Auszug - Flüchtlinge & Sport  

 
 
15. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 29.04.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:35 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Frau BV Wojahn beantragt Rederecht für Herrn Günther Schulze vom Integrationsbeirat

Frau BV Wojahn beantragt Rederecht für Herrn Günther Schulze vom Integrationsbeirat. Dem Antrag wird stattgegeben.

Frau BV Wojahn erläutet, dass unter der Schirmherrschaft von Herrn Bezirksbürgermeister Kopp am 07.05.2014 um 18.00 Uhr die Gründung eines Willkommensbündnisses für Flüchtlinge im Bezirk Steglitz-Zehlendorf im Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf stattfinden soll.

Derzeit gibt es im Bezirk eine Flüchtlingsunterkunft in der Klingsorstraße und eine weitere Unterkunft wird an der Goerzallee 307 für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Frau BV Wojahn erklärt, dass Sport die beste Integration für die Flüchtlinge sein könnte und daher dieses Thema im Sportausschuss gut aufgehoben sei.

Herr BV Krohnhagel ergänzt dazu, dass es keinen besseren Weg für die Flüchtlinge gibt, Kontakte zu knüpfen und sich zu integrieren, als im Sport. Die schwierigste Aufgabe wird wahrscheinlich sein, einen Weg zu finden, um die Flüchtlinge mit den Sportvereinen in Kontakt zu bringen. Die jeweiligen Betreuungsstellen müssen wissen, welche Kontakte zur Verfügung stehen bzw. an wen man sich wenden könnte. Das Sportamt und der BSB könnten den Betreuungsstellen hier hilfreich zur Seit stehen.

Herr BD Weigelt ergänzt dazu, dass man hier im Sportausschuss einen Weg finden sollte, wie man die Flüchtlinge unterstützen könnte.

Frau BzStR’in Richter-Kotowski erklärt, dass die Kinder und Jugendlichen durch die  Integration in der Schule  entsprechende Hinweise über die jeweiligen Angebots-möglichkeiten vor Ort erhalten werden. Es wird wahrscheinlich eher eine Notwendigkeit für die Erwachsenen sein, nach der jeweiligen Interessenlage Möglichkeiten zu finden, sich zu betätigen, sei es nun sportlich oder kulturell. Gerade offene Angebote, wie das F+E-Programm des BSB oder Angebote der Volkshochschule könnten ggf. eine Alternative zum Vereinsangebot darstellen.

Herr BD Plappert verweist auf einen Artikel im Berliner Abendblatt aus dem hervorgeht, dass der TSV Wittenau an drei Abenden in der Woche Sport für Flüchtlinge anbietet. Mit dieser Initiative hat der Verein sogar einen Preis gewonnen. Herr Plappert schlägt vor, sich vielleicht mit dem Verein in Verbindung zu setzen, welche Erfahrungen dort gemacht worden sind.

Im Ausschuss wird diskutiert, ob es nicht besser sei, die Flüchtlinge ins Vereinsleben, durch gezielte Angebote abgestimmt auf die Interessen der Menschen zu integrieren, statt sie als geschlossene Gruppe zu beschäftigen. Da im Sport die Herkunft egal ist und das Miteinander aller Art von Nationalitäten im bezirklichen Vereinsleben täglich praktiziert wird, würde es Sinn machen, als ein Zeichen des Willkommens im Bezirk.

Herr BV Kellermann ergänzt, dass man sich im Sportausschuss grundsätzlich über alle Fraktionen einig sei, den Flüchtlingen Hilfestellung zu geben und schlägt vor, einen Ausschussantrag zu verfassen.

Herr BV Kronhagel erklärt dazu, dass kein extra Ausschussantrag benötigt wird, um ein neues Gremium zu bilden. Wichtig ist, dass das Thema ggf. vom BSB in die Vereine „getragen“ wird, um dort zu sehen, welche Möglichkeiten es für die Flüchtlinge geben könnte, sich sportlich zu betätigen.

Herr Schulze bedankt sich für die Gelegenheit im Sportausschuss sprechen zu dürfen und gibt eine Übersicht über die bisherigen Stand des Integrationsbeirates: Die Aufgabe des Integrationsbeirates besteht darin, das Bezirksamt  und die Bezirksverordnetenversammlung in Fragen der Einwanderung zu beraten. Die Diskussion bezüglich der Flüchtlinge beginnt nicht erst jetzt, sondern man ist schon mitten in der Diskussion. Die Strukturen wurden bereits geschaffen. Eine dieser Strukturen ist das Willkommensbündnis. Am 07.05.2014 wird sich das Bündnis im Bürgersaal Zehlendorf vorstellen und dort dazu aufrufen, sich daran zu beteiligen. Es wäre sehr schön, wenn dort dann auch Sportvereine oder der Bezirkssportbund vertreten wären. An diesem Abend gibt es dann auch schon einen ersten Workshop. In diesem Workshop geht es genau um die hier angesprochenen Belange der Freizeitgestaltung. Man geht derzeit davon aus, dass es eher lokale Bündnisse an den einzelnen Standorten, wie z. B. der Goerzallee 307 geben wird. Es wurden bereits Gespräche mit freien Trägern wie Phönix, Zephir, Mittelhof geführt. Diese freien Träger sind startbereit, um zu helfen. Was derzeit bekannt ist, dass Menschen aus den Ländern Afghanistan, Syrien, Tschetschenien und dem früheren Jugoslawien kommen werden. Der jeweilige Altersdurchschnitt sei ebenfalls schon bekannt. Für den Bereich der Flüchtlingsunterkunft in der Klingsorstraße gibt es die Unterstützung vom freien Träger Busstop e.V.. Die Kinder und Jugendlichen dieser Einrichtung werden schon jetzt sportlich im Bereich Lichterfelde Süd betreut. Es wäre erfreulich, wenn die sportliche Betreuung im Bereich des Umfeldes der Klingsorstraße erfolgen könnte. Das Willkommensbündnis ist aus dem Netzwerk Integration Südwest entstanden. Das Netzwerk wurde vor ca. fünf Jahren aus ca. 40 Vereinen und Organisationen, die sich regelmäßig treffen, gegründet. In diesem Jahr findet zum dritten Mal das interkulturelle Fest auf dem Herrmann-Ehlers-Platz statt.

Herr Schön ergänzt die Diskussion dahingehend, dass die Angebote der Vereine in der Flüchtlingsunterkunft in der Klingsorstraße ausgehangen werden sollten, um dort einige Möglichkeiten aufzuzeigen, wie und wo man sich sportlich betätigen könnte. Weiterhin sagt Herr Schön zu, seinen Vorstandskollegen im BSB Herrn Wolf entsprechend zu informieren, dass dieser Kontakt mit den Betreuern der Flüchtlingsunterkunft aufnimmt.

Herr BV Kellermann möchte gerne heute ein konkretes Ergebnis in Form eines Ausschussantrages formulieren oder den Tagesordnungspunkt auf die nächste Ausschusssitzung erneut setzen, um zu hören, was der BSB oder Vereine erreichen konnten.

Der Ausschussantrag könnte wie folgt formuliert werden:

„Der Sportausschuss begrüßt das Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf und bittet das Bezirksamt gemeinsam mit dem BSB unter dem Dach des Willkommensbündnisses zeitnah  die Vereine und Aktive des bezirklichen Sports an einen Tisch einzuladen, um gemeinsame Aktivitäten im Hinblick auf die im Bezirk lebenden und künftig in den Bezirk hinzukommenden Flüchtlingen und so genügend Vorlauf zu gewährleisten.

Entsprechende Mittel für Öffentlichkeitsarbeit mögen unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden.“

Herr BV Mc Laughlin  erklärt, dass die CDU-Fraktion keinem Ausschussantrag zustimmen wird, der nicht vorher in der Fraktion diskutiert wird.

Den Vorschlag, das Thema wieder auf die nächste Tagesordnung zu nehmen, nimmt Herr Mc Laughlin gerne als Sitzungsleiter ins Protokoll auf und gibt es an den Ausschussvorsitzenden weiter.

Herr Sonnenschein schlägt vor, dass zur nächsten Mitgliederversammlung der BSB das Thema auch auf die Tagesordnung setzt, um die Vereine dann umfassend zu informieren. Weiterhin sollte der Integrationsbeauftragte, Herr Schulze, dann auch zu der Mitgliederversammlung eingeladen werden, um dann gleich vor Ort ein „Feedback der Vereine“ zu erhalten.

Herr Schön sagt zu, nach dieser Sitzung die Geschäftsstelle des BSB entsprechend zu informieren, um dann die Vereine entsprechend zu benachrichtigen. Weiterhin wird er seinen Vorstandskollegen, Herrn Wolf bitten, den Kontakt zum Integrationsbeirat zu suchen, um die entsprechenden Belange abzuklären.

 
 

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