Drucksache - 1062/VI  

 
 
Betreff: Späte Information zu Straßensperrungen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-FraktionCDU-Fraktion
Verfasser:Grabowski 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Beantwortung
17.07.2024 
29. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf      

Sachverhalt

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Aus welchem Grund wurden die Bürger und Bürgerinnen erst am Freitag, den 28.06.2024, per Pressemitteilung auf der Website des Bezirksamtes über die Sperrungen und Baumaßnahmen auf der Finckensteinallee in Lichterfelde informiert? Die Sperrung galt bereits zwei Tage vorher, seit Mittwoch, dem 26.06.2024.

2)   War das Bezirksamt bei der Planung und Koordinierung der oben genannten baulichen Maßnahmen von den Berliner Wasserbetrieben und vom Stromnetz Berlin im Vorfeld eingebunden?

3)   Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt in Zukunft für eine schnellere und bessere Kommunikation?

 

 

Die Kleine Anfrage wird wegen Zeitablauf schriftlich beantwortet.

 

 

Sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher,

 

das Bezirksamt beantwortet o.g. Kleine Anfrage wie folgt:

 

1)   Es handelt sich hierbei um Leitungsarbeiten der Berliner Wasserbetriebe und Stromnetz Berlin. Uns ist es wichtig, dass die Leitungsunternehmen bzw. die ausführenden Firmen insbesondere die Anlieger per Hauswurfsendung sowie zusätzlich die Öffentlichkeit per Pressemitteilung rechtzeitig über das Bauvorhaben und die damit verbundenen Einschränkungen informieren. Da die verkehrsrechtliche Anordnung von der Senatsverkehrsverwaltung getroffen wird, erwarten wir von der Landesebene im Hinblick auf die Kommunikation proaktives Handeln. Das ist hier an dieser Stelle nicht gut gelungen, sodass wir als Bezirk noch im Nachgang diese Pressemitteilung veröffentlicht haben.

 

2)   Als Straßenbaulastträger ist das Bezirksamt selbstverständlich bemüht, dass Maßnahmen von Leitungsunternehmen aufeinander abgestimmt laufen. Das beachten wir bei der Erteilung der Sondernutzung für die Nutzung des öffentlichen Straßenlandes zum Beispielr Aufgrabungen und Baustelleneinrichtungen. Hierbei ist das infrest-Baustellenatlas als unternehmensübergreifende Online-Plattform zur Baustellenkoordination sehr hilfreich. Bis hierhin ist auch alles okay. Problematisch wird es später, wenn die Leitungsunternehmen bei der Senatsverkehrsverwaltung den Antrag auf Erteilung einer verkehrsrechtlichen Anordnung stellen, um ihre Leitungsarbeiten zu beginnen. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir keine aktive Rolle, außer der Tatsache, dass wir irgendwann von der zuständigen Senatsverwaltung eine Anhörungsmitteilung erhalten. Bei dieser Anhörung haben wir mitzuteilen, ob die Straßenbaulast der von der Landesbehörde geplanten Umleitungsstraßen zum Beispiel für BVG-Busse geeignet ist. Alles andere wird direkt über die Senatsverkehrsverwaltung geregelt, so auch die konkrete Baubeginnzeit im Rahmen der Erteilung der verkehrs-rechtlichen Anordnung, über die wir leider erst spät in Kenntnis gesetzt werden. Teilweise erhalten wir sie wie in diesem Fall in den letzten Tagen vor Baubeginn.

 

3)   Bei Maßnahmen in eigener Zuständigkeit stehen wir kommunikativ gut da. Bei den Bauvorhaben der letzten Wochen und Monate am Königsweg, in der Onkel-Tom-Straße oder am Quermatenweg haben wir die Anlieger wie die Öffentlichkeit jeweils frühzeitig informiert. Bei diesen Maßnahmen ist daher die Beschwerdelage unauffällig. Bei Maßnahmen insbesondere der Leitungsunternehmen herrscht leider immer wieder Chaos. Da alle Bezirke betroffen sind, haben wir Verkehrsstadträtinnen und -stadträte bei unserer gemeinsamen Sitzung mit der Hausleitung der Senatsverkehrsverwaltung vor einigen Monaten darum gebeten, sich dafür einzusetzen, die Kommunikations- oder zumindest die Informationsstruktur zu verbessern. Nun warten wir auf gute Verbesserungsideen und wissen, dass allein zwei ganz einfache Handlungen uns sehr helfen werden. Erstens: die Leitungsunternehmen bzw. die ausführenden Firmen möglichst frühzeitig daran erinnern, dass sie die Anlieger und Öffentlichkeit über das Baugeschehen rechtzeitig zu informieren haben und zweitens die verkehrsrechtlichen Anordnungen uns nicht auf dem letzten Drücker zu senden, sodass wir die Möglichkeit haben, bei Bedarf einzuspringen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Urban Aykal

Bezirksstadtrat

 

 
 

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