Auszug - Vorstellung der Reha Steglitz Berichterstatter: Geschäftsführer Michael Kannegießer  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 28.06.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:30 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Herr Kannegießer stellt den Ausschussmitgliedern die Bereiche und die Arbeit der Reha Steglitz gGmbH vor (siehe Anlage 2) und berichtet, sich im Bezirk mit seinen Einrichtungen sehr wohl zu fühlen. Die Reha Steglitz gGmbH gibt es seit 1986, Herr Kannegießer ist seit 1993 der Geschäftsführer. Mitte der 80er Jahre wurde die Reha-Steglitz gGmbH im Rahmen des 5 Jahres-Modellprojekts Psychiatrie gegründet. Die ehemalige Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes war Gründungsmitglied. Sie ist heute noch als Vorstandsmitglied dabei. Bei der Gründung waren auch Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und einzelne Bezirksstadträte beteiligt. Die Kontakt- und Beratungsstelle wird täglich von ca. 40-60 Klienten aufgesucht und von mehreren 100 Klienten pro Jahr, eine genaue Zahl kann nicht genannt werden. r die Reha-Steglitz ist die Erstellung von Tages- und Wochenstrukturen für ihre Klienten am Wichtigsten. Sie helfen bei der Teilhabe am Arbeitsleben bzw. an der Erfüllung arbeitsähnlicher Aufgaben. Sie fördern bei ihren Klienten die Eigenschaften nktlichkeit und Zuverlässigkeit und unterstützen zusätzlich ihre Klienten in allen Belangen. Die Reha-Steglitz verfügt über zwei Tageszentren (Zuwendungsfinanzierte Kontakt- und Beratungsstellen). In der Albrechtstraße und am Kamenzer Damm gibt es Beratungsstellen und Tageskliniken. In der Albrechtstraße befindet sich auch die Beschäftigungsstätte. Hier findet die Bezugsbetreuung statt, die Erstellung von Tages- und Wochenplänen und die finanzielle Eingliederungshilfe. Hierbei handelt es sich um kein statisches Angebot. Bestandteile des Wochenplans sind die Arbeitstherapie, der Mittagstisch und die Einzel- und Gruppengespräche. Einige Klienten nehmen an Arbeitsmaßnahmen in den Bereichen Gastronomie (Catering), Handwerkliche Dienste, Tätigkeit im Saitenschiff (Laden für die Reparatur und den Ankauf von Musikinstrumenten) oder der Nähwerkstatt / Kleiderstange teil, hierfür bekommen die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung. Das Angebot des Saitenschiffs wird gerne von Schulen in Anspruch genommen. Die Finanzierung der Arbeitsmaßnahmen etc. erfolgt über Stiftungsmittel, Mittel von Aktion Mensch und der Veolia Stiftung Berlin. Auf Nachfrage teilt Herr Kannegießer mit, dass Klienten, welche längerfristig nicht mehr in Arbeit gestanden haben, oft vom JobCenter zur RehaSteglitz geschickt werden, wenn sie noch bis zu maximal 15 Stunden die Woche arbeitennnen. Zum JobCenter besteht ein guter Kontakt. Es werden auch Patienten aus dem Krankenhaus Havelhöhe übernommen. Die Tagesstätte der Reha Steglitz dient ebenso den pflegenden Angehörigen, um zur Ruhe kommen zu können. Herr Kannegießer berichtet von Problemen und antwortet auf gestellte Fragen. Es herrscht ein großer Fachkräftemangel an Altenpflegern, aber auch an Hilfskräften und Praktikanten, dadurch entstehen Versorgungsengpässe und ein hoher Bedarf an neuen Mitarbeitern. Die Reha-Steglitz findet zudem keine geeigneten und auch keine ngerfristig freien Wohnungen für ihre Klienten. Folge: Es kommt zum Entlassungsstau in den Kliniken und auch in den Einrichtungen. Das Geude Bergstraße 1, wo die Geschäftsführung der Reha-Steglitz sitzt, hat inzwischen bereits drei Mal den Eigentümer gewechselt. Zu Beginn wurde ein Mietvertrag über eine Länge von 15 Jahren unterschrieben, der immer wieder um weitere nf Jahre verlängert wird. Die meisten Klienten der Reha-Steglitz sind schon sehr lange erkrankt, meistens mit Doppeldiagnosen z.B. Psyche und Sucht. Die Klienten sind nicht für den ersten Arbeitsmarkt bereit. Von der Altersstruktur her gibt es wenig ältere Menschen. Viele junge Menschen gehen ins Heim, nicht wegen ihrer Krankheiten, sondern oft, um einfach nicht alleine zu sein. Es kann auch anonym Kontakt zur Kontakt- und Beratungsstelle aufgenommen werden, dies nehmen oft Menschen in Anspruch, die im Alltag überfordert, aber selber nicht psychisch erkrankt sind. Herr Kannegießer berichtet, dass er im Auftrag des damaligen Referenten von Frau MarklVieto ein Wohn- und Beschäftigungskonzept r Menschen mit psychischen Erkrankungen r das neue Stadtquartier in LichterfeldeSüd erstellt hat. Darauf wurde von Seiten des Bezirks noch nicht reagiert. Herr Holz (QPK 2) bestätigt, dass seit einigen Jahren eine gute Zusammenarbeit mit dem JobCenter stattfindet. Es kommen auch vereinzelt Personen aus anderen Bezirken nach SteglitzZehlendorf, jedoch gestaltet sich dieses etwas schwieriger, da die Personen oft ohne festen Wohnsitz sind. SteglitzZehlendorf sei der Bezirk mit dem chsten Altersdurchschnitt, viele ältere Menschen, jedoch auch Personen im Alter von 18-27 Jahren nehmen das Angebot der Reha-Steglitz wahr. Die meisten Jugendlichen sind mit fast allem überfordert. Auf Nachfrage hrt Herr Kannegießer aus, dass bevorzugt Altenpflegekräfte gesucht werden. Es wird hierzu auch versucht im Bezirk Kooperationen zu finden, um mit diesem Hintergrund Ausbildungen anbieten zu können. Es dürfen z.B. nur examinierte Pflegekräfte mit Zusatzausbildung zu Personen in die psychiatrische Hauspflege, jedoch gibt es sehr wenig zugelassene Sozialtherapeuten.

 
 

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