Auszug - Kurze Einführung in die aktuellen Probleme/Situation des Jobcenters durch Frau Wagner  

 
 
19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Senioren
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Soziales und Senioren XIX. Wahlperiode Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 16.01.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:03 - 18:56 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Beschluss

BV Sandau stellt die Geschäftsführerin des Jobcenters Tempelhof-Schöneberg

BV Sandau stellt die Geschäftsführerin des Jobcenters Tempelhof-Schöneberg
Frau Wagener vor und übergibt das Wort an sie. Frau Wagener schildert die aktuelle Situation und die Probleme des Jobcenters.

Seit dem 01.04.2013 wurde das Jobcenter umorganisiert und die Kunden nach marktnah und marktfern eingeteilt. Zusätzlich gibt es ein Team für Selbstständige. Des Weiteren gibt es drei normale Vermittlungsteams.

Marktferne Kunden sollen intensive Unterstützung bekommen. Auch soll eine branchenspezifische Zuordnung stattfinden, um die Kunden noch effektiver in den Arbeitsmarkt zu integrieren bzw. zu vermitteln. Ziel ist es, dass sich die Mitarbeiter des Jobcenters noch besser in den jeweiligen Branchen auskennen. Dies soll unter anderem durch Mitarbeiterschulungen erreicht werden. Das Jobcenter erhält einen Betreuungsschlüssel für marktnahe Kunden von 1:100 und 1:115 bei intensiver Betreuung.

Ab 2014 wird dem Jobcenter  erheblich mehr Personal zugewiesen. Derzeit liegt jedoch noch kein Haushaltsplan diesbezüglich vor. Zusätzlich werden 21 Planstellen geschaffen, zu denen es bundesweite Ausschreibungen gibt.

Frau Wagener führt weiter aus, dass die Kundenzahlen des Jobcenters nicht gesunken sind, was auf eine nicht dauerhaft greifende Integration zurückzuführen ist.

Frau Wagener verteilt hierzu Statistiken des Jobcenters.

Durch die Umorganisation des Jobcenters kam es zu Raumproblemen, weshalb es von Nöten war, die Integrationskräfte zu zweit in einem Büro zu platzieren. Allerdings ist dies ungünstig bei Kundenterminen, da die Privatsphäre fehlt. Um dem entgegen zu wirken, werden im selben Gebäude 50 weitere Einzelbüros geschaffen und in der Wolframstraße zusätzlich 400m² . Das gesamte Vorhaben verursacht Mehrkosten in Höhe von 5,7 Millionen Euro. Für das erste Vierteljahr können die Kosten abgedeckt werden, steht danach kein weiteres Budget zur Verfügung, müssen Gelder aus dem Eingliederungstitel genommen werden. Frau Wagener bemängelt zudem, dass die Clearingstelle von den Kunden nicht richtig angenommen wird obwohl ausreichend dafür geworben wurde.

BV Pschollkowski fragt nach, wann das neue Arbeitsmarktprogramm erscheint und ob die Zahl der Widersprüche gestiegen oder gar gesunken ist. Frau Wagener antwortet wie folgt: Das Jobcenter Tempelhof befindet sich derzeit auf Platz 1 im Rückgang von Klagen. Es hat in der Vergangenheit einen Abbau von über 30% gegeben. Das Arbeitsmarktprogramm wurde am 19.12.2013 in der Trägerversammlung vorgestellt. Bis zur Verabschiedung im Februar 2014 können die Träger hierzu noch Anmerkungen bzw. Änderungsvorschläge vortragen.

BV Meseck-Lude fragt nach, ob die aufwendige Umorganisation des Jobcenters zu Lasten der Betreuung von Kunden ging. Frau Wagener räumt ein, dass es durchaus unzufriedene Kunden gab, die Umorganisation jedoch auch diesen zugute kommt. Außerdem wurden Wünsche von Mitarbeitern berücksichtigt und die Datenqualität aus Sicht des Jobcenters verbessert.

BV Suka erkundigt sich nach dem aktuellen Stand der Maßnahmen zur Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV). Frau Wagener antwortet, dass die FAV 2013 erfolgreich umgesetzt wurde und fast 350 Arbeitsverträge für die Dauer eines Jahres abgeschlossen wurden.

BV Baack erkundigt sich, wie auf die Clearingstelle hingewiesen wird. Frau Wagener schildert, dass mit Flyer, Aushängen und ähnlichem geworben wurde. BV Wissel fragt nach, welche Erfahrungen andere Bezirke mit Clearingstellen haben. Hierzu erklärt Frau Wagener, dass diese Stelle einmalig ist. Jedoch mussten 5,2 Millionen Euro aus dem Verwaltungsbudget umgeschichtet werden. Frau Wagener spricht sich für eine Aufstockung des Budgets aus, um künftig Umschichtungen zu vermeiden. Bezirksstadträtin Frau Dr. Klotz hinterfragt die Umschichtungen und kann sich diese nicht erklären, da andere Jobcenter mit ihrem Budget auch hinkommen.

 
 

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