Auszug - Bericht der Schulaufsicht  

Herr Harnos stellt dem Schulausschuss eine Broschüre über die Oberstufenzentren, ein Heft zur Überprüfung der Lernausgangslage in Mathematik und die Aufnahmekriterien für Gymnasien und Sekundarschulen zur Verfügung.

Des Weiteren stellt er drei Projekte in Steglitz-Zehlendorf vor:

1.     Projekt Umgang mit Krisensituationen, Gewaltprävention, z.B. Amoklauf

·       Durchführung derzeit in Mitte, Lichtenberg und Steglitz-Zehlendorf

·       10 Schulen sollen daran teilnehmen, Fortbildungen werden angeboten

2.     Projekt „gute gesunde Schule“

·          Themen sind Suchtprophylaxe, Bewegung, Ernährung

·          Durchführung derzeit in Mitte, soll auf alle Bezirke ausgeweitet werden

·          Projekt wird dem Bezirkselternbeirat vorgestellt, Lehrerfortbildungen und Unterstützung für Eltern werden angeboten

3. Projekt „jung bewegt“

·          Förderung von Kinder- und Jugendengagement in Schulen und Kindergärten

·          Kooperation der SenatsverwaltungBWF und der Bertelsmann-Stiftung

·          Durchführung derzeit in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt,

     in Berlin in Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf

·          Das Projekt wird von der Senatsverwaltung BWF und vom Jugendamt getragen

·          Berlinweit steht dafür eine Lehrerstelle sowie 50.000 Euro für Fortbildungen zur Verfügung

·          Eine Steuergruppe wird eingerichtet, welche auch abschließend die Bewertung des Projektes übernimmt. Wissenschaftliche Begleitung durch einen Professor

·          Einbezug des Kinder- und Jugendbüros

BzStR’in Otto fügt hinzu, dass bereits vor ca. 2 Jahren die Senatsverwaltung an den Bezirk Steglitz-Zehlendorf herangetreten ist. Sie begrüßte die Einführung von „jung bewegt“, hat aber seither keine Rückmeldung erhalten.

Zum Thema Jahrgangsübergreifendes Lernen berichtet Frau Reich, dass drei Grundschulen das Jahrgangsübergreifende Lernen noch nicht umgesetzt haben:

-          Quentin-Blake-Grundschule wegen des noch offenen Schulleiterstellenbesetzungsverfahrens

-          Grundschule am Insulaner wegen baulicher Gegebenheiten

-          in der Erich-Kästner-Grundschule wird ein Mischmodell durchgeführt

Die Schulkonferenzen konnten einmalig beschließen, die Jahrgangsmischung um ein Schuljahr zu verschieben. Inzwischen sind alle Schulen zur Umsetzung verpflichtet. In Zielvereinbarungen mit den Schulen, die 2010/2011 mit der Jahrgangsmischung beginnen, wurden Maßnahmen zum Einstieg bzw. zur Vorbereitung im laufenden Schuljahr festgelegt. Lehrerfortbildungen zur Schulanfangsphase finden seit Jahren statt und werden gut angenommen.

Die im Schulgesetz und der Grundschulverordnung verankerte Jahrgangsmischung in den ersten beiden Schuljahren kann auf drei Jahre ausgedehnt werden, den Beschluss fasst ggf. die Schulkonferenz. In mehreren Schulen in Steglitz-Zehlendorf besteht bereits die Jahrgangsmischung 1/2/3, z.B. in der Rothenburg-Grundschule, der Grundschule Am Rohrgarten und der Süd-Grundschule.

Die Zahlen der Wiederholer der 3. Klassen setzen sich wie folgt zusammen:

Schuljahr 2007/2008 berlinweit 230 Kinder

Schuljahr 2008/2009 berlinweit 493 Kinder

Schuljahr 2009/2010 berlinweit 518 Kinder

Im Durchschnitt sind es im laufenden Schuljahr 43 Kinder pro Bezirk (in Steglitz-Zehlendorf 46 Kinder). Die Anzahl ist seit drei Jahren konstant, in den anderen Bezirken schwankt der Durchschnitt. Steglitz-Zehlendorf hat die höchste Quote an Schülerinnen und Schülern, die bereits nach dem ersten Jahr in die Jahrgangsstufe 3 wechseln („Schnelllerner“): 29 Kinder im Schuljahr 2009/2010 bei einem Berliner Durchschnitt von 15,5 Kindern.

Die Zahlen sind nur bedingt aussagekräftig, da die Voraussetzungen im Schulanfangsbereich erheblich verändert wurden (Vorziehen des Einschulungsalters um ½ Jahr, Abschaffung der Vorklassen und der Eingangsstufenklassen, vorübergehende Abschaffung der Zurückstellungen). Zudem wurde die Statistik der Wiederholer der Jahrgangsstufe 3 nicht nach Teilnahme bzw. Nichtteilnahme an der Jahrgangsmischung in der Schulanfangsphase differenziert, sodass ein Zusammenhang zwischen Jahrgangsmischung und sinkenden oder steigenden Wiederholerzahlen nicht herstellbar ist.

Grundsätzlich stehen alle Beteiligten der Einführung des Jahrgangsübergreifenden Lernens positiv gegenüber, auch bei der Umsetzung werden positive Erfahrungen gemacht. Kollegiale Unterrichtsstunden, in welchen sich Lehrer gegenseitig besuchen, werden nach Möglichkeit durchgeführt.