Auszug - Vorstellung des Gender-Mainstreaming-Prozesses im BA Steglitz-Zehlendorf "Seniorenbezogene Angebote und Veranstaltungen" Herr Geese - Amtsleiter für Soziales und Sport / Genderbeauftragter
![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einleitend verweist Soz AL Herr Geese auf seinen ausführlichen Bericht, den er am 25.08.2010 in der 28. Sitzung des Ausschusses zu dem Projekt „Gender Mainstreaming bei Seniorenbezogenen Angeboten und Veranstaltungen“ gegeben hat. Begleitet und ausgewertet wurde das Projekt von Frau Dr. Dorit Meyer von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. In einem Powerpoint-Vortrag stellt Herr Geese die Ergebnisse dieser Auswertung vor. (Anmerkung zum Protokoll: Da der Vortrag dem Protokoll als Anlage beigefügt ist, wird er an dieser Stelle nicht noch einmal im Detail nachvollzogen, sondern es wird lediglich darauf verwiesen.) Ausgehend von der Tatsache, dass Seniorinnen und Senioren zwar zunehmend die stärkste, in sich aber sehr heterogene Bevölkerungsgruppe bilden, der ein entsprechend differenziertes Angebot gemacht werden muss, wurde das Produkt 787 93 – Seniorenbezogene Angebote und Veranstaltungen – nach Genderkriterien überprüft. Für dieses Modellprojekt wurde eine Befragung der Besucherinnen und Besucher des Bürgertreffpunkts Lichterfelde West durchgeführt (Anlage 3, Grafik 1 – 3). Hier hatte eine Gender-Budgeting-Analyse bereits ergeben, dass die Einrichtung zu 80 Prozent von Frauen genutzt wird, so dass mit einem erweiterten Angebot speziell auch Männer anzusprechen wären (Grafik 4). Um das Hauptziel, die Öffnung des Bürgertreffpunkts für neue Zielgruppen, zu erreichen, wurden zunächst ca. 1000 Einladungskarten zum 25-jährigen Jubiläum der Einrichtung am 25.09.2010 verteilt und die Besucher der Festveranstaltung anschließend um die Ausfüllung eines Fragebogens gebeten (Grafik 5). Die Auswertung der ausgefüllten Bögen ergab, dass trotz intensiver Öffentlichkeitsarbeit vorwiegend Stammpublikum und hier wiederum vor allem Frauen die Veranstaltung besucht hatten. Das Ziel, neue Besuchergruppen zu erreichen, war nicht erreicht worden. Nur 17,8 Prozent der Besucher hatten die Einrichtung vorher nicht gekannt (Grafik 6). Eine mögliche Ursache hierfür könnte sein, dass viele Menschen im Seniorenalter, die sich bereits aus der 68-er Generation rekrutieren, sich nicht „alt“ fühlen (Beispiele: Rudi Dutschke wäre inzwischen 71 Jahre alt; Bob Dylan wurde gestern 70). Ihnen erscheinen die von „Altenpflegern“ bereit gestellten Angebote der Seniorenfreizeitheime als nur „für Alte“ konzipiert, weshalb sie sich nicht angesprochen fühlen. Des Weiteren stellt Herr Geese die Wünsche der Besucher vor, die diese auf dem Fragebogen bzgl. der Gruppenangebote der Seniorenfreizeitstätte geäußert hatten (Grafik 7 bis 9) und weist auf die Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen hin, die sich aus dem Modellprojekt ergeben: Bisher werden die Seniorenfreizeiteinrichtungen vorwiegend von (weiblichem) Stammpublikum besucht, dessen in Jahrzehnten gewachsene Interessen bedient werden. Gleichzeitig wird die Gruppe der Senioren immer größer, ohne dass diese sich noch vom traditionellen Angebot der Seniorenfreizeitstätten angesprochen fühlen. Die Häuser müssen daher von ihrem Angebot und ihrer Ansprache an das Zielpublikum unbedingt zukunftsfähig gemacht werden, um ihren Zusammenbruch zu vermeiden, falls das bisherige Stammpublikum altersbedingt einmal wegfällt (Grafik 10). Im Anschluss an den Vortrag beantwortet Herr Geese Fragen seitens des Ausschusses, welche Änderungen das Amt plant, um das Image und die Attraktivität der Seniorenfreizeiteinrichtungen zu verbessern. Durch eine Neugestaltung der Räume können diese bereits optisch attraktiver für neue Besucherkreise werden. In den Angeboten wird überprüft, ob einzelne Formulierungen (z.B. „für Senioren“) bestimmte Gruppen (z.B. die „jungen Alten“ oder Männer) fernhalten könnten. Auch die graphische Gestaltung der Angebote soll moderner werden. Gleichermaßen muss bei den Mitarbeitern ein neues Denken einsetzen, um Alternativen zu den traditionellen Angeboten für das Stammpublikum zu entwickeln, was nicht immer leicht sei. Auch sei zu überlegen, ob für die Mitarbeiter eine attraktivere Berufsbezeichnung gefunden werden könnte als das jetzige „Altenpfleger.“ Herr Geese sagt zu, das entsprechende Umsetzungstableau für den Bürgertreffpunkt Lichterfelde West zu Protokoll zu geben (Anlage 4). Abstimmungsergebnis:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Parlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |