Drucksache - 0517/III
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Ich
frage das Bezirksamt: 1.
Die
vorhandenen Räumlichkeiten an der Grundschule am Insulaner reichen nicht aus,
um die Nachfrage nach Hortplätzen
zu befriedigen. Selbst der vorgesehene Neubau mit drei weiteren Räumen
kann den Bedarf an Hortplätzen nicht befriedigen. Welche weiteren Lösungen
können gefunden werden, um den berechtigten Raumbedarf der Grundschule
nachzukommen? 2.
Aus
welchen Gründen ist es der Grundschule am Insulaner verwehrt, die Villa Limone
in der Sembritzkistraße als Gemeinschaftshaus für die Schule und den Hort zu
nutzen? 3.
Die
Villa Limone soll wieder der Musikschule zur Verfügung stehen. Würde es
nicht zu einer Lösung des Problems
beitragen, wenn die Musikschule geeignete, kleinere Übungsräume, (pro
Übungseinheit einen kleinen Raum für einen Lehrer mit 1 - 2 Schülern) in der
Schule erhielte und die Grundschule könnte die großen Räume in der Villa Limone
effizienter nutzen? 4.
Wie
hoch sind die Unterhaltskosten für die Villa Limone? Berlin
Steglitz-Zehlendorf, den 14.11.2007 Siegfried
Tulke Antwort des Bezirksamts: Sehr geehrter Herr Rögner-Francke, die o.g. Kleine Anfrage beantworte ich, in
Zusammenarbeit mit der Abteilung Jugend, Schule und Umwelt, wie folgt: zu 1. Die
notwendigen Baumaßnahmen zur Verlagerung der Horte an die Schulen wurden durch
das Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung - IZBB-Programm -
finanziert. Für diese Finanzierung wurde ein Raumprogramm zugrunde gelegt, das
einen Raum zusätzlich für die nachschulische Betreuung pro Zug zugrunde legte,
bei gleichzeitiger Verwendung von Unterrichtsräumen, die nicht Klassenräume
sind. Bereits zum
damaligen Zeitpunkt haben alle Fachleute darauf hingewiesen, dass eine
Berechnung pro Zug kein geeigneter Anknüpfungspunkt für die baulichen Maßnahmen
sein kann, entscheidend müsse vielmehr die Anzahl der Kinder sein. Dennoch
wurde an diesem Raumprogramm festgehalten. Bezogen auf dieses Raumprogramm wird die
Grundschule am Insulaner angemessen mit Raum versorgt. Darüber hinaus hat das
Bezirksamt weitere Mittel in Höhe von ca. 200.000,00 Euro zur Finanzierung
eines Multimediaraumes zur Verfügung gestellt. Dieser befindet sich ebenfalls
in dem Erweiterungsbau. Zur Zeit ist die Situation deshalb
besonders misslich, weil der Erweiterungsbau entgegen ursprünglicher
Erwartungen nicht in 2007 fertig wird, mit der Fertigstellung ist nach den
Osterferien 2008 zu rechnen. Bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung wird im
Moment im Bezirksamt diskutiert, welche Lösungsmöglichkeiten in Frage kommen,
evtl. müssen Räume angemietet werden. Die Weiterverwendung der Container ist
bis zum Ende des Schuljahres 2007/2008 zugesagt. Nach
Fertigstellung des Erweiterungsbaus muss der Schulträger gemeinsam mit der
Schulleitung und dem freien Träger klären, ob und wie unter Ausschöpfung aller
organisatorischen Maßnahmen ein angemessener Hortbetrieb möglich ist. zu 2. und 3. Die Grabertstr. 4 wurde Anfang der sechziger
Jahre vom Bezirk erworben und in Stand gesetzt. Von 1965 an wurde das
denkmalgeschützte Gebäude für mehr als 35 Jahre von der Musikschule genutzt. Nachdem die
finanziellen Möglichkeiten für die notwendige Grundsanierung des Gebäudes nicht
zur Verfügung standen, sollte das Haus für zunächst fünf Jahre für kulturelle
Zwecke genutzt werden. Daher einigte man sich auf das Projekt „Villa Limone“
das von der Gesellschaft für Stadtentwicklung kurz GSE, als Hausverwaltung
betreut wurde. Die Planung sah vor, dass aus den „überschüssigen“
Mieteinnahmen, neben den laufenden Kosten, die notwendige Grundsanierung
zumindest teilweise finanziert werden sollte. Nachdem sich dieses Projekt als
wirtschaftlich nicht tragfähig erwiesen hat und zwischenzeitlich sogar
Insolvenzverfahren anhängig sind, haben wir mit der GSE Verhandlungen
aufgenommen, die Grabertstraße 4 bereits vor Ablauf der ursprünglich
vereinbarten Laufzeit, also dem 31.12.2009, an den Bezirk und somit der
Musikschule, in dessen Fachvermögen sich das Gebäude weiterhin befindet,
zurückzugeben. Die GSE hat ihre Bereitschaft zur
Auflösung des Vertrages schriftlich bestätigt, sodass das Rechtsamt zurzeit
einen Auflösungsvertrag erarbeitet, der die Übernahme des Gebäudes und der
unter 4. aufgelisteten Kosten durch die Musikschule ab 01.01.2008 vorsieht. An dieser Stelle weise ich auf die
zunehmend prekäre Raumsituation der Musikschule hin. Bereits im April 2007 habe
ich in der Beantwortung der schriftlichen Anfrage von Frau Köhne (Drs.Nr.
055/III) auf die Raumknappheit der Musikschule hingewiesen, die aufgrund der
Einführung der Ganztagsschulen und die Verlagerung der Horte an die Schulen und
des damit verbundenen Eigenbedarfs, zustande kam. Die Musikschule hat daher immer mehr
Probleme, ausreichend Fachräume für den Musikunterricht, an den Schulen zu
akquirieren. Hinzu kommt die Problematik der
Finanzierung der Schulhausmeister, sodass ich mich bereits mit Frau
Bezirksstadträtin Otto verständigt habe, weitere Schulstandorte aufzugeben und
den Unterricht der Musikschule auf weniger Schulstandorte zu konzentrieren. Ein weiterer Grund, warum die
Musikschule den Standort an der Grabertstraße benötigt, ist die berlinweite
Einführung von budgetwirksamen, also haushaltsrelevanten, Qualitätsindikatoren.
Vereinfacht ausgedrückt müssen die Musikschulen zukünftig nicht nur Räume
bereitstellen, sondern auch fachliche Mindeststandards nachweisen, wie die
gleichzeitige Nutzung von mindestens 6 Fachräumen an einem Standort für jeden
Tag in der Woche mit eigener Nutzungsgewalt. Die Musikschule muss über die
Fachausstattung dieser Räume selbst die Entscheidungsbefugnis haben und
jederzeit z.B. ein Klavier in den Räumlichkeiten aufstellen können. Modellrechnungen haben gezeigt,
erfüllt unser Bezirk diese Standards nicht, wird er für zukünftige
Haushaltsjahre dramatisch weniger Budgetzuweisung für den Bezirk erhalten. zu 4. Nach der telefonischen Auskunft der GSE, die
einen Verwaltervertrag mit dem Bezirksamt abgeschlossen hat, betragen die
Betriebskosten für das Jahr 2006 zwischen 10.000 und 11.000 Euro. Eine genauere
Abrechnung ist der GSE noch nicht möglich, da wichtige Abrechnungen z.B. der
Wasserwerke noch ausstehen. Nicht
enthalten in den Betriebskosten sind Kosten für die Gebäudereinigung, die im
Jahr 2004 fast 5.000 Euro betrugen. Aufwendungen für die Gartenpflege können
nicht spezifiziert werden, da die Pflege der Gartenanlage möglicherweise wieder
vom NGA übernommen und dann über die Kostenrechnung intern verrechnet werden
würde. |
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