Auszug - Alternativen Altensteinstraße  

 
 
27. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßenverkehr und Tiefbau - Videokonferenz
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Straßenverkehr und Tiefbau Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 11.08.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Zusatz: Videokonferenz
 
Wortprotokoll

SG L Herr Müller-Ettler führt ein, dass der Fachbereich Tiefbau Überlegungen zur Radverkehrsführung in der Altensteinstraße angestellt hat. Hierzu liegt auch ein noch unerledigter BVV-Beschluss vor. Er möchte im Folgenden die Alternativen vorstellen und mit den Bezirksverordneten dazu ins Gespräch kommen. Die Planungsvarianten, die Herr Müller-Ettler kurz vorstellt, sind den Bezirksverordneten vorab zugegangen.

 

Bestand Altensteinstraße

Vorgaben für den Straßenquerschnitt

1) Jeder Fahrstreifen muss mindestens 3,25 m breit sein (BVG-Vorgabe für Busverkehr, Linie 101).

2) Ein Parkstreifen sollte mindestens 2,00 m, möglichst 2,25 m breit sein. (PKW werden immer breiter).

3) Radverkehrsanlagen sollten möglichst 2,30 m, mindestens aber 2,00 m breit sein.

4) Sicherheitsstreifen zwischen Radverkehrsanlage und KFZ-Verkehr sollen 0,75 m, mindestens jedoch 0,50 m breit sein.

5) Gehwege sollten möglichst 2,50 m breit sein.

6) Baumscheiben sollen mindestens eine Fläche von 4 m² aufweisen.

 

Planungsvariante I

1) Beide Fahrstreifen sind 3,25 m breit. (BVG-Vorgabe für Busverkehr, Linie 101, erfüllt).

2) Parken auf Abschnitten der Altensteinstraße auf dem früheren Radweg zwischen Bäumen und Laternen.

3) Viel zu schmale Radfahrstreifen auf der Fahrbahn ohne Schutzstreifen zum Kfz-Fließverkehr.

4) Fahrbahn muss nicht verändert werden; Borde inkl. Abläufe müssen nicht versetzt werden -> ließe sich schnell umsetzen.

5) Bäume und Laternen bleiben erhalten; für das Parken müssen u.U. einige Grünstreifenabschnitte befestigt werden.

 

Planungsvariante II

1) Beide Fahrstreifen sind 3,25 m breit. (BVG-Vorgabe für Busverkehr, Linie 101, erfüllt).

2) Kein Parken auf der ganzen Altensteinstraße mehr möglich (Königliche Gartenakademie, Botanischer Garten, Arztpraxen!).

3) Schutz- oder Radfahrstreifen von 2,0 m Breite auf beiden Seiten; wenn 0,5 m Sicherheitsstreifen zum KFZ-Fließverkehr, dann nur 1,50 m breit.

4) Fahrbahn muss verbreitert und Borde inkl. Abläufe müssen versetzt werden -> investive Baumaßnahme mit Planungsvorlauf notwendig.

5) Bäume und Laternen bleiben erhalten.

 

Planungsvariante III

1) Beide Fahrstreifen sind 3,25 m breit. (BVG-Vorgabe für Busverkehr, Linie 101, erfüllt).

2) Kein Parken auf der ganzen Altensteinstraße mehr möglich (Königliche Gartenakademie, Botanischer Garten, Arztpraxen!).

3) Zwei-Richtungs-Radweg von 3,0 m Breite auf der NW-Seite der Straße; Problem: Sichere Überleitung der Radfahrenden.

4) Fahrbahn muss verschmälert und Borde inkl. Abläufe müssen versetzt werden -> investive Baumaßnahme mit Planungsvorlauf notwendig.

5) Bäume und Laternen bleiben erhalten.)

 

Planungsvariante IV

 

1) Beide Fahrstreifen sind 3,25 m breit. (BVG-Vorgabe für Busverkehr, Linie 101, erfüllt).

2) Kein Parken auf der ganzen Altensteinstraße mehr möglich (Königliche Gartenakademie, Botanischer Garten, Arztpraxen!).

3) Schutz- oder Radfahrstreifen von 2,25 m Breite auf beiden Seiten; wenn 0,5 m Sicherheitsstreifen zum KFZ-Fließverkehr, dann nur 1,75 m breit.

4) Fahrbahn muss verbreitert und Borde inkl. Abläufe müssen versetzt werden -> investive Baumaßnahme mit Planungsvorlauf notwendig.

5) Bäume und Laternen bleiben nur auf einer Straßenseite erhalten, die Bäume auf der anderen Straßenseite müssen gefällt werden.

 

Die Varianten werden diskutiert. Herr Müller-Ettler fasst zusammen, dass sich nur die Planungsvariante I verhältnismäßig schnell umsetzen ließe. Bei den drei andren Varianten handelt es sich um investive Baumaßnahmen. Es hätten sich in der Vergangenheit auch schon Fachleute der Senatsverwaltung intensiv mit der Altensteinstraße beschäftigt und seien bisher zu keinem Ergebnis gekommen. BD Herr Lutz ist der Ansicht, dass die Varianten I und IV aus seiner Sicht nicht in Frage kämen, Varianten II und III hingegen überlegenswert sind. Was den ruhenden Verkehr betrifft, so verfügt zum Beispiel die Königliche Gartenakademie über eigene Parkplätze. Den vorgeschlagenen Zweirichtungsradweg bei Variante III findet Herr Lutz eher nachteilig, so dass die Variante II als präferierte Variante übrigbleibt. Vielleicht wäre es hier auch möglich, die Borde in die andere Richtung zu versetzen, also so, dass Rad- und Gehweg auf einer Höhe sind und die Entwässerung in Richtung Baumscheibe geleitet werden kann. Somit sei der Radverkehr auch gut von der Fahrbahn abgetrennt und geschützt. ist. Es wäre auch zu überlegen, die Altensteinstraße in dieser Weise nur bis zur Ehrenbergstraße auszubauen. Radfahrende könnten dann über die Ehrenbergstraße bis zur Habelschwerdter Allee und weiter bis zur Thielallee fahren. BV Herr Rolle versteht nicht, warum die Variante I nicht in Frage kommt. Der Parkdruck sei im östlichen Teil der Altensteinstraße höher als im westlichen er fragt, ob es problematisch ist, wenn Autos zum Erreichen des Parkplatzes den Radstreifen kreuzen müssen. BV Herr Steinhoff thematisiert in diesem Fall das Problem der „dooring-zone“, also die Gefährdung der Radfahrenden durch aufgehende Autotüren. Außerdem gebe es aus seiner Sicht genügend Parkmöglichkeiten z.B. in der Fabeckstraße und in den anderen Seitenstraßen, so dass auf die Parkplätze in der Altensteinstraße verzichtet werden könnte. BV Herr Thimm findet die Diskussion sehr interessant, allerdings wüsste er gerne, wie viele Radfahrende eigentlich hier unterwegs sind. Ihn stört, dass in der Diskussion betont wird, der Parkdruck sei hier nicht so hoch, aber es lägen keine Zahlen zum eigentlich Bedarf für Radfahrende vor. Ihm sei nicht klar, ob wirklich ein zwei Meter breiter Radweg notwendig sei. BD Herr Bossy führt aus, dass seines Erachtens die Parkplätze in der Altensteinstraße durchaus gut genutzt würden, die würden dann in die Nebenstraßen verdrängt. BV Frau Kölsch gibt zu bedenken, dass es die Möglichkeit geben würde, hier einen sicheren Radweg zum Botanischen Garten einzurichten, das sei sehr positiv und angenehmer, als entlang der B1 zum Botanischen Garten zu radeln. Sie befürwortet auch Variante II und stimmt zu, dass es in den Seitenstraßen und auf dem Parkplatz der Königlichen Gartenakademie ausreichend Parkmöglichkeiten gebe. BD Frau Baumbach wüsste gerne, in welche Straßenkategorie die Altensteinstraße falle, wer die Maßnahme finanziert und ob nicht auch ein kombinierter Rad- und Gehweg eine Möglichkeit wäre. BD Herr Hauschulz wüsste gerne, wie mit der Versickerung umgegangen werden soll. Vielleicht wäre auch ein überkragender Radweg möglich, unter den versickert werden kann. BV Frau Manzke-Stoltenberg spricht sich ebenfalls für die Variante II aus. Sie sieht ein Problem in der Beleuchtung. Die vorhandenen Peitschenlampen beleuchteten nur die Fahrspur und nicht den Gehweg. BzStRin Schellenberg stellt klar, dass es jetzt darum geht zu überlegen, welche Möglichkeiten überhaupt denkbar seien. Wenn die Borde versetzt werden, muss die Entwässerung angefasst werden. Es müsse dann im nächsten Schritt eine Investitionsmaßnahme angemeldet werden, wenn dann die Finanzierung vorliegt, müsste eine Fachplanung beauftragt werden. Aktuell befinden wir uns am Anfang des Prozesses. Diese Maßnahme sollte nach Möglichkeit aus Radverkehrsmitteln der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz bezahlt werden. Die Diskussion hier im Ausschuss zeige, dass es Möglichkeiten gibt, in der Altensteinstraße die Situation für den Radverkehr zu verbessern. BV Herr Kronhagel teilt mit, dass die Variante IV aus seiner Sicht ausscheidet und er die anderen Varianten gerne noch in der CDU-Fraktion diskutieren möchte. SG L Herr Müller-Ettler bietet an, dass die Fraktionen gerne noch weitere Anregungen per Mail an den Fachbereich Tiefbau mitteilen können.

 
 

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