Auszug - Vorstellung Konzept "Mobilitätshub" Berichterstatter: Gerd Huwe, Bezirks- und Zielgruppenmanager der BVG  

 
 
3. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßenverkehr und Tiefbau
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Straßenverkehr und Tiefbau Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 28.11.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Herr Huwe stellt seinen Kollegen Herrn Bartnik, Projektleiter im Vorstandsstab, zuständig für Digitalisierung, vor. Herr Bartnik erläutert mit Hilfe einer Präsentation das Konzept „Mobilitätshub“. Die BVG plant, berlinweit Hubs in verschiedenen Größen aufzubauen. In Zehlendorf möchte die BVG einen kleinen Hub (Größe XS) auf dem Parkplatz vor dem Bürgeramt am Teltower Damm einrichten und ist hierzu mit dem Bezirksamt in Verhandlung. Dieser Hub in Zehlendorf soll der erste in einem Außenbezirk sein und hat daher eine Pilotfunktion. Die Errichtung von Mobilitätshubs ist auch im Masterplan Nachhaltigkeit der Senatsverwaltung enthalten. Herr Bartnik bittet die Bezirksverordneten um Unterstützung dieses innovativen Projektes. BV Herr Rolle bedankt sich für die Präsentation. Er gibt zu bedenken, dass sich die einschlägigen Carsharing-Unternehmen momentan aus den Außenbezirken zurückziehen, also ihr Angebot verkleinern, in Zehlendorf könne man aktuell westlich der Clayallee kein Auto mehr abstellen. Daher interessiert er sich dafür, mit welchen Carsharing-Unternehmen die BVG zusammenarbeitet. BV Herr Thimm unterstützt für die FDP-Fraktion diese innovative Idee grundsätzlich. Er hat jedoch Zweifel am vorgesehenen Standort vor allem in Hinblick auf die geplanten Baumaßnahmen an der S-Bahn-Brücke am Bahnhof Zehlendorf. Herr Thimm fordert darüber hinaus von der BVG ein Konzept, wie am Hub genutzte Sharing-Angebote (Bikes, Roller etc.) nach der Nutzung vom Hub ausgehend wieder zum Hub zurückkehren sollen. BV Herr Gruner interessiert sich ebenfalls für die Carsharing-Unternehmen, die die BVG verpflichten möchte, und dafür, wer die App für die Sharingprodukte programmiert. Herr Bartnik freut sich über den Zuspruch der Bezirksverordneten. Er teilt mit, dass die BVG mit sämtlichen Mobiltätsanbietern im Gespräch ist, dabei gibt es sowohl stationäre als auch flexible Anbieter. Berlinweit sollen im ersten Schritt zehn Hubs verschiedener Größe entstehen. Auch Wohnungsbauunternehmen zeigten daran Interesse. Die BVG wird alle Mobilitätsanbieter in einer App integrieren. Die Programmierung der App wird an eine Softwarefirma vergeben werden. BD Herr Lutz stellt fest, dass das grundsätzliche Ziel sein müsse, dass es weniger Autoverkehr gibt, also mehr Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen, daher wüsste er gerne, ob das Besitzen einer VBB-Monatskarte zu vergünstigten Tarifen im Sharingbereich führt. BV Herr Döhnert bezweifelt die Sinnhaftigkeit des Projektes in einem Außenbezirk wie Zehlendorf. Er fände flexible Sharingstationen sinnvoller. Auch die vorgeschlagene Fläche vor dem Bürgersaal kritisiert er, diese werde für die Anlieferung zum Bürgersaal benötigt, die Parkplatzflächen für den Einzelhandel fielen weg. Er möchte wissen, ob es in anderen Städten bereits Erfahrungen mit einem Hub in einem Außenbezirk gibt. BV Frau Kölsch sagt, dass die SPD-Fraktion einem Hub positiv gegenüber steht, nicht aber am geplanten Standort vor dem Bürgersaal, sie habe mit vielen Bürgerinnen und Bürgern gesprochen, die einen Hub in „Zehlendorfs guter Stube“ nicht befürworteten. Ein Hub an dieser Stelle würde außerdem das Verkehrschaos erhöhen. Herr Bartnik führt aus, dass Sharing-Angebote eher in besonderen Situationen genutzt werden und nicht unbedingt von täglich Pendelnden. Der XS-Hub verfügt über 4 PKW-Stellplätze, selbstverständlich müsste der Service dafür sorgen, dass diese Stellplätze auch über den Tag aufgefüllt würden; Inhabende der VBB-Umweltkarte können bereits jetzt kostenlos 20 Minuten Fahrräder von Nextbike verwenden. Herr Bartnik betont, dass ein Hub gepflegt aussehe. Für Dez Frau Schellenberg ist ein wichtiger Punkt, dass es sich bei der aktuell als Parkplatz genutzten Fläche vor dem Bürgersaal um öffentlich gewidmetes Straßenland handelt. Wenn nun die BVG diese Fläche ihrerseits an private Dienstleister weitergibt, müsse dieses per Vergabeverfahren erfolgen. Das Bezirksamt könnte der BVG eine Sondernutzung für z.B. fünf Jahre zugestehen. Die Nutzung von öffentlichem Straßenland für BVG-Hubs würde auch in anderen Berliner Bezirken thematisiert werden, daher wünsche sie sich eine Vorgabe der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz für die Vertragsgestaltung mit der BVG. Auch wüsste sie gerne, wie die BVG mit Fremdparkern umgehen wird, die evtl. auf den Stellplätzen parken, wenn diese gerade frei sind. Herr Bartnik entgegnet, dass die BVG ein landeseigenes Unternehmen sei und natürlich die Einrichtung der Mobi-Hubs rechtssicher gestaltet werde. Für Carsharing gibt es ein Bundesgesetz. Für das Vergabeverfahren wünscht sich die BVG ebenfalls eine Vorgabe der SenUVK. Die Unterstützung des Vorhabens durch die Senatorinnen für Wirtschaft und Verkehr sei sicher. Selbstverständlich übernimmt die BVG die Bewirtschaftung der Hubs, sorgt also auch für Sauberkeit und den Winterdienst. Bezüglich der Falschparker schwebt der BVG ein Parkmanagement vor, wie es auch in Hamburg funktioniert. BV Frau Manzke-Stoltenberg findet für die GRÜNE Fraktion das Konzept grundsätzlich gut, hat aber auch Zweifel am Standort. Sie möchte wissen, ob für mobilitätseingeschränkte Menschen z.B: auch Autos mit Automatikschaltung vorgesehen sind. BD Herr Brombacher ist der Ansicht, dass der Hub an dieser Stelle nicht in das Stadtbild passt. Er schlägt als Standort den Postplatz oder die Hampsteadstraße vor. BV Herr Rolle entgegnet, dass seiner Ansicht nach der Standort vor dem Bürgersaal nicht kritisch sei, auch der Stadtplanungsausschuss habe für diesen Standort gestimmt. Wichtig sei es, wie die vertraglichen Regelungen ausgestaltet werden. Er weist darauf hin, dass es viele Einpendelnde aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark nach Steglitz-Zehlendorf gibt. Herr Huwe führt aus, dass dieser erste geplante Hub in Zehlendorf Mitte ein Leuchtturm sei, daher sollte er auch in die „erste Reihe“, die BVG habe durchaus auch die Gartenstraße als möglichen Standort geprüft, sei dann aber davon wieder abgekommen. Dieser „Leuchtturm“ sei ein kleiner, aber feiner Hub, mit dem man die Zukunftsorientierung des Bezirks gut zeigen könnte. BV Herr Döhnert bedankt sich für diese Informationen, allerdings bevorzugt er nach wie vor auf Grund der flächenmäßigen Ausdehnung des Bezirks ein dezentrales Konzept. BV Herr Kronhagel ist sicher, dass die BVG den Hub vernünftig projektiert; schließlich sei es ja im Interesse der BVG, dass dieses Projekt funktioniert. BV Herr Steinhoff sieht es als echten Gewinn an, dass mit Hilfe einer App alle Mobilitätsangebote gebucht werden können. Er schlägt als weiteren Standort für einen Hub im Bezirk die Goerzwerke vor. Ihm ist wichtig, dass der Hub, um den es heute geht, in der Nähe des S-Bahnhofes Zehlendorf ist. Das könne auch südlich des S-Bahnhofes sein. Herr Bartnik führt aus, dass die BVG in die Fläche möchte, er ist von seinem Konzept überzeugt, da der Name BVG für Qualität in Berlin steht. So sei z.B .das Angebot des BerlKönigs ein über eine App zu buchendes Taxi, das die BVG in den Innenstadtbezirken freitags und samstags von 17 bis 5 Uhr anbietet ein großer Erfolg. Die Reaktion der Bezirksverordneten stimme ihn aufrichtig optimistisch. Die Marktstärke der BVG würde die anderen Mobilitätsanbieter begeistern und diese für Angebote am Stadtrand interessieren. Auch die Anforderungen für mobilitätseingeschränkte Nutzende werde man Schritt für Schritt berücksichtigen.

 
 

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