Auszug - Bericht aus dem Bezirksamt  

Frau Bezirksbürgermeisterin Schellenberg begrüßt die Anwesenden und wünscht allen eine gute Zusammenarbeit. Sie informiert den Ausschuss über ein Schreiben des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD), in dem er die Bürgermeisterin um einen Termin bittet, um die Arbeit des LSVD vorzustellen und über eine Zusammenarbeit nachzudenken. Diesem Treffen hat sie zugestimmt und wird den Ausschuss über die Ergebnisse informieren.

Die SPD-Fraktion fragt nach, ob es möglich sei, ein regelmäßiges Beratungsangebot für LSBTIQ* auch für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf zu etablieren. Hintergrund sei die Umsetzung der Drucksache 0677/V - Queeres Leben in Steglitz-Zehlendorf. Frau Bezirksbürgermeisterin Schellenberg bestätigt, dass ihr die Nachfrage der SPD-Fraktion vorliege. Sie erläutert, dass in der Vereinbarung der Zählgemeinschaft die Einrichtung einer Stelle für eine/einen Queerbeauftragten vorgesehen sei. Aufgrund der knappen finanziellen Ressourcen sei eine Finanzierung der Personalstelle zurzeit nicht möglich. Sie werde sich für die Umsetzung einer Beratungsstelle einsetzen, jedoch voraussichtlich in absehbarer Zeit mit keinem erfolgsversprechendem Ausgang.

Die SPD-Fraktion erkundigt sich, ob das Hissen der Regenbogenflagge vor dem Rathaus anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie über den gesamten Zeitraum des Pride Month erfolgen könne. Frau Bezirksbürgermeisterin Schellenberg sieht eine Chance, die Beflaggung auch über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen, muss das jedoch noch mit dem Bezirksamt abklären.

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Josten berichtet: Sie stellt ihre aktuellen Veröffentlichungen, eine Notfallkarte für Frauen und das Frauenprogramm für das 1. Halbjahr 2022 vor, die sie auch den Mitgliedern des Ausschusses zugesandt habe. Sie informiert die Anwesenden über den Stand der Umsetzung des BVV-Beschluss 1311/V vom 16.06.2021 zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Konzeptionierung eines bezirklichen Frauenbeirates für Steglitz-Zehlendorf. In dem Beschluss sei vorgesehen, dass die Frauenbeauftragte die Arbeitsgruppe koordiniert. Als Mitglieder seien u.a. mindestens ein Mitglied der BVV pro Fraktion vorgesehen. Nach der Konstituierung der BVV und der Ausschüsse werde die Frauenbeauftragte sich nun mit einem Schreiben über die Bezirksbürgermeisterin an die Fraktionen wenden, zeitnah interessierte Vertreterinnen zu benennen. Des Weiteren werden laut Beschluss auch bezirkliche Akteur*innen und Einrichtungen mit frauenpolitischer Fachkompetenz sowie interessierte Bürger*innen zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe eingeladen. Nach Rücklauf aus den Fraktionen wird Frau Josten die Arbeitsgruppe zu einem ersten Treffen einladen. Die Seniorenvertreterin Ingrid Hancke meldet ihr Interesse an einer Mitarbeit an.

Die Frauenbeauftragte informiert die Ausschussmitglieder über eine Fachtagung zu Gewalt gegen Frauen mit Behinderung, die gemeinsam mit weiteren bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sowie Beauftragten für Menschen mit Behinderungen am 13.06.2022 in der Zitadelle Spandau geplant ist. Sie wird die Einladung zu gegebener Zeit an die Mitglieder der BVV weiterleiten.

Die Frauenbeauftragte Josten bedauert sehr, dass die Fraueninfobörse, die im März jeden Jahres anlässlich des Internationalen Frauentages veranstaltet wird, zum wiederholten Mal wegen der Pandemie nicht stattfinden könne.

Sie weist auf eine Veranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentages mit dem Jazzduo Claudia Finck und Marion Schwan in der Schwartzschen Villa hin. Der Frauentag jazzt am 08.03.2022 um 19:00 Uhr in der Schwartzschen Villa. Mit der Veranstaltung weist das Kunstamt auch auf die Unterrepräsentanz von Frauen innerhalb der Jazzmusik hin. Diese ist gravierender als in der Filmbranche, in der Kunst oder der Literatur. Das gilt besonders für den Anteil von Kompositionen aus weiblicher Urheberschaft, der den Bereich von 1 - 2 Prozent nicht übersteigt.

Sie informiert die Mitglieder des Ausschusses darüber, dass die Koordinierungsstelle für Alleinerziehende, angesiedelt beim Diakonischen Werk Steglitz-Zehlendorf, neu besetzt wurde. Frau Scheurich hat für Interessierte einem vierteljährlich erscheinenden Newsletter zur Situation von Alleinerziehenden in Steglitz-Zehlendorf auf den Weg gebracht. Die erste Ausgabe hat das Schwerpunktthema „Wohnen“. Der Newsletter ist informativ und sehr empfehlenswert. Er kann bei Frau Scheurich nachgefragt werden (ks-alleinerziehende@dwstz.de). Im Juni plant sie eine Kick Off Veranstaltung rund um das Thema Alleinerziehende in Steglitz-Zehlendorf.

Frau Josten berichtet über die weltweite Kampagne „One Billion Rising“. Diese findet am 14.02.2022 um 17:30 Uhr vor dem Brandenburger Tor statt. Mit der Tanz-Demonstration werde nun bereits im 10. Jahr weltweit ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen gesetzt.

Die Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung hat einen Preis zur Lesbischen* Sichtbarkeit ausgeschrieben. Noch bis zum 08.03.2022 können Vorschläge bei der Landesstelle eingereicht werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.berlin.de/l-sichtbarkeit

Der Equal Pay Day findet in diesem Jahr am 07.03.2022 statt. Der Aktionstag markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Laut Statistischem Bundesamt liegt der Entgeltunterschied aktuell in Deutschland bei 18 Prozent. Umgerechnet ergeben sich daraus 66 Tage (18 Prozent von 365 Tagen), die Frauen seit Jahresanfang quasi umsonst arbeiten, ehe sie das verdienen, was Männer bereits seit Anfang des Jahres erhalten. In diesem Jahr hat der EPD das Motto „Equal Pay Day 4.0 – Gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“. Weitere Informationen auch über Möglichkeiten einer Beteiligung an einer Social Media Kampagne findet sich im Internet: www.equalpayday.de Der Equal Care Day findet am 07.03.2022 statt und macht jährlich auf die Bedeutung einer fairen und gleichwertigen Verteilung von Sorgearbeit aufmerksam: www.equalcareday.de Auch hier besteht die Möglichkeit sich an einer Social Media Kampagne zu beteiligen.