Auszug - Zwischenbericht Stand Baumaßnahme GRW Maßnahme Park Glienicke  

 
 
29. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau und Landschaftsplanung
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau und Landschaftsplanung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 11.12.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Grün 3 Herr Fußwinkel gibt den gewünschten Zwischenbericht

Grün 3 Herr Fußwinkel gibt den gewünschten Zwischenbericht. Bei der touristischen Geländeerschließung der Anlage „Landschaftspark Klein-Glienicke“ werden Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) verwendet. Der Bewilligungsbescheid für die Maßnahme wurde im September 2013 erteilt. Der Fachbereich Grünflächen hat daraufhin das Gartenarchitekturbüro Hennigsen in einem Auswahlverfahren ausgewählt und mittels Objektplanungsvertrag beauftragt.

Für den Zeitraum 2013 bis 2016 stehen rund 3,7 Mio Euro zur Verfügung, davon knapp 1,1 Mio/Euro in den Jahren 2014-2016. Basis für die Herrichtung der Parkwege ist das rund 15 Jahre alte Parkpflegewerk. Der Landschaftspark gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, ist Gartendenkmal und ist außerdem als Landschaftsschutzgebiet und SPA-Gebiet (Special Protection Area im Rahmen der Vogelschutzrichtline der EU ausgewiesen. Der Fachbereich Grünflächen muss die Verkehrssicherheit gewährleisten, den Besuchern „einen „gepflegten Park“ anbieten und das, obwohl der Fachbereich personell und finanziell nicht genügend Ressourcen für die Pflege eines derart wertvollen Gartendenkmals hat.

Über das Landesdenkmalamt als Auftraggeber ist das Fachbüro Werkstatt Zwo vertreten, für den Natur- und Artenschutz erfolgt durch entsprechende Fachleute parallel eine ökologische Baubegleitung.

Wesentliche Arbeitsinhalte sind zu jeweils etwa einem Drittel:

1)         Wegebau

2)          Vegetationsarbeiten; Baumpflege entlang der Wege, Auslichtung, Beseitigung von störenden Sämlingen,

3)         Grundlegende Sanierung des Wasserfalls (Beseitigung von Erosionsschäden).

Besonders intensiv wurde im letzten Winter die Kronenpflege der Bäume durchgeführt; der allgemeine Zustand der Bäume hat sich schon stark verbessert.

Die Wege werden unterschiedlich genutzt und sind auch unterschiedlich breit. Der Park ist in Teilbereichen sehr hügelig. Daher erfolgt eine kombinierte Bauweise. Steile Abschnitte der Hauptwege werden asphaltiert. Bereits in früheren Zeiten waren die Wege teilweise asphaltiert. Die alten Asphaltdecken sind inzwischen abgebrochen und fachgerecht entsorgt worden. Im Rahmen der Baumaßnahme werden die alten Tragschichten verstärkt. Bei den asphaltierten Wegeabschnitten wurde eine Schwarzdecke hergestellt, auf die im kommenden Jahr ein farbiger Mineralkornasphalt in beige aufgebracht wird. So ist der Weg stabil, sieht aber einem Tennenweg sehr ähnlich. Andere Wege werden mit Tragschicht, Natursteinschotter und Tennenmaterial restauriert. Als Farbgrundlage / Orientierung dienen generell die beigen Wegedecken im Pleasureground.

Bei den Vegetationsarbeiten werden historische Sichtachsen unter Berücksichtigung wertvoller Gehölzbestände so weit wie möglich wieder hergestellt. Dazu müssen in Teilbereichen die dichten Bestände ausgelichtet werden. Altholz wird zum Teil für Insekten liegengelassen; unerwünschte Spitzahornsämlinge werden gerodet. An den Orten, wo historische Bäume gefällt werden mussten, werden vorhandene Sämlinge geeigneter Arten zu neuen Bäumen entwickelt.

BD Herr Dr. Förster fragt nach, ob zu der geplanten touristischen Erschließung des Geländes nicht auch ein attraktiver Eingangsbereich gehöre. Grün 3 Herr Fußwinkel erörtert dazu, dass es diverse Baulichkeiten auf dem Gelände gebe, wie die römische Bank, von der man früher durch eine Sichtachse bis nach Potsdam schauen konnte. Beantragte bauliche Sanierungen seien bei der Prüfung durch den Senat leider aus den touristischen Maßnahmen herausgestrichen worden. JGUT Dez Frau Markl-Vieto berichtet, dass sich gerade gestern (am 10.12.) die Steuerungsrunde Glienicke in ihrem Büro getroffen habe. Es ist geplant, im Bereich des derzeitigen Wirtschaftshofs im Eingangsbereich des Landschaftsparkes ein touristisches Informationszentrum und ein kleines Café einzurichten. Dazu muss aber zunächst der Wirtschaftshof des Fachbereichs Grünflächen verlagert werden. Hierzu müssen Gelder bereitgestellt werden, um einen Architekten für Planungsaufgaben zu beauftragen. Diese Mittel werden vermutlich noch in diesem Jahr von der Senatsverwaltung zur Verfügung gestellt werden. BV Herr Henning sagt, dass die GRÜNEN-Fraktion sehr erfreut ist, wie mit den nachgezogenen Bäumen im Park umgegangen werde. Er hofft, dass auch die Wiesen naturverträglich gemäht werden. Grün 3 Herr Fußwinkel sagt, dass momentan wieder starke Wildschweinschäden im Park zu verzeichnen seien. Diese Flächen müssen neu angelegt werden. Grün FL Frau Osteresch ergänzt, dass zukünftig die Wiesenmahd in entsprechend fachlicher Qualität durchgeführt werden soll, entweder durch Vergabe oder durch Einsatz eigener Technik. Dazu müsste allerdings eine neue Maschine für die Wiesenmahd angeschafft werden. Hier sei man aber noch im Entscheidungsprozess. BD Herr Dr. Förster kritisiert die Verwendung von Asphalt. Erfahrungsgemäß würde sich die helle Schicht bald lösen, und dann käme überall die Schwarzdecke durch. Er möchte wissen, wer die Asphaltierung beschlossen hat und warum so viele Wege asphaltiert werden. Grün 3 Herr Fußwinkel antwortet, dass formal das Bezirksamt die GRW-Mittel beantragt habe, die Abstimmung über die Art und Weise des Wegebaus mit der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesdenkmalamt erfolge und die Stiftung Schlösser und Gärten beratend hinzugezogen wurde.. Historisch waren alle Wege im Park Tennenwege, aber eine harte Befestigung ist bei manchen Wegen unumgänglich. Eine Pflasterung als Alternative zum Asphalt entspräche auch nicht einem klassischen Parkweg in einem Landschaftspark und es würden bei Weitem nicht alle Parkwege asphaltiert.

 
 

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