Welche Aktivitäten hat das
Bezirksamt nach der Aufstellung der Stele im Harry-Bresslau-Park
unternommen, um im Sinne des BVV-Beschlusses vom 16.4.2008 zur
bezirklichen Erinnerungskultur die kritische Auseinandersetzung der
Bürgerinnen und Bürger mit dem von Heinrich von Treitschke provozierten
Antisemitismusstreit zu fördern?
Aus welchen Gründen gestaltet
sich die Umsetzung des BVV-Beschlusses vom 19.9.2007, in der Taku-, Lans-
und Iltisstraße Schilder aufzustellen, die die Bürgerinnen und Bürger über
die historischen Zusammenhänge der Straßenbenennung informieren und zu
einer kritischen Auseinandersetzung anregen sollen, so schwierig, dass
auch drei Jahre nach dem Beschluss keine Erledigung in Sicht ist?
Wie möchte das Bezirksamt den
Beschluss der BVV umsetzen, "nach einer kritischen Auswertung des
kritischen Diskurses" zum Ende der Wahlperiode zu entscheiden,
"ob sich der bewahrend-kritische Umgang mit den Straßennamen bewährt
hat oder ob eine Umbenennung erfolgen soll", wenn der "kritische
Diskurs" eineinhalb Jahre vor dem Ende der Wahlperiode offensichtlich
eingeschlafen ist bzw. gar nicht erst aktiv begonnen wurde?
Was ist aus dem Ziel geworden,
ein Zeitzeugen- und Expertenpool zu entwickeln (BVV-Beschluss zur
Erinnerungspolitik vom 16.4.2008)?
Wie ist die weitere Umsetzung
des BVV-Beschlusses vom 20.6.2007 zum "Projekt Stolpersteine",
nach dem ab 2008 möglichst für alle von den Nationalsozialisten ermordeten
Einwohner des Bezirks Steglitz-Zehlendorf innerhalb der nächsten Jahre ein
"Stolperstein" gesetzt werden soll, geplant? Wann gibt es die
ersten "Stolpersteine" im Rahmen dieses Projektes?
Hat das Bezirksamt Angst vor
einer konstruktiv-kritischen Begleitung des
"Erinnerungsstelen-Programms" durch die BVV und die
Öffentlichkeit, so dass es dem zuständigen Ausschuss sich widersprechende
Aussagen über den Zeitplan für weitere geplante Stelen macht? Wie bewertet
das Bezirksamt in diesem Zusammenhang den Umstand, dass die schwarz-grüne
Zählgemeinschaft in der BVV ohne jeden Kommentar, Transparenz in diesem
Verfahren einfordernde Anträge ablehnt?