Auszug - Truman Plaza  

Der Ausschussvorsitzende begrüßt Herrn Dr. Held und Herrn Nollendorf von der Stofanel Investment AG. BauO L  Frau Lappe übergibt dem Vorsitzenden einen Ordner mit Bürgereinwänden zu dem Bauvorhaben Truman Plaza, der von den Fraktionen im BVV-Büro eingesehen werden kann. Herr Nollendorf erklärt dazu, Gespräche mit Anwohnern aus der Papageiensiedlung hätten ergeben, dass diese bei der Bebauung der Truman Plaza vor allem die Verkaufsfläche des Nahversorgungszentrums sowie die Sechsgeschossigkeit des kleinen Turms als problematisch ansehen.

In einem Powerpoint-Vortrag stellen Herr Nollendorf und die Architektin Frau Kraus die seit September 2010 vorgenommenen Anpassungen der Gebäudeproportionen und die die Weiterentwicklung der Fassaden an der Clayallee vor. Großformatige Fenster in Geschosshöhe werden nunmehr durch kleinere Fenster in unterschiedlichen Formaten ersetzt; jedes Haus soll eine individuelle Farbigkeit erhalten; die Fassade des Supermarkts wird so gegliedert, dass sie weniger lang erscheint; Werbung wird nur noch an selektierten Stellen an den Fenstern platziert und nicht an der Steinfassade; Haus 3 ist niedriger und weniger voluminös, Sonnenschutz wird durch perforierte Panele erzielt, und als Material für die Fassaden kommt – der Qualität des Bauvorhabens entsprechend – letztlich nur hochwertiger Naturstein (z.B. Sandstein) in Frage. Frau Kraus stellt den Mitgliedern des Ausschusses anhand von Mustern die Materialien aus Natur- und Werkstein vor, die für die Fassaden in Frage kommen.

In der anschließenden Aussprache raten die Fraktionen der CDU, der SPD und der GRÜNEN, für die Fassaden hellere Töne zu bevorzugen (kein Grau!) und insgesamt nicht mehr als zwei Farbtöne zu verwenden. Die FDP-Fraktion weist darauf hin, dass bei der Farbgebung auf das gegenüber liegende ehemalige US-Hauptquartier Rücksicht genommen werden sollte. Alle Fraktionen stimmen darin überein, dass für die Fassaden Werkstein ausreicht und Naturstein nicht nötig ist. Die CDU-Fraktion erklärt, dass der Sonnenschutz im Powerpoint-Vortrag unvorteilhaft („wie eine Pressspanplatte“) wirke und bittet, beim nächsten Besuch Muster mitzubringen. Frau Kraus erläutert Art und Funktion des Sonnenschutzes und erklärt, es würden nur hochwertige Materialien Verwendung finden.

Die Fraktion GRÜNE weist darauf hin, dass der im Powerpoint-Vortrag noch sichtbare alte Baumbestand vor den neuen Gebäuden erhalten bleiben müsse. BauO L  Frau Lappe erläutert, wo Bäume z.B. für Stellplätze entfernt werden müssen und wo die entsprechenden Nachpflanzungen vorgesehen sind. Auf Bitten der Fraktion GRÜNE sagt sie zu, in der nächsten Sitzung des Ausschusses im Detail über die Baumfällungen zu berichten.

Die Fraktion GRÜNE erklärt, es dürfe zwischen dem geplanten Gesundheitszentrum Oskar-Helene-Heim und dem Sondergebiet Nahversorgung und Gesundheit der Truman Plaza keine Konkurrenz geben. Herr Nollendorf berichtet, dass hierzu bereits erste Gespräche mit dem Entwickler des Oskar-Helene-Heims geführt worden seien, um zu verhindern, dass es auf dem Standort zu viele Ärzte gibt. Die verschiedenen Facharztdisziplinen könnten über beide Standorte verteilt werden.

Die SPD-Fraktion kritisiert, dass den Fraktionen von der geplanten Wohnbebauung hinter der Clayallee bisher immer nur Draufsichten vorgestellt wurden, und bittet, auch hierfür Entwürfe vorzulegen. Der CDU-Fraktion erklärt, Geschäftsgrundlage für die Befassung mit der Bebauung der Truman Plaza sei bisher gewesen, dass sich der Ausschuss vor allem um die Fassaden an der Clayallee kümmert und die Gestaltung der Bebauung des Innenbereichs weitgehend dem Investor überlässt. Sie bittet die SPD-Fraktion, künftig weiter nach dieser Geschäftsgrundlage zu verfahren. Die SPD-Fraktion widerspricht und erklärt, man sei sich immer einig gewesen, dass man gemeinsam mit dem Investor einen B-Plan für das gesamte Gebiet entwickeln wolle. Daher wolle sie jetzt sehen, welche Gebäude für den Bereich hinter der Clayallee geplant sind.

Dr. Held erklärt, im Planungs- und Bauablauf sei das Nahversorgungszentrum zwar vorgezogen worden, doch nunmehr solle sehr schnell der Wohnungsbau angegangen werden; für den Vertriebsbeginn sei der Sommer 2011 vorgesehen.

Die Fraktion GRÜNE stellt ebenfalls Fragen zur gesamten Bebauung der Truman Plaza. Sie erkundigt sich nach der Art der Versiegelung der Seefläche, dem Erhalt der Skateboardbahn, den Wegen für die Anlieferung und die zu schaffende Infrastruktur. Letztere sei umso wichtiger, als auch auf dem benachbarten Gelände des Oskar-Helene-Heims und des ehemaligen US-Hauptquartiers intensive Bebauung vorgesehen sei.

BauO L  Frau Lappe erklärt, das Amt befasse sich derzeit im Detail mit der zu schaffenden Infrastruktur für insgesamt etwa 450 bis 500 neuen Wohnungen in diesem Bereich und werde dem Ausschuss das Ergebnis vorstellen. Herr Nollendorf erklärt, dass die Belieferung des Nahversorgungszentrums über die Clayallee erfolgen soll. Die Wohnbebauung wird zu einem Teil von der Marshallstraße her erschlossen, zum anderen Teil vom Hüttenweg über die private Erschließungsstraße. Für den künstlich angelegten Teich werde man zur Abdichtung keinen Beton, sondern Lehm oder Folie verwenden. Die Skaterbahn solle in jedem Falle erhalten bleiben; ggf. werden Schallschutzmaßnahmen an den Bahnen und Fenstern eingebaut. Die Existenz des Jugendzentrums werde geschützt.

Herr Nollendorf bietet an, den Fraktionen in persönlichen Gesprächen weiter für Auskünfte zu dem Bauprojekt zur Verfügung zu stehen.