Drucksache - 2243/V
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Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt erarbeitet und errichtet eine Gedenkstele und eine Publikation, die an die zunächst „Goldstein’sches Sanatorium“ und später „Jüdisches Siechenheim“ benannte Einrichtung erinnert, die vormals im Jungfernstieg 14/18 in Lichterfelde lag und während der Zeit des Nationalsozialismus und der Deportationen in Konzentrationslager bis zu 80 Menschen Unterkunft und Schutz bot.
Begründung:
Die genannte Einrichtung bzw. die zugehörigen Gebäude wurden 1870 zunächst als Gesellschaftshaus für die Carstenn’sche Villenkolonie errichtet, 1889 vom Arzt Dr. Max Goldstein und dem Kaufmann Jacques Aron erworben und in ein privates Sanatorium vorwiegend zur Behandlung von geistigen Erkrankungen umgewandelt. In der NS-Zeit, in der Ärzte ihre allgemeine Behandlungserlaubnis verloren, diente der Gebäudekomplex, der nun im Besitz der Jüdischen Gemeinde Berlins war, z.B. Menschen, die aus nun „judenfreien“ Gebieten in Westpreußen kamen, als Unterkunft und Schutz. Ende 1941 wurde die Einrichtung auf Anweisung des NS-Reichssicherheitshauptamtes geräumt und teils als SS-Kaserne und teils als Forschungslabor für den im Jungernstieg 19 beheimateten Forscher Manfred von Ardenne genutzt. Die genannte Recherche und Information geht auf eine Initiative aus der Bürgerschaft zurück, Quellen dazu sind im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, beim Archiv des Centrums Judaicum, im Landesarchiv Berlin und beim Landesdenkmalamt (Eintrag „Haus Aron“ in der Denkmaldatenbank) sowie beim Heimatverein Steglitz zu finden.
Der Antrag wurde am 05.05.2021 in der 35. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur beraten und mit 13 Ja-Stimmen einstimmig beschlossen.
Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags empfohlen.
Specht-Habbel Ausschussvorsitzende
In der 104. Sitzung des Ältestenrats am 18.05.2021 ist die FDP-Fraktion dem Antrag beigetreten.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher
Die BVV hat in ihrer 48. Sitzung am 19.05.2021 beschlossen:
Das Bezirksamt erarbeitet und errichtet eine Gedenkstele und eine Publikation, die an die zunächst „Goldstein’sches Sanatorium“ und später „Jüdisches Siechenheim“ benannte Einrichtung erinnert, die vormals im Jungfernstieg 14/18 in Lichterfelde lag und während der Zeit des Nationalsozialismus und der Deportationen in Konzentrationslager bis zu 80 Menschen Unterkunft und Schutz bot.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher |
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