Auszug - Weiterentwicklung des Jugendausbildungszentrums  

 
 
31. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 22.09.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:25 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Bürgersaal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Herr Gulitz berichtet, dass die Anpassung des Jugendausbildungszentrums (JAZ) begonnen hat. Dies betrifft die Größe, die Zielgruppe und die Qualität der Angebote. Es fanden Gespräche mit der Senatsverwaltung statt, in denen eine Bedarfsanalyse bezüglich der Größe des JAZ vorgenommen wurde. Dabei ergab sich, dass die Betriebserlaubnis von den bisherigen 118 Plätzen auf 46 Plätze reduziert wird. Dabei ist zu beachten, dass die Auslastung in den letzten Jahren zwischen 55 bis 60 Plätze umfasste, sodass die tatsächliche Reduzierung sehr gering ist.

Herr Gulitz erklärt, dass die Zielgruppe ebenfalls geklärt wurde und ein Bedarf bei fünf Personengruppen vorliegt. Dazu gehören Personen mit psychischen Erkrankungen, Personen mit Fluchterfahrungen und Traumata, junge Menschen mit (sexualisierter) Gewalterfahrung, junge Menschen mit Beeinträchtigungen aufgrund von Behinderungen und junge Menschen mit dysfunktionalen Familiensystemen. Um diese Personengruppen zu erreichen, müssen dann die Angebote überarbeitet werden und auf die entsprechenden Gruppen angepasst werden. Die Werkstatt der Feintäschnerei und der Raumausstattung eignen sich dafür besonders gut. Diese beiden Werkstätten haben im Land Berlin fast ein Alleinstellungsmerkmal, sodass sogar die Prüfung im Bereich der Feintäschnerei im JAZ durchgeführt wird. Zudem wird die Malerei und Metallbauwerkstatt weiterhin als Ausbildungsberuf angeboten. Die anderen Ausbildungszweige, nämlich Elektroinstallation und Sanitär-Heizung-Klima, kommen für die Zielgruppe nicht mehr in Frage. In diesen Bereichen müssen oft Kompetenzen und Vorkenntnisse mitgebracht werden, die die meisten jungen Menschen, die eine Jugendberufshilfe wahrnehmen, nicht mitbringen. Zudem gab es in diesen Ausbildungsberufen viele Abbrüche, sodass dieses Angebot nicht mehr aufrechterhalten werden soll. Die Tischlerei wird aufgrund der vielen vorhandenen Angebote in Berlin ebenfalls nicht mehr angeboten.

Zudem soll es eine psychotherapeutische Unterstützung geben, die den Ausbildern/innen und Lehrern/innen bei der Betreuung begleitend zur Seite steht.

Herr Gulitz berichtet, dass die Personalversammlung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im JAZ bereits stattgefunden hat. Einige Mitarbeiter/innen sollen nun, je nach Stellenangeboten in anderen Bereichen des Bezirksamtes oder im Land Berlin eingesetzt werden. Die durch die Schließung einzelner Werkstätten betroffenen Auszubildenden können ihre Jugendberufshilfe bei Trägern der freien Jugendhilfe weiterführen. Dies geschieht unter Mithilfe der Jugendämter/Jugendberufsagenturen.

 

Herr Serowy (B90 Grüne) erkundigt sich, ob die Betriebserlaubnis von 46 Plätzen bei Bedarf wieder erhöht werden kann.

Herr Gulitz antwortet, dass dies nicht festgelegt ist. Bei den 46 Plätzen handelt es sich um eine Empfehlung der Senatsverwaltung, die den Überblick über den Bedarf und die Angebote hat. Eine Erhöhung der Betriebserlaubnis hängt in erster Linie von den Räumen ab, da benötigtes Personal flexibel erhöht werden kann.

 

Frau Reitz-Reule (SPD) schlägt vor, einen Vertreter der Arbeitsgemeinschaft für Jugendberufshilfe in den gesamten Jugendhilfeausschuss einzuladen, da es sich bei den UAGen um Unterrichtungsarbeitsgruppen handelt.

Herr Serowy (B90 Grüne) antwortet, dass er die Anregung aufnimmt.

 

Herr Höringklee (BD) erkundigt sich, wie die Arbeitsmarktchancen für diese Ausbildungsberufe aussehen.

Herr Gulitz antwortet, dass es Gespräche mit der Handwerkskammer gab. Die Ideen und Vorschläge wurden für sehr gut befunden. Es gab zudem Gespräche mit den anderen Jugendamtsleitungen, die in Bezug auf den Bedarf und die Nachfrage ebenfalls ihre Zustimmung ausgedrückt haben.

 

Herr Lücke (CDU) erkundigt sich, ob es noch weitere Konzepte gibt, da in der letzten JHA-Sitzung von verschiedenen Konzepten gesprochen wurde.

Herr Gulitz antwortet, dass es bisher keine weiteren Konzepte gibt. Es handelt sich jedoch hierbei zurzeit noch um eine grobe Ausrichtung. Die Mitarbeiter/innen des JAZ haben den Auftrag, aus dieser groben Richtung ein Konzept zu erstellen, sodass eine Betriebserlaubnis erteilt werden kann.

 

Frau Heinze (CDU) fragt, wann die geplanten UAGen ihre Arbeit aufnehmen sollen.

Herr Serowy (B90 Grüne) antwortet, dass bereits eine Terminabfrage mit Frau Böhm und Herrn Gulitz durchgeführt wurde. Diese Termine wurden dann über Doodle an alle verschickt. Aus dieser Terminabfrage ergab sich, dass die UAG „JAZ und HzE“ am 03.11.2020 um 17:30 Uhr und die UAG „St. Josef-Krankenhaus“ am 27.10.2020 um 18:30 Uhr zusammenkommen wird. Die Teilnehmer der UAGen werden gesondert angeschrieben und in dieser Mail wird dann ebenfalls der Sitzungsort bekannt gegeben.

 

 
 

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