Auszug - Stand der Umsetzung der gleichstellungspolitischen Ziele des BA Steglitz-Zehlendorf mit Kurzvorstellung der bezirklichen Projekte: Jugendfreizeiteinrichtungen, Fachtag Jungenarbeit, Bürgertreff Lichterfelde-West und Schloßstraßenmanagement Frau AnkeOtto - Genderbeauftragte und Stadträtin für Jugend/Schule/Umwelt Herr Michael Geese - Amtsleitung Soziales und Sport Herr Michael Pawlik - Amtsleitung Wirtschaftsförderung  

 
 
28. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Integration
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 25.08.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Bezug nehmend auf den letzten Absatz von TOP 6 der letzten Sitzung des Ausschusses am 23

Bezug nehmend auf den letzten Absatz von TOP 6 der letzten Sitzung des Ausschusses vom 23.06.2010, erkundigt sich die Vorsitzende, ob es Fragen zu den von BzStR’in Otto verteilten Unterlagen gibt. Es werden keine Fragen gestellt.

BzStR’in Otto verteilt die Unterlage „Umsetzung der Strategie Gender Mainstreaming im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Gesamtübersicht (Stand 08/2010))“ vom 24.08.2010, aus der, wie sie erklärt, ersichtlich werde, dass bei einer Reihe von Projekten Fortschritte zu verzeichnen sind, selbst wenn die einzelnen Prozesse ihre Zeit brauchen. Die Auswertung des darin genannten Fachtages der Jugendfreizeiteinrichtungen sei jetzt erst in Auftrag gegeben worden, so dass sie noch nicht darüber berichten könne. Das gleiche gelte für den genannten Fachtag Jungenarbeit, der auf den 29.09.2010 verschoben wurde.

Soz AL  Herr Geese berichtet, nach der Implementierung von Gender Mainstreaming in Steglitz-Zehlendorf und der Analyse von zwei Produkten (Beratung und Betreuung von Senioren sowie seniorenbezogene Veranstaltungen) sei das Modellprojekt „Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West“ eingerichtet worden. Unter Beratung der Gender-Beauftragten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen sei dabei zunächst die Angebotsannahme der Zielgruppe - und hier speziell in der Unterschiedlichkeit der weiblichen und männlichen Nutzer - ausgewertet worden. Dies habe zu der Erkenntnis geführt, dass das Produkt „Beratung und Betreuung“ zu 77 Prozent von Frauen und zu 23 Prozent von Männern wahrgenommen wird. Genderbezogene Steuerungsmöglichkeiten seien hier allerdings kaum gegeben, da die Zielgruppe sehr stark von sozialer Leistung abhängig ist. Daher habe man sich ab dem Herbst 2008 auf das Produkt „Seniorenbezogene Angebote und Veranstaltungen“ konzentriert. Mit den Leitern und zuständigen Mitarbeitern der Senioren­frei­zeit­stätten seien die Programmangebote und deren Annahme mit dem Ergebnis geprüft worden, dass diese ebenfalls zu 80 Prozent von Frauen und nur zu 20 Prozent von Männern genutzt werden.

Die Frage, wie dieses Verhältnis durch eine Überarbeitung des Angebots geändert werden kann, habe sich insofern als problematisch erwiesen, als jede SFS ihr eigenes, über Jahre gewachsenes Programm pflegt und es keine grundlegende konzeptionelle Ausrichtung für die einzelnen Einrichtungen gibt. Daher habe man sich entschlossen, anhand einer zentral gelegenen und gut angenommenen Einrichtung – dem Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West – das Programm genauer zu analysieren. Da sich die Mitarbeiter- und Angebotsstruktur im Laufe der Jahre und Jahrzehnte verfestigt hätte, sei es allerdings nicht immer leicht gewesen, die Notwendigkeit von Analyse und Veränderung klar zu machen, damit sich das genannte Verhältnis von 80:20 ändert. Unter Mithilfe der externen Beratung und des Fördervereins sei es dennoch gelungen, das Angebot und die Programmbeschreibung zu verändern. Künftig soll auch ein Kundenmonitoring durchgeführt werden, um den Angebotsbedarf der Nutzer zu erkunden.

Auf Nachfragen der SPD-Fraktion erklärt Herr Geese, der Anteil der männlichen Nutzer könnte z.B. durch ein verstärktes Angebot in deren Interessensbereichen Kultur, Sprachen, Reisen oder Ausflüge erhöht werden. Ein spezielle genderspezifisches Analyse des Programmangebots für Migranten sei nicht vorgenommen worden.

Wifö 1  Herr Pawlik berichtet, eine der vier von der Abteilung Wirtschafts­förderung beantragten WDM-Maßnahmen à 500.000 Euro Projektvolumen sei das Projekt Schloßstraßen-Management, das eine Laufzeit vom 01.10.2009 bis 30.09.2012 hat und an das ein Gender Mainstreaming Coaching angedockt werden soll. Die Projektleiterin Frau Dr. Elgert sei gebeten worden, anhand einer Liste des Wirtschaftssenators eine mögliche Organisationsberatung für die Maßnahme auszuwählen. Für die Organisationsberatung zum Thema Gender Mainstreaming Schloßstraßen-Management wurde Frau Christiane Droste ausgewählt. Insgesamt stehen 21 Stunden für das Coaching zur Verfügung. Anfang August habe eine erste Strategiebesprechung stattgefunden, bei der auch erste Ablaufpläne festgelegt wurden. So solle z.B. das gesamte Schloßstraßen-Management-Team am 21.09.2010 zum Thema Gender Mainstreaming gebrieft werden. Auch beim nächsten Jour Fix des Schloßstraßen-Management-Teams mit der Schloßstraßen-Genossenschaft am 29.09.2010 wird Frau Droste ihr Thema vorstellen. Weiterhin ist ein Workshop mit Einzelhändlern zum Thema Gender Mainstreaming angedacht. Weitere Projektbausteine sollen im kommenden Jahr in Angriff genommen werden; so solle die Schloßstraßen-Management-Internetseite nach Gender-Gesichtspunkten umgestaltet werden. Herr Pawlik schlägt vor, in einer der Sitzungen im Herbst dieses Jahres dem Ausschuss noch einmal Bericht über den weiteren Fortgang zu erstatten; an dieser Sitzung könnte auch Frau Dr. Elgert teilnehmen.

Die FDP-Fraktion stimmt diesem Vorschlag zu, da ihr die heutige Bericht­erstattung noch zu wenig konkret erscheint. Fr. B  Frau Josten weist darauf hin, dass die Wirtschaftsförderung noch am Anfang ihres Unterfangens stehe und der weitere Fortgang abgewartet werden solle; wichtig sei vor allem, dass man in diesem Bereich überhaupt mit dem Gender Mainstreaming angefangen habe. Außerdem stünden erst jetzt Gelder für bestimmt Teilaspekte wie z.B. die gegenderte Internetseite zur Verfügung. Der Ausschuss erörtert, was eine gegenderte Internetseite sein könnte. Fr B  Frau Josten weist darauf hin, dass nicht eine spezielle Frauen-Seite gemeint ist, sondern eine Seite, die Frauen und Männer gleichermaßen anspricht. Die FDP-Fraktion problematisiert, dass man nicht einfach mit dem Kosten verursachenden Projekt anfangen könne, wenn man nicht genau weiß, was dabei heraus kommt. Sie äußert sich skeptisch zur Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme.

Alle Fraktionen bringen ihre Erwartung zum Ausdruck, in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses Näheres zu erfahren.

In Hinblick auf den Verlauf der Diskussion erklärt das Ausschussmitglied Herr BV Fischer, er habe den Eindruck, nicht alle wüssten, worum es sich beim Gender Mainstreaming genau handelt. Er nennt eine Reihe von Stellen im Internet, auf denen Informationen hierüber verfügbar sind. Insbesondere weist er auf die Website des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wo eine sehr differenzierte Darstellung gegeben werde. Die Ausschussvorsitzende erklärt, sie werde die von BV Fischer ebenfalls genannte Website aus Wikipedia zu Protokoll nehmen, die auf die Seiten des Familienministeriums verweist (vgl. Anlage 2).


Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 2 1 Anlage Umsetzung im Bezirksamt (667 KB)    
Anlage 1 2 Anlage - Wikipedia: Gender Mainstreaming (96 KB)    
 
 

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