Auszug - Planungsstand Lern- und Gedenkort Lichterfelde-Süd Berichte von Frau Dr. Christine Glauning (Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit) und Dr. Bernhard Kohlenbach (Landesdenkmalamt)  

 
 
19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 29.01.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Frau Dr. Glauning berichtet über ihre Arbeit als Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in einem fast komplett erhaltenen ehemaligen Zwangsarbeiterlager in Schöneweide als Ausstellungs- und Lernort. Dabei handelt es sich um eine von schätzungsweise 3.000 in Berlin existierenden Sammelunterkünften, die sich überwiegend am Stadtrand befanden, z.B. in Schöneweide als Industrie- und später stungsstandort. Das Dokumentationszentrum wurde 2006 eröffnet. Eine wichtige Säule stellt die Bildungsarbeit dar. Es werden verschiedene Bildungsangebote für unterschiedliche Gruppen angeboten mit dem inhaltlichen Schwerpunkt der Vermittlung der Geschichte der zivilen Zwangsarbeit.

 

Herr Dr. Kohlenbach vom Landesdenkmalamt ist leider verhindert und so berichtet Frau Dr. Glauning an seiner Stelle kurz über das Kriegsgefangenenlager Lichterfelde-Süd. Da die Diskussion um die Zukunft dieses Ortes und die Frage, welche Baracken erhalten werden sollen, noch nicht abgeschlossen ist, sollte ihres Erachtens nach zunächst ein Gesamtkonzept erstellt werden unter Berücksichtigung der Frage, an welche Zielgruppe sich ein zu errichtender Lern- und Gedenkort richten soll, z.B. Kinder, Jugendliche, Erwachsene unterschiedlicher Herkunft im Bezirk oder darüber hinaus. Das ehemalige Kriegsgefangenenlager in Lichterfelde-Süd ist von gesamtstädtischer Bedeutung als einer der zentralen Standorte des Stalag (Stammlager) 3 D, über das bislang relativ wenig bekannt war. Die Forschung hat mittlerweile zu diesem Lager eine Fülle von neuen Erkenntnissen zu Tage gebracht, u.a. wurde festgestellt, dass in diesem Lager mehrere tausend französische Kriegsgefangene untergebracht waren, was ein Alleinstellungsmerkmal für diesen Ort darstelle.

 

Anschließend berichtet BzStR Mückisch auf Nachfrage der Grüne-Fraktion, dass ihm noch keine Ergebnisse des Gutachtens des Landesdenkmalamtes vorliegen. Frau Dr. Glauninghrt weiter aus, dass die Arbeit mit Grundschülern in der Regel ab der 4. Klasse beginnt. Wenn eine Schule direkt an einem solchen Ort entsteht, sollte auf kindgerechte Weise damit umgegangen werden.

 
 

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