Drucksache - 0464/V  

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, das verfallende Ehrenmal im Gemeindepark Lankwitz nebst umgebender Grünflächen angemessen instand zu setzen, um ein gefahrloses Betreten bzw. angenehmes Verweilen wieder zu ermöglichen.

Begründung:

Im Gemeindepark in Lankwitz, einer zu Beginn des letzten Jahrhunderts nach den Plänen des Gartenarchitekten Carl Rimann angelegten Grünanlage, befindet sich ein eindrucksvolles Kriegerdenkmal, welches an die vierhundert im ersten Weltkrieg gefallenen Lankwitzer erinnert. Es wurde von Fritz Freymüller, einem damals namhaften Architekten, in den zwanziger Jahren als begehbares Rondell erbaut. Auf einem kleinen Hügel erhebt sich die Rundmauer aus Kalksandstein mit bogenförmigen Fensterhöhlen. Auf der Innenseite befinden sich Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen. In der Mitte steht ein Kastanienbaum, gerahmt von Steinbänken und drei Stelen. Eine dieser Stelen zeigt eine Frau mit Pflugschar. Es soll den Frauen, die im ersten Weltkrieg die Arbeit ihrer Männer verrichteten, ein Denkmal setzen und ist insoweit etwas Besonderes. Das denkmalgeschützte Ehrenmal bietet heute einen traurigen Anblick. Seit vielen Jahren ist es wegen Vandalismus gesperrt. Graffitis verschmieren es, Stelen wurden zerstört, Ziegel abgeschlagen. Es ist ein Schandfleck geworden, der das Bild der Gesamtanlage beeinträchtigt und zu weiterem Vandalismus animiert.

Zitat Wolfgang Friese, Arbeitskreis Historisches Lankwitz:

Dieser Zustand zeigt kein ehrendes Gedenken an Menschen, ist kein gesetzlich geforderter Denkmalschutz und keine Anerkennung der Baukunst des Architekten, der ein Denkmal schuf ohne eine martialische Kriegerfigur, ohne Hurrapatriotismus oder militärischen Gestus, ein Architekt, der das Morden in den Schützengräben von Sedan miterlitt und sich bis zur Berufsaufgabe als Steglitzer Baustadtrat 1933 neuen Machthabern verweigerte.“

Der Antrag wurde am 14.12.2017 in der 10. Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau, Landschaftsplanung und Bürgerbeteiligung beraten und bei einer Abstimmung mit 0 Ja-Stimmen und 11 Nein-Stimmen bei 0 Enthaltungen abgelehnt.

Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Ablehnung des Antrags empfohlen.

Kronhagel

Ausschussvorsitzender

Die BVV hat in ihrer 16. Sitzung am 17.01.2018 beschlossen:   

Der Antrag ist abgelehnt.

Rögner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher