Drucksache - 1047/VI  

 
 
Betreff: Entwicklung des Kranoldplatzes hinsichtlich seiner Aufenthaltsqualität bei Berücksichtigung der besonderen Bedarfe des Wochenmarkts
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:FDP-, GRÜNE- und SPD-FraktionFDP-, GRÜNE- und SPD-Fraktion
Verfasser:1. Specht-Habbel, Concu, Habbel
2. Kipf/Kräß, Wagner, Steinhoff
3. Buchta/Macmillan
 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
19.06.2024 
28. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf überwiesen   
Ausschuss für Mobilität, Verkehr, Ordnung Empfehlung
27.06.2024 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Verkehr, Ordnung vertagt   
18.07.2024 
22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Verkehr, Ordnung      
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen Empfehlung
09.07.2024 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen      
Ausschuss für Gebäude, Wirtschaft, Inklusion, Verwaltungsmodernisierung, Digitalisierung Empfehlung
Ausschuss für Haushalt, Personal, Europa, Klima Empfehlung

Sachverhalt

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, Maßnahmen zu ergreifen, die den Kranoldplatz als wichtigen Marktstandort erhalten und gleichzeitig seine Entwicklung zu einem attraktiven Zentrum von Lichterfelde-Ost fördern. Dabei sollen sowohl die Interessen des Wochenmarkts ('Kranoldmarkt') als auch die Bedürfnisse der Bürger- und Anwohnerschaft und der Geschäftsleute von Lichterfelde mit folgenden Eckpunkten berücksichtigt werden:

 

Maßnahmen zur Erhaltung des Marktes

Bei der Gestaltung des Kranoldplatzes sind die Bedürfnisse der Markthändler*innen durch die zuständigen Stellen im Bezirk aufzunehmen und mit Behutsamkeit abzuwägen. Während einer möglichen Umgestaltungsphase des Platzes muss der Betrieb der bestehenden Marktstände an regulären Markttagen durch die zuständigen bezirklichen Stellen und deren Kooperation gewährleistet sein. Dabei sind auch Abstellflächen für die Kraftfahrzeuge der Markthändler*innen in unmittelbarer Laufnähe zur Marktfläche zu garantieren. Für die Fortführung des Marktgeschehens benötigt der Markt weiterhin eine auch für schwere Marktfahrzeuge geeignete, große, zusammenhängende Rangierfläche. Bei einer Aufwertung des Platzes durch beschattende sowie begrünende Elemente ist deren Verteilung mit Hinblick auf den Markt ausgewogen zu entscheiden.

 

Verkehr und Mobilität

Es ist ein Konzept zur Gestaltung des Platzes anzustreben, um Sicherheit und Verkehrsinfrastruktur für schwache Verkehrsteilnehmende wie Schüler*innen und Senior*innen zu Fuß, mit Rad, Rollator, Kinderwagen oder im Rollstuhl zu schaffen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sollen Möglichkeiten für die sicherehrung des Radverkehrs am Platz geprüft und berücksichtigt werden. Eindeutig sind Maßnahmen zur Entschleunigung des Verkehrs am Platz umzusetzen. Hierbei werden wir sichere und bequem erreichbare Parkmöglichkeiten auch auf Teilen des Kranoldplatzes weiterhin erhalten. Kooperationsgespräche/-angebote an die Parkhausbetreiber sind vorzusehen. Zusätzlich sind weitere Fahrradabstellmöglichkeiten am Platz und am Bahnhof Lichterfelde-Ost zu schaffen.

 

Aufenthaltsqualität und Kühlung

Das Marktgeschehen und der Umfang des Marktes auf dem Platz sollen durch Umgestaltungsmaßnahmen möglichst nicht beeinträchtigt werden. Wünschenswert sind Begrünung, versickerungsfähige Flächen und schattenspendende oder kühlende Elemente am oder auf dem Platz zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität, sofern sie den Markt nicht beeinträchtigen. Dabei sind auch mobile Sitzgelegenheiten und große Sonnenschirme als abkühlende mobile Elemente denkbar (dafür können punktuelle Halterungen im Boden fest eingelassen werden). Ein barrierefreier Wasserspender ist mitzudenken. Fernab von Marktzeiten können Veranstaltungen und kulturelle Erlebnisse zur Attraktivität des Platzes beitragen. Initiativen zur Förderung der Gastronomie am Platz werden begrüßt, um die Aufenthaltsqualität an einigen festzulegenden Tagen zusätzlich zu steigern. Zudem soll geprüft werden, inwiefern eine ebenerdige Gestaltung der Fahrbahn, des Gehwegs und der Platzfläche an der südlichen Seite des Platzes zu einer Aufwertung sowie einer gleichzeitigen Vergrößerung von Markt- und möglicher Gastronomiefläche führen kann.

 

Beteiligung

Nach Beschluss eines Antrages zur „Gestaltung des Kranoldplatzes“ in der BVV greifen die „Leitlinien für Beteiligung der Bürger*innen“ in Steglitz-Zehlendorf, d.h. dann beginnt die aktive Einbindung der Bürgerschaft, Markthändler*innen, Gewerbetreibende etc., um unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen und zu einer Lösung der Situation am Kranoldplatz zu gelangen. Hierzu braucht es einen transparenten Beteiligungsprozess zur Festlegung der einzelnen Maßnahmen. Das Bezirksamt wird beauftragt, diesen Prozess zu starten und der BVV regelmäßig in den zuständigen Ausschüssen zu berichten.

 

Begründung:

 

Die BVV ist mit zwei nahezu konträren Einwohneranträgen konfrontiert, wobei keiner der Anträge eine Mehrheit finden dürfte. Deshalb ist der Versuch nötig, eine Variante zu finden, bei der sowohl ein sicheres Fortbestehen des Marktes als auch eine Aufwertung des Platzes gewährleistet werden kann. Marktbetreibende und Gewerbetreibende müssen ihr Auskommen haben. Der Wunsch der Bürgerschaft ebendort Feste oder Versammlungen veranstalten zu können, muss möglich sein und bleiben. Die verkehrliche Situation soll entschleunigt und im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sichere Lösungen für alle Verkehrsteilnehmenden gefunden werden. Die Findung der konkreten Lösungen am Platz soll durch eine Beteiligung aller Akteure gewährleistet werden.

 

 

Der Antrag wurde am 09.07.2024 in der 24. Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen beraten und bei Ablehnung von CDU sowie 1 Bürgerdeputierter mehrheitlich beschlossen.

 

Dem federführenden Ausschuss wird die Annahme des Antrags empfohlen.

 

 

Hippe

Ausschussvorsitzender

 

 

Der Antrag wurde am 18.07.2024 in der 22. Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Verkehr, Ordnung beraten und bei Ablehnung von CDU sowie 2 Bürgerdeputierte mehrheitlich beschlossen.

 

Dem federführenden Ausschuss wird die Annahme des Antrags empfohlen.

 

 

Kronhagel

Ausschussvorsitzender

 
 

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