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0. | Jugendamt | 0.1 | Die Jugendamtsleitung möchte hier darüber informieren, dass durch die außerordentlich prekäre Personallage des Jugendamtes derzeit kein ordnungsgemäßer Dienstbetrieb in Gänze gewährleistet werden kann. Durch eine bezirkliche Stellenbesetzungssperre im Jahr 2015 und weitere Ausfälle sowohl in der Verwaltung als auch im Sozialdienst ist im Durchschnitt jede 6. Stelle unbesetzt. Einige Bereiche sind noch stärker betroffen. Die Ihnen hinlänglich bekannte, bereits generell bestehende und sich seit Jahren verschärfende angespannte Personallage im Jugendamt ist aufgrund der stetig weiter steigenden Fallzahlen in der Flüchtlingsarbeit zusätzlich unter Druck geraten, zumal der Bezirk – wie bekannt – gesamtstädtisch für alle unbegleiteten minderjährigen Ausländer für die Vormundschaften verantwortlich ist. Die Ihnen ebenfalls bekannte, seit zwei Jahren intensiv betriebene interne Neuorganisation zur Konzentration der Fachkräfte, verbunden mit Aufgabenkritik und Optimierung der Arbeitsabläufe ist zwar 2015 abgeschlossen worden, die positive Wirkung des Umbauprozesses hat sich allerdings aufgrund der Personalknappheit bisher noch zu wenig entfalten können. Anfang des Jahres ist es gelungen, 44 Stellen – trotz der prekären Haushaltslage des Bezirksamtes – von der o.g. bezirklichen Besetzungssperre auszunehmen, sodass innerhalb des nächsten halben Jahres mit einer Verbesserung der Situation zu rechnen ist. Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, so schnell wie möglich die Stellen zu besetzen und die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell und gut einzuarbeiten. Aber auch dies ist mit zusätzlichen Belastungen und notwendigen Einarbeitungszeiten verbunden und dauert bekanntermaßen seine Zeit. Hinzu kommt, dass die Arbeitsmarktlage in Bezug auf die Gewinnung von geeigneten Fachkräften für den öffentlichen Dienst – wie schon mehrmals besprochen – zurzeit äußerst desolat ist. Trotzdem konnten mit heutigem Stand innerhalb des seit der Freigabe der 44 Stellen vergangenen Monats schon 26 Besetzungsverfahren eingeleitet werden. Das bedeutet, dass wir innerhalb der nächsten drei Monate tatsächlich endlich neue Mitarbeiter_innen bei uns begrüßen können. Für die regionalen Sozialdienste (RSD) und den Fachdienst der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (UMF) bedeutet dies allerdings in der Zwischenzeit, dass primär schwerpunktmäßig die Aufgabe des Kinderschutzes gewährleistet werden muss. In allen anderen Aufgabenfeldern kommt es zu Leistungseinschränkungen und Wartezeiten. Diese Situation belastet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst, möchten doch alle eine qualitativ gute Arbeit leisten und schnelle, auch präventive Angebote im Bezirk vorhalten. Im Fachdienst UMF findet durch die Senatsverwaltung für Finanzen leider keine prognostische Versorgung der hierfür notwendigen Stellen statt, sodass eine ständige personelle Unterversorgung bestehen bleibt, sich nur die Größenordnung derselben mindert. Mit heutigem Stand sind das 12 vakante Stellen. Dennoch konnten jetzt 6,5 Stellen besetzt werden, sodass innerhalb der nächsten drei Monate diese neuen Mitarbeiter_innen zur Einarbeitung zur Verfügung stehen. Die Einschränkungen in allen Bereichen betreffen insbesondere auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Institutionen – wie z.B. die Familiengerichte, die Schulen, das Sozialamt, das Jobcenter oder die Krankenhäuser – weil mit der jetzt vorhandenen Personaldecke das Wahrnehmen externer Termine oder zusätzlicher Aufgaben nicht mehr möglich ist. Die genannten Kooperationspartner sind mit der Bitte um Verständnis über diesem Sachstand bereits informiert worden. Es besteht die realistische Hoffnung, sukzessive eine Verbesserung der Situation erzielen und den regulären Dienstbetrieb schrittweise so schnell wie möglich bis zum 30.06.2016 wieder herstellen zu können, u.a. auch weil alle Bereiche des Jugendamtes freiwillig die besonders von der Personalknappheit betroffene Region Südost durch personelle Einsätze unterstützen. Diese reichen von stundenweisen Personaleinsätzen bis hin zu Abordnungen und Fallübernahmen. | 1. | Regionaler Dienst Nord | 1.1 | Die nächste AG 78 tagt am 27.01.2016 von 12:00 – 14:30 Uhr zum Schwerpunktthema Flüchtlinge (Tagungsort wird noch bekannt gegeben). Für den März ist ein Trägerbasar, für den Juni sind Neuwahlen geplant. | 2. | Regionaler Dienst Südost | 2.1 | Sachstandsbericht des SRL-Projektes: Bislang wurden 246 Meldungen an das SRL-Projekt angenommen. Davon wurden 180 abgeschlossen, mit einem durchschnittlichen Bearbeitungszeitraum von ca. 11 Tagen. (Stand 19.1.16) Weiterhin gibt es 5 festangestellte pädagogische Fachkräfte, sowie 4 freie Mitarbeiter, die als sog. Innovationsteam die eingegangenen Vorgänge bearbeiten. Die Personalsituation im RSD erschwert die Arbeit, weil der Zugang für Bürgerinnen und Bürger über den RSD zum SRL-Projekt dadurch im Moment schwierig ist. Die Mitarbeiter des Innovationsteams haben in den letzten 4 Monaten 9 Kindertagesstätten in der Region aufgesucht und das Projekt und die Möglichkeiten für Familien die Ressource SRL-Projekt zu nutzen in den Teams der Kindertagesstätten vorgestellt. Jede SRL-Fachkraft fungiert als „Pate“ als persönlicher Ansprechpartner für bestimmte Kindertagesstätten. Der Zugang von Mitteilungsbogen über diese Institutionen ist seitdem angestiegen und verstärkt den präventiven Charakter des Projektes. Das gleiche gilt für den Kontakt des SRL-Projektes zu Schulen. Dort wurde das Projekt an Schulstationen und in Schulkonferenzen vorgestellt, sowie im 1:1 Kontakt mit Lehrkräften. Das SRL-Projekt ist in der Region Süd-Ost fester Bestandteil der neuen Verbundstruktur. Aus den bestehenden Vorgängen werden, wenn sich bspw. ähnliche Bedarfslagen abzeichnen, jedoch kein adäquates Angebot als Ressource im Sozialraum zur Verfügung steht, konkrete Angebote mit Institutionen (z.B. Kieztreff, JFE Holzkirche, JFE Villa Folke Bernadotte) für den Sozialraum entwickelt und mit Partnern umgesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen RSD und SRL-Projekt in der Region Süd-Ost ist weiterhin vertrauensvoll und gut. Weiterhin finden regelmäßig gemeinsame Fortbildungen der beiden Teamstrukturen (SRL+RSD=Sozialraumteam) statt. Kürzlich zum Kinderschutz und im Februar findet eine Fortbildung zur Sozialraumorientierung durch das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierung und Beratung (ISSAB – Uni Duisburg) statt. Am 19.2.16 veranstaltet das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf in Kooperation mit dem DPW und der AWO einen Fachtag zur Sozialraumorientierung, bei dem u.a. das SRL-Projekt präsentiert wird. Im Mai findet eine Spiegeltagung hierzu in Eisenstadt im Burgenland in Österreich statt. Mehr dazu unter http://www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/startseite/aktuelles-detailansicht/article/19022016-im-rathaus-steglitz-steuerung-staedtischer-jugendhilfe-ergebnisse-und-perspektiven-sozialraeumlicher-umbauprozesse.html Im Anhang zum Bericht befindet sich das Informationsschreiben für die Schulen. | 3. | Regionaler Dienst Südwest | 3.1 | Die nächste Regionale AG 78 der Region Südwest findet am 17.02.2016 von 15.00-17:30 statt. Die Einladung mit Tagesordnung und Tagungsort wird ca. 14 Tage vorher auf der Website www.ag78.de beim Region C Button eingestellt. Schwerpunkte sind die Neuwahlen der Sprecher_innen, eine Anpassung der Geschäftsordnung und weiterhin das gegenseitige Kennenlernen nach der Fusion. | 4. | Fachreferat Planung und Steuerung der Jugendarbeit und der Hilfen zur Erziehung | 4.1. | Die Zukunft des Kinder- und Jugendbüros wird in einem gesonderten Tagesordnungspunkt im JHA behandelt. Im Anhang befinden sich eine strukturelle und eine inhaltliche Übersicht über die Verbundstruktur. | 5. | Fachreferat Familienförderung und frühe Bildung | 5.1. | Das Familienbüro wird nach jetzt über einem Monat Laufzeit sehr gut angenommen. Die Kombination aus Unterstützung bei der Antragsstellung, Beratung zu den Antragsinhalten und die Antragsannahme sowie die Möglichkeit sich sofort auch zu anderen Themen der Sozialberatung zu informieren (ALGII, Schulden, Stiftung), ist für Eltern des Bezirkes ein sehr gutes Angebot. Die Mitarbeiterschaft sieht dieses ebenfalls als eine Verbesserung ihrer angespannten Situation. | 6. | Fachreferat Psychosoziale Dienste | 6.1 | Bis zur Neubesetzung der Leitungsstelle werden die 2 Standorte des EFBZ von Frau Löwen in Steglitz und Frau Dornhof in Zehlendorf kommissarisch geleitet. Durch das Ausscheiden in den wohlverdienten Ruhestand von fünf Fachkräften im Jahr 2015, die teilweise noch nicht in Gänze umgesetzten Stellenbesetzungen und das Einarbeiten neuer Kolleg_inn_en sowie die zusätzliche Unterstützungsleistung für den personell angespannten RSD kommt es zu längeren Wartezeiten mit teilweise verkürzten Beratungssettings und der Reduzierung von präventiven Tätigkeiten. | 7. | Fachreferat Kindschaftsrechtliche Beratung und Vertretung | 7.1. | Der Umzug des Fachbereichs in den Hartmannsweiler Weg 63 hat stattgefunden. An diesem Standort finden die Beurkundungen in Kindschaftsrechtlichen Angelegenheiten, Auskünfte aus dem Sorgeregister, Unterhaltsberatungen für Elternteile, die ein Kind im Haushalt haben, und Beratungen für junge Volljährige bis Vollendung des 21. Lebensjahres statt. Die Vormünder für deutsche Kinder und die Beistände mit dem Aufgabenkreis Vaterschaftsfeststellung und/oder Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen haben dort ihren Standort. Die Leitung dieses Bereiches hat kommissarisch Frau Schommartz übernommen. Die Fachreferatsleitung, Frau Boeker-Woehlert, wird ab 01.02.2016 im Hamburger Modell wieder Ihren Dienst aufnehmen und die Koordinierung der Interessenten für die Übernahme einer ehrenamtlichen Einzelvormundschaft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge übernehmen. Der Fachdienst für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) arbeitet weiterhin am Standort Beethovenstraße 34 und wird von Herrn van der Heide kommissarisch geleitet. | 8. | Jugendausbildungszentrum am Standort Lissabonallee 6 | 8.1 | Durch die Umstellung der zentralen Warmwasser- und Heizungsversorgung auf Einzelversorgung (10 Häuser = 10 autonome Heizungsanlagen) durch die Firma Vattenfall im Rahmen der „ENERGIESPARPARTNERSCHAFT - POOL 27“ kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen im JAZ-Ausbildungsbetrieb. Auf Grund diverser Fehlfunktionen bzw. Kesselstörungen der Einzelgeräte müssen immer wieder Werkstätten tageweise geschlossen werden, da die Raumtemperaturen unter 10°C lagen. | 8.2 | Die Helmut Ziegner Berufsbildungs gGmbH HZBB ist seit 1980 Mieter auf dem Gelände der Lissabonallee 6. Es bestand immer eine gute Kooperation und Zusammenarbeit auf dem Gelände zwischen Jugendausbildungszentrum (JAZ) und der Jugendberufshilfe der HZBB. In den vergangenen Jahrzehnten wurden parallel zum JAZ in enger Kooperation in verschiedenen Ausbildungszweigen junge Menschen ausgebildet. In den letzten Jahren hat die HZBB sukzessive ihr Angebot auf dem JAZ-Gelände stark reduziert und sich aus Gebäude- bzw. Etagenanmietungen zurückgezogen. Aktuell werden nur noch 4 junge Erwachsene des JAZ im Metallhandwerk ausgebildet. Im Frühjahr 2015 war eine Prüferin des Rechnungshofes von Berlin im JAZ vor Ort, um u.a. auch die Gebäudevergabesituation auf dem Gelände zu prüfen. Von ihr kamen anlässlich des Abschlussgespräches am 06.05.2015 eindeutige mündliche Hinweise zu den Nutzungs- und Mietverträgen auf dem gesamten Gelände. Der Bericht des Rechnungshofes liegt zwar zurzeit noch nicht vor, die Handlungsoptionen für das Jugendamt sind aber dezidiert benannt. Insofern sind die zukünftigen Vorgaben für die Vertragsabschlüsse klar beschrieben. Aufgrund der Notwendigkeit vonseiten des bezirklichen Objektmanagements (OM), das nicht im Verantwortungsbereich der Abteilung Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau liegt, den Mietvertrag zu aktualisieren, kam es zu Verhandlungen über die Betriebskosten. Zu den Bewirtschaftungskosten/Betriebskosten zählen z.B. Heizung, Wasser und Abwasser, Müllabfuhr, Winterdienst usw. anteilmäßig umgelegt auf alle Nutzer in der Lissabonallee 6. Die Bewirtschaftungskosten/Betriebskosten werden durch die jeweiligen Mieter verursacht und dementsprechend auch durch diese be-glichen. Die ortsübliche monatliche Netto Kaltmiete liegt bei monatlich 5,50 € / qm. Diese ist zu entrichten, wenn keine Voraussetzungen für Entgeltfreiheit nach AG KJHG vorliegen. In einem Gespräch zwischen der Geschäftsführung der HZBB, Herrn Jensen, der zuständigen Vertreterin des bezirklichen Objektmanagements, Frau Rein, und dem zuständigen Mitarbeiter für das Vertragsmanagement im Jugendamt, Herrn Litta, stellte sich heraus, dass die HZBB auf dem Gelände kaum noch Angebote der Jugendhilfe umsetzt, sodass eine Entgeltfreiheit nach AG KJHG nicht mehr zutrifft. Demzufolge hätte der Mietvertrag geändert werden müssen, was die Geschäftsführung der HZBB aus wirtschaftlichen Gründen ablehnte. Daraufhin wurde mit Herrn Jensen vonseiten OM und dem Jugendamt über eine Mietreduzierung gesprochen. Leider brachte der Geschäftsführer zum Ausdruck, auch bei einer Mietreduzierung seine Angebote auf dem JAZ-Gelände nicht mehr wirtschaftlich erbringen zu können. Daraufhin erfolgte die Einigung, aus Kulanzgründen aufgrund der jahrelangen guten Kooperation bei weiterhin bestehender Mietkostenfreiheit erst zum Ende Jahres 2016 zu kündigen. Durch den Wegfall des Betriebes des Gebäudes ab 2017 minimieren sich die dafür anfallenden Kosten auf ein Minimum. Auf dem Hintergrund der im Jahr 2016 im Bezirk einzurichtenden Jugendberufsagentur ist durchaus auch eine neue Kooperation mit der HZBB denkbar. | 9. | Zusammenarbeit „Jugendhilfe / Schule“ | 9.1 | Für die Zusammenarbeit mit der Transferagentur für Großstädte der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ist Ende 2015 eine Zielvereinbarung geschlossen worden. Die Transferagenturen unterstützen bundesweit Städte ab einer Größe von 250.000 Einwohner/-innen bei der Weiterentwicklung ihres kommunalen Bildungsmanagements. Dazu ist für den Zeitraum von Dezember 2015 bis Mai 2017 die Zusammenarbeit geplant. Als Ziele sind die Weiterentwicklungen der sozialräumlichen Verbünde, der Aufbau eines ressortübergreifenden Bildungsmonitoring und der Arbeitsstrukturen des „Bündnis für Bildung“ vereinbart. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf kann sich an dem bundesweiten Austausch der Fachgruppen im Großstadtnetzwerk beteiligen und an Exkursionen zu Orten guter Praxis teilnehmen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Teilnahme an der Fortbildungsreihe „Kommunales Bildungsmanagement“ und bei Bedarf ist ein Coaching eigener Entwicklungsvorhaben möglich. An der im Dezember startenden Fortbildung und einer Exkursion nach Bremen konnte das Jugendamt bereits teilnehmen. In der Anlage zum Bericht befindet sich die Auswertung der Kinderschutzfortbildung für die Schulen in Steglitz-Zehlendorf. |
Zu Punkt 8.2 stellt Frau Krohm die Frage, ob die Räume genutzt werden die die Helmut Ziegner Berufsbildungs gGmbH HZBB in den letzten drei Jahren abgegeben hat und ob es noch zu einem Gespräch kommen wird. Die Räume werden genutzt und es gibt aktuell keinen Gesprächsbedarf.
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