Auszug - Arbeit des Pflegestützpunktes Steglitz-Zehlendorf (Bericht: Frau Michaelis-Ollrogge)   

 
 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Pflege, Soziales und Senioren
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Pflege, Soziales und Senioren Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.04.2018 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Frau Michaelis-Ollrogge berichtet, dass das Land Berlin und die Berliner Kranken- und Pflegekassen im Jahr 2009 flächendeckend Pflegestützpunkte zur wohnortnahen, umfassenden und unabhängigen Beratung eingerichtet haben. Die Pflegestellen sind Anlaufstellen für Menschen, die in unterschiedlichster Art Information, Bratung und Unterstützung brauchen. Die Beratungsstellen verfügen über ein Netzwerk an Kooperationspartnern für pflegerische, medizinische und soziale Leistungen. Die Beratung in den Pflegestützpunkten muss kostenfrei und anbieterunabhängig erfolgen. Die Gesetzesgrundlage ist das Sozialgesetzbuch SGB XI“ und aufgrund des §7a erfolgt die Pflegeberatung über die Pflegekassen, die vom Senat finanziert sind, und wir beraten nach §92c SGB XI. Es gibt in Berlin 36 Pflegestützpunkte, jeweils 3 in jedem Bezirk. Träger der Pflegestützpunkte sind die Berliner Krankenkassen, Pflegekassen und auch das Land Berlin. Der Pflegestützpunkt am Teltower Damm 35, 14169 Berlin und in der Scheelestraße 109, 12209 Berlin sind in der Trägerschaft der Krankenkassen. Vom Senat finanziert wird der Pflegestützpunkt in der Albrechtstraße 81a, 12167 Berlin. In ganz Berlin gelten dieselben Sprechzeiten, Dienstag von 9-15 Uhr und Donnerstag von 12-18 Uhr. Dort kann man ohne Anmeldung vorbeischauen oder auch Termine nach telefonischer Vereinbarung wahrnehmen. Hausbesuche werden immer häufiger gemacht, weil viele ältere Menschen es nicht mehr schaffen die Beratungsstellen zu besuchen. Zusätzlich wird ein berlinweites Servicetelefon angeboten. Montag bis Freitag, kostenfrei unter der Telefonnummer 0800 59 500 59. Die Aufgaben des Pflegestützpunktes gliedern sich grob in vier Säulen. Der größte Anteil an Arbeit macht die Klientenarbeit aus, sehr groß ist auch die Vernetzung und die Gremienarbeit, Öffentlichkeitsarbeit gehört ebenfalls dazu. Zur Klientenarbeit gehören:

  • Klienten informieren, beraten und unterstützen
  • Informationen rund um die Pflege
  • Hilfe beim Antrag
  • Pflegeversicherung und Krankenversicherung
  • Wohnformen im Alter (Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaft, Pflegeheim)
  • Wohnraumanpassung
  • Freizeitangebote
  • Hilfsmittel (Badewannengriff, Badewannensitz etc.)
  • Überblick aller Leistungsanbieter im Bezirk

Zu dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit (berlinweit) gibt es Informationsblätter zu 40 Themen, was die Pflege betrifft, übersichtlich geschrieben und in 7 verschieden Sprachen übersetzt. Berlinweit gibt es eine Datenbank „Hilfelotse“ die sehr hilfreich ist und ein gutes Mittel ist, Informationen zu bekommen.

Internetseiten zum Thema Pflege:

  • www.dwstz.de (Informationen über den Bezirk Steglitz-Zehlendorf)
  • www.pflegestuetzpunkteberlin.de (Standorte der anderen Pflegestützpunkte)
  • www.hilfelotse-berlin.de

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Gremienarbeit. Seit 2003 gibt es den Verbund für Altenhilfe und Gerontopsychiatrie Steglitz-Zehlendorf, zu dem inzwischen fast 90 Einrichtungen aus dem Bezirk gehören. Der Verbund setzt sich für die Belange älterer Menschen ein. Ziel der Verbundarbeit ist es, eine möglichst lückenlose Versorgung von älteren Menschen in Steglitz-Zehlendorf sicherzustellen. Weitere Informationen unter: www.verbund-steglitz-zehlendorf.de. In dem Zusammenhang haben wir auch den Runden Tisch Pflege im Bezirk etabliert, in dem Herr Mückisch und Frau Herzig-Pairan sowie Vertreter des Verbundes vertreten sind. Frau Michaelis-Ollrogge freut sich über das Projekt „Berufliche Orientierung und Weiterbildung für die Berufsfelder Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Handwerk“ berichten zu dürfen. Es ist ein EU gefördertes Projekt, welches am 01.06.2018 mit einer Laufzeit von über 3 Jahren startet und mit EU Geldern finanziert wird. Auch hier sind wir ein Zusammenschluss. Der Verbund der Altenhilfe arbeitet mit dem Sozialamt und dem Jobcenter als Kooperationspartner zusammen. Eine Altenpflegeschule und eine Firma die die EU-Gelder verwaltet, gehören auch dazu. Das Ziel ist „Wie bekommen wir junge Menschen dazu in den Beruf Pflege zu gehen“. Herr Mückisch wird ausführlich über das Projekt im Ausschuss für Pflege, Soziales und Senioren am 14.06.2018 berichten. Aufgrund von diversen Nachfragen im Ausschuss für Pflege, Soziales und Senioren, übermittelte mir Frau Michaelis-Ollrogge folgende Statistische Angaben aus dem Jahr 2017:

-       1.779 Klienten haben eine Auskunft/Information, bei einer durchschnittlichen Dauer von 15 Minuten erhalten

-       954 Klienten wurden beraten, bei einer durchschnittlichen Dauer von 94 Minuten

-       331 Hausbesuche wurden durchgeführt

-       9,9 % der Klienten hatten einen Migrationshintergrund

Unter anderem wurden

-       12.790 Minuten für Öffentlichkeitsarbeit,

-       19.895 Minuten für Vernetzung,

-       6.145 Minuten für die Förderung von Ehrenamt und

-       6.933 Minuten für die Pflege der Datenbank Hilfelotse aufgewandt.

 
 

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