Auszug - Vorstellung des abba-Projektes (Aktivierung, Begleitung, Beschäftigung Alleinerziehender) des Goldnetz e. V. Frau Viktor Krowas - Projektleitung  

 
 
30. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Integration
TOP: Ö 8
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 13.10.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Frau Viktor Krowas vom Verein Goldnetz e

Frau Krowas vom Verein Goldnetz e.V. berichtet über das von ihr geleitete abba-Projekt, das ebenfalls im Rahmen des bereits in TOP 7 genannten Ideenwettbewerbs des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales entstanden ist. Zielgruppe sind in diesem Falle jedoch alleinerziehende Männer und Frauen über 25 Jahren, so dass das Projekt eine Ergänzung zu ALFA-Netpoint darstellt. Von seinem Schwerpunkt und Selbstverständnis her (Aktivierung, Begleitung und Beschäftigung Alleinerziehender ( = abba)) hat das Projekt einen Entwicklungsauftrag, d.h., es hat dem Ministerium die Entwicklung eines einheitlichen Leit- und Begleitsystems in Aussicht gestellt, wie man Alleinerziehende gut in den Arbeitsmarkt integrieren kann.

Neben der Kompetenzbilanzierung der betreuten Personen und der Analyse ihres Zeit-, Familien- und Organisationsmanagements wird besonderer Wert auf die Aneignung von Soft Skills gelegt, d.h. informell erworbene Kompetenzen. Weiterhin soll ein Qualifizierungsangebot entwickelt werden. In Zusammenarbeit mit sechs Jobcentern aus dem Berliner Südwesten (zwischen Spandau und Neukölln) wird den Alleinerziehenden ein auf sie ausgerichtetes besonderes MAE-Angebot gemacht, das ihnen z.B. Teilzeitarbeit ermöglicht. Weiterhin wird ein Mentoring-Programm entwickelt. Dabei werden Alleinerziehende bei ihrem Schritt in den Arbeitsmarkt begleitet, dabei entstehende Probleme analysiert und ggf. auch in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber gelöst.

In Zusammenarbeit mit den Jobcentern, die im Übrigen sehr gut sei, hat abba über eine Laufzeit von drei Jahren neun Module von jeweils drei Monaten im Angebot, in denen die Beteiligten dem Projekt von den Jobcentern zugewiesen werden können. In einem solchen Modul erfolgt eine umfassende Kompetenzbilanzierung, eine Unterstützung in Erziehungsfragen sowie besonders auch Berufsorientierung, z.B. Bewerbungstraining. Derzeit läuft das zweite Modul. Steglitz-Zehlendorf hat dabei in allen neun Modulen Anspruch auf zehn Plätze. Allerdings befanden sich im ersten Modul bereits zwölf Teilnehmer aus Steglitz-Zehlendorf, davon elf Frauen und ein Mann. Insgesamt gab es in diesem Modul drei Männer aus dem Südwesten der Stadt, die sich trotz anfänglicher Skepsis am Ende sehr positiv über ihre Teilnahme an dem Projekt äußerten (besonders wegen der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der Vernetzung mit anderen Alleinerziehenden mit gleichen Problemen).

Fr B  Frau Josten lobt die für die Alleinerziehenden besonders wichtige ganzheitliche Beratung durch ALFA Netpoint und abba. Sie weist auf eine Fachtagung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen zu dem Thema vom 30.06.2010 hin und gibt das dort verteilte Handout „Alleinerziehende in Berlin. Daten und Fakten“ an die Mitglieder des Ausschusses weiter. Sie erklärt, sie wünsche sich, dass die heute vorgestellten Beratungsangebote über die drei Jahre hinaus bestehen bleiben, auf die die Projekte angelegt sind.

Die FDP-Fraktion zeigt sich beeindruckt über das für Alleinerziehende bereit stehende Angebot. Sie erkundigt sich nach Problemen und Engpässen bei den Projekten. Frau Krowas nennt hier besonders die Einstellung der Arbeitgeber, die „unglaublich viel“ von den Mitarbeitern verlangen. Hier müsste speziell auch in Hinblick auf die Alleinerziehenden eine menschen- und familienfreundlichere Arbeitskultur geschaffen werden.

Fr B  Frau Josten berichtet in diesem Zusammenhang, sie habe in Zusammenarbeit mit Goldnetz e.V. einen Antrag auf EU-Mittel für ein auf drei Jahre angelegtes PEP-Projekt gestellt, das Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern soll. Dabei sollen speziell auch die Arbeitgeber mit einbezogen werden, um - z.B. durch eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten - eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.


Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 2 1 abba (176 KB)    
Anlage 3 2 abba Goldnetz e.V. (340 KB)    
Anlage 1 3 Alleinerziehende in Berlin. Daten und Fakten (994 KB)    
 
 

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