Auszug - Vorstellung der Caritas Suchtberatung ReferentInnen: Thomas Haustein, Heike Nagel, Esther Pfeifer und Angelika Teichmann (Dienststellenleiterin)  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Do, 26.04.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:50 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Die Mitarbeiter der Caritas Suchtberatung berichten den Ausschussmitgliedern von Ihrer Arbeit in den einzelnen Bereichen, von Ihren Sorgen und verteilen Informationsmaterial (siehe Anlagen 1-5). Frau Nagel berichtet über den Bereich des Betreuten Einzelwohnen, hier bleiben die Klienten in der Regel drei bis vier Jahre in der Betreuung, es kam als Ausnahme aber auch schon vor, dass ein Klient zwölf Jahre im Betreuten Wohnen verbrachte. Auf die Frage von Frau Schreiner (Grüne-Fraktion), wie viele Klienten derzeit im Betreuten Einzelwohnen untergebracht und wie die Erfolge sind, antwortet Frau Nagel, dass derzeit insgesamt 40 Klienten betreut werden und 30 davon in Betreuung leben. Vom Erfolg kann man sprechen, wenn die Klienten Vertrauen zu den Sozialarbeitern aufbauen und trotz ihrer Probleme wieder einer Arbeit nachgehen und sie wieder eine Offenheit gegenüber ihrer Umwelt entwickeln. Frau Dr. Wein (CDU-Fraktion) fragt, wie es um die Belastung der Bevölkerung im Bereich der legalen und illegalen Drogen bei den Klienten der Caritas Suchtberatung steht. Frau Nagelhrt aus, dass es sich hier die Waage hält. Herrn Matz (SPD-Fraktion) erkundigt sich, ob alle Bezirke über eine Suchtberatungsstelle verfügen. Laut Frau Nagel gibt es nur einige Standorte in Berlin. Es besteht eine hohe Nachfrage an Schulen, die leider nicht gedeckt werden könne. Herr Gries (CDU-Fraktion) chte wissen, wie die Klienten von der Suchtberatungsstelle erfahren. Es gibt in den einzelnen Krankenhäusern Aushänge, der Sozialpsychiatrischen Dienst und auch das JobCenter (als Teil der Eingliederungsvereinbarung) verweisen auf die Beratungsmöglichkeit. Herr Holz (QPK 2) ergänzt, die Suchthilfe und die Prävention sind im Bezirk miteinander verbunden. Auf die Frage von Frau Dr. Lehmann-Brauns, aus welchen Bereichen die Klienten kommen, welche die Suchtberatung aufsuchen, teilt Frau Nagel mit, dass die Klienten immer jünger werden, sie kommen eher aus den niedrigschwelligeren Bereichen und sind oft alleinstehend. Herr Haustein berichtet über den Beratungsbereich, hierbei geht es unter anderem um die Betreuung von Drogenabhängigen in Justizvollzugsanstalten (JVA). Die Sozialarbeiter besuchen verschiedene Justizvollzugsanstalten (das Haftkrankenhaus, die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik und die Justizvollzugsanstalt Großbeeren) um regelmäßige Gespräche mit den Inhaftierten zu führen. Eine verantwortliche Person der verschiedenen Einrichtungen ist dabei immer zugegen. Ein Schwerpunkt ist die Hilfestellung im Bereich des Umgangs mit Drogen im Gefängnis. Der Besuch der JVAs geschieht im Auftrag der Senatsverwaltung. Derzeit sind in der Caritas Suchtberatung nur drei von möglichen sieben Stellen besetzt, alle Sozialarbeiter haben eine Sozialpädagogische Zusatzausbildung. Im Beratungsbereich ist auch eine Angehörigengruppe angesiedelt. Herr Holz (QPK 2) macht auf die neue Gesamtberatung für Jugendliche aufmerksam. Alle Kolleginnen und Kollegen des JobCenters der Jugendberufsagentur waren in der vergangenen Woche zum gemeinsamen Kennenlernen und Austausch in der Suchtberatungsstelle, da die Caritas auch die Beratung zum Thema Sucht von Klienten des JobCenters übernimmt. Frau Pfeifer schildert die Beratung in den verschiedenen Einrichtungen, z.B. im Theodor-Wenzel-Werk, Auguste-Viktoria-Krankenhaus oder der Charité Campus Benjamin Franklin. Der Bereich von Frau Pfeifer teilt sich auf in 50 % Beratung und in 50 % Krankenhausarbeit. Im Bereich der Ambulanten Rehabilitation arbeiten momentan vier Kolleginnen. Es befinden sich derzeit 19 Klienten in der Vormittagsgruppe. Zwölf Klienten besuchen die Gruppe der Berufstätigen. Alle 14 Tage finden Einzelgespräche mit jedem einzelnen Klienten statt. Der Kostenträger für diesen Bereich ist die Deutsche Rentenversicherung oder teilweise auch die Krankenkassen. Am 23.06.2018 und 24.06.2018 findet in Gatow wieder das bei den Klienten beliebte Drachenbootrennen statt, wo die Berliner Suchtberatung mit einem Team, bestehend aus Klienten und Betreuern, teilnimmt. Eine Sozialarbeiterin aus dem Iran wird in ca. 14 Tagen ihre Arbeit in der Caritas Suchtberatung aufnehmen. Auf die Fragen der Ausschussmitglieder antwortet Frau Pfeifer, dass die Klienten der Caritas Suchtberatung zu 1/3 aus Frauen und zu 2/3 aus Männern bestehen. Wenige Klienten sind aufgrund von einer Medikamentensucht in Therapie. Die Caritas Suchtberatung bittet um die Unterstützung bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten, denn die Beratungsstelle vergrößert sich immer mehr und die derzeitigen Räumlichkeiten reichen nicht mehr aus. Ebenfalls ist die Suchtberatung dringend auf der Suche nach Räumlichkeiten für eine Entgiftungsstelle.

 

 
 

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