Auszug - Information und anschließende Diskussion zum Thema "Wirkung der Umweltzone"
Bezirksstadtrat
Schworck führt kurz in die Thematik ein und übergibt das Wort an den
Referenten, Herrn Lutz. Herr Lutz
referiert mithilfe einer Power – Point - Präsentation. Er
informiert über die Gründe der Einführung der Umweltzone. In den
dicht bewohnten Gebieten der Innenstadtbezirke Berlins ist mehrfach eine
Überschreitung der europäischen Luftqualitätsgrenzwerte für Feinstaub (PM10)
und Stickstoffdioxid festgestellt worden, sodass Gegenmaßnahmen hinsichtlich
der Gesundheit der dort lebenden Menschen entwickelt werden mussten. Der
Straßenverkehr in dieser Region ist mit einem sehr hohen Anteil an der
Entstehung dieser Schadstoffe verantwortlich. Während der Feinstaubanteil ca.
52%, beträgt, erreicht der Stickstoffdioxidanteil einen Wert von ca. 86%. Aufgrund
der netzartig auftretenden Überschreitung der Luftqualitätsgrenzwerte können
lokale Maßnahmen, wie Lkw-Fahrverbote für einzelne Straßen und zu bestimmten
Zeiten das Problem nicht lösen. Vielmehr sind Maßnahmen erforderlich, die insgesamt
auf einen großen Teil des Straßennetzes wirken und zusätzlich einen ausreichend
großen Teil der Fahrzeugflotte erfassen.
Ziel der
Umweltzone ist die Reduzierung der Luftbelastung durch abgasbedingte
Schadstoffe des Straßenverkehrs und den damit verbundenen
Gesundheitsgefährdungen für die Bevölkerung. Die erste
Stufe der Umweltzone mit einem Verkehrsverbot für Fahrzeuge ohne Plakette wurde
mit einer Übergangsfrist von fast 2 1/2 Jahren eingeführt,
um den betroffenen Fahrzeughaltern einen ausreichenden Zeitraum zur Beschaffung
eines Ersatzfahrzeuges bzw. einer Nachrüstung zu ermöglichen. Viele
Fahrzeughalter nutzten die Zeit der Übergangsfrist bis zur Einführung der
Umweltzone, um ihre Fahrzeuge einerseits zu ersetzten bzw. entsprechend den
Bestimmungen nachzurüsten. Der Bestand von Fahrzeugen mit einem hohen
Schadstoffausstoß ging bis Dezember 2008 um mehr als 70% bei Pkw und um etwa
53% bei Nutzfahrzeugen zurück. Der Ausstoß von Dieselruß - Partikeln sank in
diesem Zeitraum entgegen der Trendwertentwicklung um 24%, der Ausstoß der
Stickoxide um 14%. Mithilfe der Stufe 1 der Umweltzone konnten im Jahr 2008 die
Feinstaubgrenzwerte an den Hauptverkehrsstraßen um 3% gesenkt werden. Der im
Feinstaub enthaltene, besonders gesundheitsschädliche Dieselruß konnte durch
die Umweltzone noch deutlicher vermindert werden. Die
Stickstoffdioxidkonzentration konnte um etwa 7-10% gemindert werden. Bei
Einhaltung der Grenzwerte ist im Jahr 2010 mit einer weiteren Minderung von
über 20% zu rechnen. In der im
Anschluss an das Referat folgenden Diskussion werden alle gestellten Fragen von
Herrn Lutz ausführlich beantwortet, dabei macht er darauf aufmerksam, dass die
polnischen Kohlekraftwerke erst in zwei bis drei Jahren die vorgeschriebenen
europäischen Emissionswerte einhalten werden, sodass auch erst ab diesem
Zeitpunkt die Messwerte an den Messstellen in den Städten Frankfurt (Oder) bzw.
Cottbus geringere Schadstoffwerte aufweisen können. Der
Umweltverbund hat seit Einführung der Umweltzone in Berlin eine
Verkehrsverlagerung festgestellt, wobei der Fahrradverkehr stark zugenommen
hat. Ebenfalls konnte eine Steigerung der Fahrgastzahlen der BVG festgestellt
werden. Fahrzeuge
der Bundeswehr, Polizei, Müllabfuhr, Feuerwehr sind generell von der
bundesweiten Plakettenverordnung ausgenommen, da sie im Allgemeinen eine
niedrige Fahrzeugleistung aufweisen, die nur eine sehr geringe Auswirkung auf
die errechneten Werte der Umweltzone hat.. Informationsmaterial
zur Thematik kann im Internet unter www. berlin.de/Umweltzone
abgerufen werden. Der
Ausschussvorsitzende bedankt sich beim Referenten für den sehr interessanten
Vortrag. |
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