Auszug - Vorstellung des EUREF - Campus Entwicklung - Stand der Dinge - Perspektiven - Herr Reinhard Müller (Vorstand) - angefragt  

 
 
22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 27.03.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: EUREF - Campus
Ort: Torgauer Straße 11-15, 10829 Berlin, Treffpunkt Euref Café
 
Beschluss

Herr Müller führt zunächst an, dass es sich bei dem EUREF-Campus um eines der Zukunftsprojekte dieser Stadt handelt

Herr Müller führt zunächst an, dass es sich bei dem EUREF-Campus um eines der Zukunftsprojekte dieser Stadt handelt. Dieses Projekt wird mit Geldern in Höhe von bis zu 23,5 Millionen Euro für die dort Beschäftigten unterstützt, die hier an der Stadt von morgen arbeiten und forschen.

Herr Müller ist stolz sagen zu können, dass bisher mehr erreicht wurde, als angedacht und der Campus heute ein Institut der TU Berlin ist. Der universitäre Gedanke des Campus’ entwickelt sich gut. Mitlerweile gibt es fünf Studiengänge. Der neuste ist Energierecht, bei dem eine juristische Begleitung sehr wichtig ist. Unterrichtet wird dieser Studiengang von Herrn Professor Zecker, der von der FU in Dahlem zur TU gewechselt ist.

Die Bundesregierung verfolgt weiterhin das Ziel, die Treibhausgase bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 % zu verringern. Dieses Ziel ist bereits heute auf dem EUREF-Campus verwirklicht worden. Das bedeutet, dass das Gelände heute schon die Klimaziele des Jahres 2050 erreicht hat.  Die Mieter und Nutzer müssen für diesen Sachstand keine extra Kosten in Kauf nehmen.

Der EUREF-Campus kann heute mehr als 1300 Arbeitsplätze vorweisen. Die nächsten interessierten Mieter stehen bereits vor der Tür, wodurch weitere 800 Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Den Vorwurf, diese Arbeitsplätze seien lediglich von anderer Stelle auf den Campus verlagert worden, widerlegt Herrn Müller anhand eines Beispieles einer der Mieter des Geländes: Das InnoZ erreichte das Gelände damals mit 15 Mitarbeitern und beschäftigt heute 65 Mitarbeiter. Diese zusätzlichen Arbeitsplätze sind erst auf dem Campus entstanden. Auch bei anderen ansässigen Firmen ist diese Aufstockung  zu betrachten.

Herr Müller erklärt, dass es mindestens die Hälfte aller auf dem Campus bestehen Arbeitsplätze vorher nicht gegeben hat. Auch das Berufsbild, welches es auf dem Gelände gibt, ist neu.

Herr Müller kommt nun auf den Gasometer und die bisher nicht erfolgte Sanierung zu sprechen, wobei er anmerkt, dass in diesem Fall nicht von einer Sanierung gesprochen werden kann. Als Eigentümer des Gasometers ist Herr Müller verpflichtet, dieses Bauwerk in einem Zustand zu halten, der diesem keinen irreparablen Schaden zufügt.  Hierzu hat er sich vier verschiedene Gutachten eingeholt. Diese schlagen verschiedene Methoden zur Instandhaltung vor. Ein Teil des Gasometers wurde gelasert, was eine der Methoden darstellt. Die Bundesanstalt für Materialprüfung befand dieses Vorgehen für richtig, jedoch muss der ganze Gasometer hinsichtlich seiner jetzigen Tragkonstruktion überprüft werden. Für den Gasometer gibt es jedoch unter heutigen Gesichtspunkten keine Statik. Daher muss diese erst erstellt werden. Dieser Gasometer hat aber eine Überdimensionierung, da er früher ganz anderen Belastungen standhalten musste.

Als Methode zur Instandsetzung hat man sich schließlich für das Lasern entschieden, da es lautlos und berührungsfrei ist. Außerdem entfällt beim Lasern der hochgiftige Sondermüll.

Alle Gutachter sind sich aber einig, dass sich der Gasometer in keinem kritischen Zustand befindet. Allerdings gibt es partiell einige Bereiche, die dringend in den nächsten drei bis vier Jahren angefasst werden müssen. Unter anderem soll der Gasometer einen neuen Anstrich erhalten. Hierbei wird es schwierig sein, an alle Stellen ranzukommen.

Herr Müller geht nun auf die Thematik der Straßenerschließung ein. Man sei hier auf einem gutem Weg. Dem stimmt BzBm’in Schöttler zu. Die Planungsaufträge wurden aus eigenen Ressourcen und somit ohne Mittel des Bezirksamtes erteilt. Es steht außer Frage, dass die Untertunnelung kommen wird. Es muss nur noch ein Konsens mit der Bahn und anderen öffentlichen Institutionen gefunden werden. Herr Müller erklärt, dass eine falsche Verkehrsprognose vorliegt.  Zwei Drittel der Mitarbeiter kommen nicht mit dem Auto. Dies führt zu Problemen mit der Parkplatzvermietung. Deshalb befinden sich nun in der Tiefgarage zusätzlich Fahrradständer.

Im letzten Jahr erhielt der Campus als erste europäische Institution von den Vereinten Nationen für sein Konzept den „Human Seattlement Award“ (Nachhaltigkeitspreis). Kürzlich durfte der Campus sich dann noch über die Verleihung des Deutschen Immobilienawards freuen.

BV Götz fragt nach der gedeckelten Bruttogeschossfläche in Abhängigkeit von der Straße. Die jetzige Straße verkraftet 46100 m² Bruttogeschossfläche. Es liegen Baugenehmigungen für die Leuthener Str. 10, 11 und 14 vor und es können noch 20000 m² gebaut werden. Da aber fehlerhafte Ausgangswerte vorlagen, könne man bei gleicher Annahme 85000 bis 90000 m² Bruttogeschossfläche machen. In diesen Verhandlungen befinde man sich grade.

BV Götz fragt nach, ob diesbezüglich eine Vertragsänderung erforderlich ist. Herr Müller antwortet, dass es lediglich ein „Formfehler“ gewesen ist, da man versäumt hat, den Bürgern anzukündingen, dass die Bebauungspläne zur öffentlichen Einsicht ausliegen. Daher müssen diese nochmals ausgelegt werden, nach vorheriger Bekanntgabe. Diskutiert wird weiter, ob das neue Verkehrsgutachten mit ausgelegt werden soll. Sollte es mittlerweile Erkenntnisse geben, die sich seit der damaligen Auslage gravierend verändert haben, müssen diese ebenfalls offengelegt werden. Im vorliegenden Fall ist eine Veränderung der Verkehrslage zu verzeichnen.

BV Götz greift eine Information des Bezirksstadtrates Krüger auf, die Torgauer Str. werde zu einem Teil Richtung Gothenstr. noch in diesem Jahr für Bauarbeiten gesperrt. Hier soll ein Park entstehen. Somit bleibe nur noch der Zweig Richtung Sachsendamm über.  Herr Müller begrüßt den bisher angelegten Park sehr und wünscht, den neu geplanten aus seinem bisher wüstenähnlichen Zustand zu befreien. Herr Müller spendete dem Bezirk einen Großsprengwurf in Wert von 5.000€ zur Bewässerung der Fläche.

BV Götz erfragt den Zeitpunkt zur Fertigstellung der Untertunnelung. Herr Müller schätzt etwa zwei Jahre nach Eintreffen der Genehmigung. BzBm’in Schöttler fügt hinzu, dass sowohl der Bezirk als auch die Bahn parallel in die Planung gehen beziehungsweise gegangen sind. Herr Müller ergänzt, dass die Bahn bisher sehr konstruktiv ist. Das InnoZ ist zu 50 % Deutsche Bahn. Die größere Hürde sei das Eisenbahnbundesamt.  BV Ickes fragt nach, ob Herr Müller beziehungsweise der EUREF-Campus gute Verbindungen in die Nachbarschaft pflegt, wie der neue Campus in die lokale Wirtschaft und das Sozialgefüge integriert ist und ob es Beschwerden über Mietsteigerungen gibt. Herr Müller beschreibt eine hervorragende Zusammenarbeit mit Nachbarn, da kleine Betriebe aus der Umgebung auf dem EUREF-Gelände angesiedelt sind und der Zutritt zu Lokalitäten auf dem Campus Jedermann gestattet ist. Herr Müller empfiehlt, sich selber ein Bild zu machen, wie die Rote Insel den EUREF-Campus aufnimmt und umgekehrt. Bezüglich der steigenden Mietpreise führt Herr Müller an, dass diese durchaus sein können, in anderen Stadtteilen jedoch auch.

BV Ickes fragt nach, wie es um die Aufstellung der Windkrafträder rund um den Gasometer bestellt ist. Herr Müller führt an, man habe nun nach zwei Jahren seit ein paar Tagen die Genehmigung dafür. Die Kosten eines Windrades liegen zwischen 8.000 bis 10.000€. Bisher wurde das doppelte an Arbeitskraft reingesteckt.

BV Kliem bedankt sich bei Herrn Müller für seine Ausführungen.

 
 

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