Auszug - Bericht aus dem Bezirksamt  

 
 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bildung, Kultur und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 12.02.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:40 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Frau Bezirksstadträtin Richter-Kotowski berichtet, dass am 5

Frau Bezirksstadträtin Richter-Kotowski berichtet, dass am 5. Februar eine Begehung der Dahlemer Museen (Nachnutzung) stattgefunden hat. Hierzu folgt ein kurzer Bericht von Frau Fürstenberg (Leiterin des Fachbereiches Kultur).

 

  • Frau Fürstenberg teilt mit, dass folgende Teilnehmer/innen zum Termin anwesend waren: Herr Rau und weitere Vertreterinnen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, FU-Präsident Alt, BzBm Herr Kopp, Herr Pawlik von der Wirtschaftsförderung, Herr Baumgarten und Herr Kienast vom Regionalmanagement Südwest und Frau Fürstenberg in Vertretung der Stadträtin. Zur Ideenfindung für ein Nachnutzungskonzept wird FU-Präsident Alt einladen, u.a. sollen auch der Landesmuseumsbund und das Institut für Museumsforschung daran beteiligt werden. Herr Kopp wird auf der politischen Seite Vertreterinnen und Vertreter, wie z.B. Frau Grütters ansprechen.

 

  • Frau Bezirksstadträtin Richter-Kotowski teilt außerdem mit, dass das Kulturamt die deutsch-polnischen Kulturtage "Spotkanie 2014" vom 24. bis 30. November 2014 federführend betreuen wird.

 

  • Ebenso wird das Kulturamt den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Max-von-Laue-Schule in enger Zusammenarbeit mit dem Büro für Kunst im öffentlichen Raum begleiten. Es werden weitere Schulen folgen, wie z. B. das Goethe- Gymnasium und das Arndt Gymnasium.

 

  • Weiter berichtet Frau Bezirksstadträtin Richter-Kotowski von der Zusammenarbeit des Kulturamtes mit dem Deutschen Theater beim Rahmenprogramm der Ausstellung "Hitlers Schreibtischtäter" mit einer Aufführung im ehemaligen WVHA-Gebäude Unter den Eichen welches sehr erfolgreich war. Auch die Führungen durch die Ausstellung und das WVHA-Gebäude haben außerordentlichen Zuspruch erfahren.

 

  • Zum Haus am Waldsee weist Frau Bezirksstadträtin Richter-Kotowski darauf hin, dass dem Bezirksamt keine Mittel zur Verfügung stehen, um das komplette Haus mit einer neuen Elektrik auszustatten. Die Priorität liegt momentan bei der Sanierung des Anbaus aus den Lottomitteln.

 

  • Frau Schwarz (Amtsleiterin für Weiterbildung und Kultur) berichtet von dem umfangreichen Kursangebot (über 2000 Kurse) der Volkshochschule (VHS), das sich vorwiegend an Menschen mit Migrationshintergrund wendet. Die Teilnehmerschaft in diesem Bereich hat sich stark verändert. Viele junge Erwachsene aus dem Südosten Europas besuchen die Kurse der VHS.

 

  • Frau Schwarz teilt mit, dass ab März 2014, in Zusammenarbeit mit der Abteilung Jugend ein Projekt startet, welches durch das Akquirieren von Fremdmitteln durch die Abteilung Jugend finanziert werden kann. Ab September 2014 werden 15 bis 17 junge Erwachsene aus der griechischen Partnerstadt nach Steglitz-Zehlendorf kommen, um hier im Bezirk in Betrieben ihre Ausbildung zu absolvieren. Die VHS wird dafür Dozenten bereitstellen und nach Griechenland entsenden, um die jungen Erwachsenen 4 Monate beim Deutsch Lernen zu unterstützen. Im Anschluss werden die Dozenten, ab August/September 2014, die jungen Erwachsenen ausbildungsbegleitend weiter betreuen.

 

  • Frau Schwarz berichtet außerdem vom talentCampus, dem Winterferienworkshop für Kinder u. Jugendliche von 10 bis 18 Jahren. Es werden Flyer verteilt. Der Workshop fand vom 03.02. bis 07.02.2014 statt und stieß auf positive Resonanz.

 

  • Des Weiteren erwähnt Frau Schwarz den geschlossenen Vertrag zwischen der Volkshochschule und dem Projekt ERW-IN „Von wegen behindert: Lernen kann jede/r“. Im August 2014 wird das Projekt beginnen. Ein Zeitungsartikel der Berliner Morgenpost – Karriere, vom 02.02.2014 wird verteilt.

 

  • Ein weiteres großes Thema ist das Pilotprojekt „Alphabetisierung“, welches an den Volkshochschulen in Mitte und Neukölln bereits getestet wurde. Ziel dieses Kurses ist es, den Teilnehmenden zu helfen, Alltagssituationen, in denen Lese-, Schreib- und Rechenanforderungen gestellt werden, selbstständig zu bewältigen. Ab August 2014 soll dieses Projekt an allen Berliner Volkshochschulen umgesetzt werden. Hierzu sollen von der zuständigen Senatsverwaltung 100.000 € zur Verfügung gestellt werden.

 

  • Frau Schwarz teilt mit, dass der Vertrag vom Multi-Kulti-Café in der VHS Goethestraße zum 31.07.2014 ausläuft und nicht verlängert wird. Es steht die Entscheidung aus, ob eine landesweite Ausschreibung gefertigt wird oder aber, dass die Nutzfläche vom Amt für Weiterbildung und Kultur in Abstimmung mit den Gremien der Volkshochschule (Teilnehmervertretung und Dozentenvertretung) selbst genutzt wird. Im Fokus steht die Idee, das Cafe durch ein soziales Bildungsprojekt zu betreiben, welches Jugendliche eine Chance zur Ausbildung ermöglicht. Die Idee liegt darin, den Bereich des Cafés als eine Art Ausbildungsbetrieb zu nutzen. Hierzu benötigt man natürlich Netzwerk-Partner und Träger. Als ein möglicher Träger kam „Mosaik“ infrage, allerdings hat sich die Trägerförderung stark verändert, so dass viele Standorte eher geschlossen werden mussten. Ein vielversprechender Träger ist „bildungsmarkt unternehmensverbund e.V. – kiezküche“. Der Verein ist gemeinnützig und hat auch die Anerkennung als Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Die Angebote richten sich vorwiegend an Personen, die eine Verbesserung ihrer beruflichen Situation anstreben. Für Jugendliche und Erwachsene bieten sie berufliche Qualifizierung in der Gastronomie. Das Angebot der kiezküche umfasst die Berufsvorbereitung, Erstausbildung und Umschulung mit anerkannten Berufsabschluss, modulare Fort- und Weiterbildung und Ausbildung im Verbund mit Unternehmen. Des Weiteren wird die „kiezküche“ von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen gefördert; außerdem würde die Senatsverwaltung die fachlichen Ausbilder stellen und ihre Sozialpädagogen betreuend einsetzen. Wichtig und interessant erscheint es dem Amt für Weiterbildung und Kultur, den Kursteilnehmern an der VHS (Deutschkurs, Zweiter Bildungsmarkt), nach erfolgreicher Beendigung eines Kurses, die Möglichkeit bieten zu können, eine Ausbildung über den bildungmarkt e.V. zu erhalten.

 

  • Weiter ergänzt Frau Schwarz, dass der derzeitige gewerbliche Pächter eine Pachtpauschale von ca. 16.000 € im Jahr zahlt. Wobei die „kiezküche“ auch eine Verbrauchspauschale entrichten würde. Auch wenn das Bezirksamt anfänglich Mindereinnahme von ca. 10.000 € zu verzeichnen hätte, würde sich dies über die Kosten- und Leistungsrechnung schnell amortisieren, da das Bezirksamt durch die höhere Mengenerfassung jährlich 160.000 bis 200.000 Euro zusätzlich budgetiert bekommen würde.

 

  • Des Weiteren wird die VHS ab August 2014 die schulische Begleitung von Drogenabhängigen, die den Entzug hinter sich gebracht haben, unterstützen, um ihnen einen Schulabschluss zu ermöglichen. Es ist dem Amt für Weiterbildung und Kultur ein wichtiges Anliegen, den jungen Erwachsenen, die Probleme auf dem ersten Arbeitsmarkt haben, eine berufliche Perspektive zu geben. In Verbindung mit dem bildungsmarkt e.V. könnte diesen jungen Erwachsenen nach dem Schulabschluss die Möglichkeit geboten werden, eine Ausbildung zu absolvieren. Deshalb bittet Frau Schwarz die Ausschussmitglieder um Unterstützung.

 

  • Frau Richter-Kotowski erläutert abschließend weitere Aspekte, die für die Nachnutzung durch den bildungsmarkt e.V. – kiezküche sprechen. Der Träger ist gemeinnützig, die Kursteilnehmer sowie die Dozenten der VHS, aber auch die umliegenden Anwohner haben die Möglichkeit kostengünstig dort zu essen. Das Projekt ist eine sinnvolle Förderung und Ausbildung auf dem zweiten Bildungsmarkt für junge Erwachsene.

 

  • Die SPD-Fraktion unterstützt das Vorhaben des Amtes für Weiterbildung und Kultur und verweist auf eigene in der Vergangenheit gemachte schlechte Erfahrungen mit dem Betreiber des Cafés.

 

  • Frau Kühne (Teilnehmervertreterin der VHS) berichtet ebenfalls über unfreundliche Behandlungen der Kursteilnehmer sowie über die hohen Preise. Die Teilnehmer wünschen sich einen sozialeren und freundlicheren Pächter. Frau Kühne als Teilnehmervertreterin unterstützt das von Frau Schwarz vorgeschlagene Projekt.

 

  • Die Piraten-Fraktion fragt nach den Öffnungszeiten des Cafes. Weiter fragt die Fraktion, was passiert, wenn die Förderung der Senatverwaltung ausläuft. Frau Schwarz teilt mit, dass es mit dem jetzigen Pächter immer Probleme zwecks der Öffnungszeiten gab. Das Multi-Kulti-Cafe öffnet Mo-Fr von 09.00 bis 16.00 Uhr. Dementsprechend können die Abendkursteilnehmer nicht mehr versorgt werden. Mit „kiezküche“ könnte das Café flexiblere Öffnungszeiten ggf. auch am Wochenende anbieten.

 

  • Frau Schwarz berichtet weiter, dass bildungsmarkt e.V. sehr fremdmittelerfahren ist, so dass der Bezirk mit dem bildungsmarkt e.V. voraussichtlich den langersehnten Netzwerkpartner hätte, der das Instrument zur Finanzmittelakquise beherrscht. Die bisherigen Gespräche zwischen „kiezküche“ und der VHS sind sehr vielversprechend.
    Die CDU-Fraktion und die Grüne-Fraktion sind ebenfalls begeistert von dem Projekt und unterstützen den Vorschlag. Auch die Piraten-Fraktion befürwortet ausdrücklich das Projekt „kiezküche“ in der VHS. Die Vorsitzende stellt fest, dass der Ausschuss das Projekt „kiezküche“ in der VHS einstimmig unterstützt und befürwortet.

 

 
 

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