Auszug - Demographische Entwicklung der Personalstruktur des Bezirksamtes (Zwischenbericht zur Arbeitsgruppe)  

 
 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Personal und Verwaltung
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Personal und Verwaltung Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 22.02.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raum C 21
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Der Ausschussvorsitzende verweist einleitend auf den in der Sitzung vom 13

Der Ausschussvorsitzende verweist einleitend auf den in der Sitzung vom 13.10.2009 verteilten ersten Projektbericht zur demographischen Entwicklung bei den Dienstkräften des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf und bittet das Amt über die seither eingetretenen Entwicklungen und Erkenntnisse zu berichten.

BzBm Kopp verteilt an alle Ausschussmitglieder die 23-seitige Übersicht „Demographischer Wandel im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf“ sowie die 27-seitige Übersicht „Auswirkungen des Personalabbaus auf publikumswirksame Aufgabenbereiche des Bezirksamts.“ Er erläutert die Statistiken im Detail. (Anmerkung zum Protokoll: Da die Übersichten allen Ausschussmitgliedern vorliegen, wird ihr Inhalt hier nicht nochmals referiert. Das Protokoll verweist auf sie und ist gemeinsam mit ihnen zu lesen.)

BzBm Kopp berichtet, dass von 23.177 Beschäftigten im Landesdienst in den nächsten zehn Jahren 6222 aufgrund des demographischen Wandels ausscheiden werden. Gleichzeitig werden seit einem Jahrzehnt aufgrund der Einstellungssperre kaum noch neue Mitarbeiter eingestellt. So werden von den Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre Lehre beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf abschließen, nur drei übernommen. Die sich hieraus für alle Ebenen ergebenden Folgen sind eine starke Überalterung der Mitarbeiter, die Verteilung der Arbeit der ausscheidenden Kräfte auf die noch vorhandenen Mitarbeiter und die Unmöglichkeit, an neue Mitarbeiter Wissen weitergeben zu können, so dass dieses verloren geht. So lautet die Prognose für die Altersstruktur im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf für das Jahr 2018, dass dann nur noch 0,6% der Mitarbeiter jünger als 34 Jahre sein werden; 20,5% sind in der Altersgruppe zwischen 35 und 49 Jahren, und 78,9% sind über 50 Jahre alt. BzBm Kopp nennt die Prognose für 2020 noch dramatischer und noch katastrophaler. Noch nicht in der Prognose berücksichtigt sei die Vorgabe des Senats, die Zahl der Landesbeschäftigten insgesamt um weitere 7000 Personen zu senken.

Eine Konsequenz, die sich hieraus für das Bezirksamt ergibt, ist die gesteuerte Qualifizierung von Mitarbeitern für leitende Positionen durch Personalentwicklungsmaßnahmen. Weiterhin müsse der zu knapp bemessene Einstellungskorridor zügig erweitert werden. Dies habe auch im Juni 2010 der Bezirkskongress gefordert, der sich mit den Problemen des demographischen Wandels befasst habe. Nicht zuletzt müssten für das noch vorhandene und immer stärker belastete Personal gute Rahmenbedingungen geschaffen werden, z.B. durch ein entsprechendes Gesundheitsmanagement. St L  Herr Schadeck weist darauf hin, dass es außerdem nicht unbedeutende Abwerbungen qualifizierter Mitarbeiter durch andere Verwaltungen gebe.

In der anschließenden Erörterung des Vortrags von BzBm Kopp stimmen alle Fraktionen den von ihm genannten Maßnahmen zu bzw. nennen weitere Maßnahmen, die ergriffen werden könnten, um ein Ausbluten der Verwaltung zu verhindern. Diese reichen von sauberen Sanitärräumen über Betriebskindergärten bis zu einer besseren Vergütung. So verdient ein Arzt im öffentlichen Gesundheitsdienst ca. 1.000 Euro weniger als ein Klinikarzt.

BzBm Kopp erklärt abschließend, eine Arbeitsgemeinschaft des Rates der Bürgermeister befasse sich bereits mit den Folgen des demographischen Wandels und des Einstellungsstopps. Nicht akzeptabel erscheine dieser AG das Allheilmittel des Senats, die Zentralisierung und Verlagerung von Aufgaben auf Landesinstitutionen, z.B. auf ein Landespersonalamt oder ein Landesbauamt. Wenn die derzeitige Entwicklung in der prognostizierten Form weitergehe, müssten letzten Endes Aufgaben abgebaut werden, da die Arbeit der Mitarbeiter bereits jetzt so verdichtet sei, dass sie von ihnen nur noch mit Mühe geleistet werden könne.

 
 

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