Auszug - Vorstellung der Planungen des Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrums für Steglitz-Zehlendorf Frau Beate Roll - Vorsitzende des Landesverbandes Berlin der "Unternehmerfrauen im Handwerk" (UFH) Frau Heike Köster - UFH-Projektkoordinatorin  

 
 
28. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Integration
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 25.08.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Einleitend verweist die Ausschussvorsitzende auf den BVV-Beschluss Nr

Einleitend verweist die Ausschussvorsitzende auf den BVV-Beschluss Nr. 776 vom 21.10.2009 (Betreff: Auch Gründerinnen in Steglitz-Zehlendorf unterstützen) und auf die vom Senat finanzierte Einrichtung einer halben Stelle für ein Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrum mit Standort in Steglitz-Zehlendorf, über die in früheren Sitzungen des Ausschusses bereits berichtet wurde. Sie begrüßt die Inhaberin dieser Stelle, Frau Heike Köster, sowie die 1. Vorsitzende des Arbeitskreises Unternehmerfrauen im Handwerk e.V., der der Träger des Projekts ist.

Frau Roll und Frau Köster erläutern in einem Powerpoint-Vortrag die Notwendigkeit und die Ziele des geplanten Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentrums für Steglitz-Zehlendorf. (Anmerkung zum Protokoll: Der Vortrag ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt. Daher wird im Folgenden lediglich der Aufbau des Referats dargestellt und bezgl. der Details auf den Anhang verwiesen.)

Auf die von Frau Roll einleitend gestellte Frage „Warum brauchen wir so ein Zentrum?“ (Anhang Blatt 1) erläutert Frau Köster als Hintergrund die Situation, der sich viele arbeitstätige Frauen gegenüber gestellt sehen (u.a. geschlechts­spezifische Rollen­stereotype, Vereinbarkeit von Beruf und Familie usw.), die Auswirkungen auf die unternehmerische Tätigkeit von Frauen haben (Blatt 2). Dabei geht sie näher auf die Motivation, Branchen und Betriebsgröße sowie den Zeit- und Kapitaleinsatz ein, die für Unternehmerinnen kennzeichnend sind (Blatt 3). Als Ergebnis einer entsprechenden Umfrage sei u.a. deutlich geworden, dass Unternehmerinnen gerade in der Gründungsphase einen spezifischen Beratungsbedarf haben (Blatt 4) – eine Erkenntnis, die inzwischen auch in den Medien (Blatt 5) und auf allen politischen Ebenen angekommen ist (Blätter 6 bis 9). In diesem Zusammenhang verweist Frau Köster auf die vom Bezirksamt formulierten Ziele und Leitlinien zur Gleichstellung der Geschlechter (Blatt 9) und zwei BVV-Beschlüsse, denen entsprechend Gründerinnen durch das Bezirksamt unterstützt und gefördert werden sollen (Blatt 10). Zur Frage, wie bei dem Projekt die vorhandenen Ziele, Beschlüsse und Gesetze umgesetzt werden sollen, erklärt Frau Roll, hier habe sich der Landesverband Berlin der Unternehmerfrauen im Handwerk (UHF) angesprochen gefühlt (Blatt 10), der seit Februar 2010 Projektträger für das von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen finanzierte „Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentrum in Steglitz-Zehlendorf“ ist (Blatt 11).

Anhand einer an alle Ausschussmitglieder verteilten Broschüre stellt Frau Roll den von ihr geleiteten UHF vor. Sie lobt die gute Zusammenarbeit und bedankt sich für die Unterstützung, die sie speziell von BzStR’in Otto und FrB Frau Josten erfahren hat, in deren Büroräumen Frau Köster einen Arbeitsplatz erhalten hat. Weitere von ihr verteilte Flyer und Informationsblätter informieren über die Planung des Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentrums.

Frau Köster stellt die bereits bestehenden vier Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentren in Berlin vor (Blatt 12) und erläutert den derzeitigen Planungsstand (Erarbeitung einer Konzeption) und die nächsten Schritte (Bildung eines Steuerungsgremiums; Beantragung von Drittmitteln) (Blätter 13 und 14), die im Detail in einem von ihr verteilten Flyer dargestellt sind. Abschließend verweist sie auf Literatur, die ihrer Arbeit zugrunde liegt (Blatt 15) und bedankt sich für die Aufmerksamkeit.

Die SPD-Fraktion erkundigt sich nach der Zusammensetzung des geplanten Steuerungsgremiums. Frau Köster erklärt, hierzu spreche man gezielt Juristinnen, Finanzfachfrauen oder Frauen aus dem PR-Bereich an. Auf Nachfrage der Fraktion GRÜNE berichtet sie, als möglicher Standort für das Zentrum sei in der Vorwoche eine Örtlichkeit in der Fabeckstraße in Augenschein genommen worden. In Frage kämen jedoch auch noch andere Räumlichkeiten. Hier sei allerdings noch nichts spruchreif, zumal die Finanzierung eine wichtige Rolle spiele.

Auf entsprechende Nachfragen der CDU-Fraktion nennt sie einen Platzbedarf von 2000 bis 5000 qm für das Zentrum, auf denen ca. 30 bis 60 Frauen ihr Angebot konzentrieren könnten (zum Vergleich: das entsprechende Zentrum in Charlottenburg-Wilmerdorf hat 5.000 qm und die Weiberwirtschaft in Mitte 6150 qm; Marzahn-Hellersdorf: 700 qm). Eine bis in die Abendstunden reichende flexible Kinderbetreuung (einschließlich Übernachtungsmöglichkeit) müsste so organisiert werden, dass diese die Arbeit der Mütter nicht beeinträchtigt. Die Übernahme der Kosten für das Zentrum sei noch nicht geklärt. Die Miete für die Immobilie könnte auf die darin arbeitenden Frauen umgelegt werden; allerdings stehe noch nicht fest, wer die Räumlichkeiten anmieten soll. In Marzahn-Hellersdorf und Charlottenburg-Wilmersdorf sei dies ein kommunaler Träger, in Mitte eine (Frauen-)Genossenschaft. Diese Frage werde aber gemeistert werden. Zur Zeit wäre nur ein integratives Konzept möglich, d.h., das Zentrum würde innerhalb eines ebenfalls noch zu schaffenden Technologie- und Gründerzentrums eingerichtet und an dieses Miete zahlen.

Auf weitere Nachfragen der CDU-Fraktion erläutert Frau Köster die Netzwerke, innerhalb derer sie arbeitet, sowie den von ihr genannten spezifischen Beratungsbedarf der Frauen (Anhang Blatt 4). Dieser ergebe sich aus der speziellen Situation, in der sich Gründerinnen zumeist befinden (Ihr Unternehmen ist zu klein und hat zu wenig Kapital; ihr Arbeitsplatz ist zu Hause). Mit Frauen mit Migrationshintergrund sei leider noch kein Kontakt zustande gekommen.

Auf Nachfragen der SPD-Fraktion zur weiteren Vorgehensweise bei der Einrichtung des Zentrums erklärt Frau Köster, man werde zunächst Drittmittel beantragen, um eine Machbarkeitsstudie erstellen zu können. Die in Berlin bereits bestehenden und gut ausgelasteten Zentren sowie deren Wartelisten würden jedoch zeigen, dass ein Bedarf vorhanden ist. Falls die ins Auge gefassten Drittmittel nicht gewährt würden, würde man Bundesmittel beantragen. Zu den Kosten für die Beratung könne sie noch nichts Konkretes sagen; angedacht sei jedoch ein Mentoring-Programm, das oft von großen Firmen bezuschusst wird, sowie „Erfolgs-Teams“, in denen Frauen, die die gleichen Ziele haben, sich gegenseitig unterstützen.

Bezüglich der konkreten Ergebnisse ihrer Arbeit weist Frau Köster mehrfach darauf hin, dass ihre Stelle und damit die Verwirklichung des Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrums auf vier Jahre angelegt ist, und sie erst am Anfang ihrer Arbeit steht.


Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 2 1 Anlage - Vortrag Frau Roll und Frau Köster (1176 KB)    
Anlage 1 2 Anlage - UHF-Materialien (1648 KB)    
 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen