Auszug - Vorstellung der Domäne Dahlem Berichterstatter: Herr Otte (Vorstand und Direktor)  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Grünanlagen, Natur, Umwelt
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Grünanlagen, Natur, Umwelt Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 19.01.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Königin-Luise-Straße 49, 14195 Berlin
Ort: Domäne Dahlem, Culinarium, 1.OG
 
Wortprotokoll

Der Vorstand und Direktor der Domäne Dahlem, Herr Otte, berichtet im Ausschuss über die Domäne Dahlem, ihre Geschichte, Angebote, Ziele und Perspektiven. Nähere Informationen sind der Präsentation, die als pdf-Datei zur Verfügung gestellt wurde und als Anlage dem Protokoll beigefügt ist, zu entnehmen (siehe Anlage 1).

 

BV Frau Concu informiert sich über die Möglichkeit und den Willen der Domäne Dahlem, eigene Erzeugnisse auf Märkten im Bezirk zu vertreiben. Herr Otte berichtet, dass die Domäne Dahlem eigentlich kein Wirtschaftsunternehmen sei und keine Kapazitäten habe. Im Rahmen des „Bezirksdialogs für eine starke Region“ werde es allerdings auch zu einem Austausch mit Marktbetreibern kommen, um ebendiese regionalen Wertschöpfungsketten zu stärken.

 

BV Herr Döhnert begrüßt die Idee eines Wasserspielplatzes in der Domäne Dahlem und informiert sich des Weiteren über die aus seiner Sicht doch sehr hohen Preise. Herr Otte stellt klar, dass es zu keiner Wasserverschwendung kommen und auf Kreislaufwirtschaft des verwendeten Wassers gesetzt werden solle. Die Preise seien ein Thema, welches mit der Öffentlichkeit kommuniziert und damit die Akzeptanz der Bevölkerung gefördert werden soll. Die Domäne Dahlem betreibe keine Massenproduktion und dementsprechend seien auch die Preise. Frau Markl-Vieto (Seniorenvertretung) möchte in diesem Zusammenhang wissen, ob es zum Thema Lebensmittel und ihre Preise eine Veranstaltung oder Ähnliches geben wird. Herr Otte verweist auf eine geplante Veranstaltung zu diesem Thema im „Herrenhaus“ mit dann auch angebotener Begleitveranstaltung.

 

BV Herr Kräß fragt nach den Fortschritten bezüglich der Lebensmittelversorgung der FU und den Kooperationen mit Schulen. Herr Otte berichtet, dass es bei dem Bezirksdialog zu regionalen Wertschöpfungsketten als Teil der Berliner Ernährungsstrategie genau um diesen Punkt gehen werde, wie speziell öffentliche Einrichtungen als Vorreiter mit regionalen Lebensmitteln versorgt werden können. Die Nachfrage von insbesondere Schulen sei so groß, dass diese nicht gedeckt werden könne. Aktuell würden, was das Thema Bildung angehe, 90-Minuten-Programme angeboten. Perspektivisch sei es allerdings das Ziel, im Rahmen eines BNE-Umbaus, mehr auf Qualität statt Quantität bei dem Bildungsangebot der Domäne Dahlem zu setzen. Es sollen in 2023 sogenannte Domäne-Klassen etabliert werden, um mit einigen weniger, aber intensiveren Projekten eine nachhaltigere Wirkung bei den Kindern zu erzielen. Für die Domäne-Klassen müssen sich die Schulen eigenständig bewerben.

 

BV Herr Dr. Egginger-Gonzalez erkundigt sich nach der Zusammensetzung der Finanzierung der Domäne Dahlem. Herr Otte weist auf die komplizierten Strukturen der Domäne Dahlem hin: Die Domäne Dahlem bestehe aus der Stiftung Domäne Dahlem mit aktuell etwa 40 MitarbeiterInnen, inklusive der FÖJler, bestehend aus dem Museumsbetrieb, der Landwirtschaft, dem Hofladen, der wissenschaftlichen Forschung und dem Ausstellungsbetrieb. Den Stiftungsgrundstock bilde die Veranstaltungs-GmbH, bestehend aus der Gastronomie und den Festveranstaltungen. Die GmbH erhalte keine Zuschüsse und müsse sich aus dem Tagesgeschäft tragen. Wenn hier Überschüsse erwirtschaftet werden, dann würden diese in Projekte der Domäne Dahlem investiert. Aktuell befinde sich die GmbH nach der Pandemie im Wiederaufbau, da kurzzeitig hier nur zwei MitarbeiterInnen beschäftigt waren, aktuell seien es insgesamt 10 MitarbeiterInnen. Hauptzuwendungsgeber sei das Land Berlin mit ungefähr 2 Millionen € im Jahr. Die Wirtschaftsbetriebe, insbesondere der Hofladen, müssen sich ebenfalls selbst tragen, was aufgrund des treuen Kundenstamms kein Problem darstelle. Aktuell gäbe es Bemühungen, in die Drittmitteleinwerbung einzusteigen, dazu gehöre auch der Bezirksdialog zu regionalen Wertschöpfungsketten. Der freiwillige Selbsteintritt, den Besucherinnen und Besucher entrichten, gehe auf die Bürgerbewegungsgeschichte zurück. Herr Otte würde gerne den Eintritt zu den Museen kostenfrei ermöglichen, da die Einnahmen keine bemerkenswerte Rolle für die Domäne Dahlem spielen würden. Er sehe an einem jeden ersten eintrittsfreien Sonntag im Monat, dass der Eintritt doch für viele eine große Hemmschwelle darstelle. Bei den Marktfesten sei ein freier Eintritt leider nicht möglich, da hier viel Infrastruktur notwendig sei.

 

BD Herr Henning empfiehlt bezüglich des Wasserkreislaufs auf die Fachkompetenz des Naturschutzzentrums Ökowerk Berlin e.V. zurückzugreifen. Der Amtsleiter des Umwelt- und Naturschutzamtes (UmNat L) bietet an, einen Kontakt zum Ökowerk herzustellen.

 

BV Frau Flores Ramirez informiert sich über die Zielgruppen von Veranstaltungen wie „Kochen im Kiez“. Herr Otte habe hier bereits Kontakt zu sozialen Trägern und Kirchengemeinden aufgenommen und möchte hier auch auf einsame, ältere Menschen setzten. Frau Marl-Vieto begrüßt diese Zusammenarbeit.

 

BD Herr Schumacher fragt nach der Zusammenarbeit mit Brandenburg. Herr Otte betont, dass die Vernetzung innerhalb Berlins im Rahmen des Bezirksdialogs zunächst Priorität habe, und wenn hier Kooperationen geknüpft wurden, würden perspektivisch auch weitere Kreise gezogen werden.

 

BStR Herr Aykal berichtet über einen bevorstehenden Vor-Ort-Termin mit dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Herrn Özdemir und Herrn Otte. Das Ziel sei es, Berlin und Brandenburg in Bezug auf die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten näher zusammen zu bringen.

 
 

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