Auszug - Bericht CO2-Einsparpotentiale am Beispiel von bezirkseigenen Liegenschaften  

 
 
32. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen, Liegenschaften und Gebäudeverwaltung
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Bauen, Liegenschaften und Gebäudeverwaltung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 03.03.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Hr

Hr. Rodriguez als zuständiger Projektsteuerer stellt anhand einer Präsentation die Ergebnisse einer durch das Bezirksamt beauftragten Untersuchung des MUTZ (Mobiles Umwelttechnik Zentrum) über die bezirklichen CO2-Einsparpotentiale vor. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.

Einleitend erläutert er, dass alle betrachteten Gebäude anhand eines Fragebogens standardisiert untersucht wurden. So wurde beispielsweise die Beleuchtungsliste, die Fenstercheckliste standardisiert entwickelt, so dass eine individuelle aber dennoch standardisierte Erfassung jedes einzelnen untersuchten Gebäudes und dessen Modernisierungsbedarfs erfolgen konnte.

Die Randbedingungen wurden konservativ definiert und sind der Folie 4 der Anlage zu entnehmen. Die Erfassungslisten basieren auf einer Untersuchung für die Gebäude, die sich  in der Verantwortung von SenStadt, befinden, ergänzt durch Fenster- und Beleuchtungsliste.

Ziel der Untersuchung ist es, Maßnahmenpakete zu haben, die sich möglichst schnell über die Energieeinsparung amortisieren. Dabei wurde deutlich, dass die kleineren Gebäude zwar flächenmässig nicht ins Gewicht fallen, aber doch vom Verbrauch her (z.B. Personalunterkünfte und Friedhöfe Folien 5 und 6 der Anlage).

Es wurde deutlich, dass es erhebliche Einsparpotentiale von teilweise über 50% gibt. Es wurde anhand einzelner Beispiele herausgestellt, dass eine Heizungsoptimierung die wirtschaftlichste Maßnahme ist, da sowohl der Gesamtkosteneffekt (Folien 8, 11, 12) als auch die CO2-Einsparung am höchsten ist (Folie 9). Bei der Erarbeitung von Maßnahmen für einzelne Gebäude ist jedoch immer eine Gesamtbetrachtung sinnvoll, um die größtmögliche Kosteneffizienz hinsichtlich der erwünschten CO2-Einsparungen zu ermitteln.

Eine Nachfrage der CDU-Fraktion beantwortend erläutert Herr Rodriguez, dass eine Dachdämmung meistens eine Innendämmung bedeute, da man ansonsten das Dach abtragen müsse, was in der Regel nicht wirtschaftlich sei.

Die Fraktion der GRÜNEN stellt fest, dass eine Gesamtsanierung aller 71 untersuchten Gebäude in Höhe von insgesamt 21 Mio € sich nicht allein über die Einsparung amortisieren würde und auch nicht finanzierbar wäre, so dass eine maßnahmegenaue Planung notwendig sei. Auf eine Frage der Fraktion, ob auch volkswirtschaftliche Auswirkungen der CO2-Einsparung untersucht wurden, teilt Herr Rodriguez mit, dass dies nicht Bestandteil des Auftrags und daher auch nicht der Untersuchung war. Allerdings könnte man dies grundsätzlich auch anhand der vorliegenden Daten untersuchen.

BzStR Stäglin weist darauf hin, dass die Verwendung der Energiesparmittel auf eine gemeinsame Planung des Fachbereichs Umwelt als auch des Fachbereichs Hochbau fußen würde. Eine vorherige analytische Betrachtung des Gebäudebestandes sei für die weitere Planung jedoch erforderlich, daher wurde der Auftrag entsprechend definiert. Das Ziel war die Erreichung der vom Bezirksamt beschlossenen Nachhaltigkeitsziele. Die Analyse des Bestandes wäre zudem zur strategischen Ausrichtung bei den anstehenden Sanierungen notwendig.

Der Diskussion um die Drucksache 1402/III („Automatische Belüftung von Schulen“) vorgreifend bittet die FDP-Fraktion Herrn Rodriguez um eine Stellungnahme. Dieser hält ein Plädoyer für eine automatische Belüftung, die durch verschiedene technische Umsetzungen möglich sein würde. Insbesondere würde dadurch ein Mindestluftwechsel ohne Energieverlust, der auch Standard in der EnEV sei, sicher gestellt. Allerdings müsse man die Kosten im Blick behalten.

Die SPD-Fraktion bezweifelt, dass die in der Untersuchung genannten Kosten ausreichen würden, und fragt nach den zu Grunde liegenden Betriebsstundenzahlen der Beleuchtungskörper. Herr Rodriguez erklärt, dass unterschiedliche Betriebsstundenzahlen je nach Auslastung der Räumlichkeiten anhand von Erfahrungswerten zu Grunde gelegt wurden.

Herr Schrage-Aden als Vertreter des Umweltamtes erläutert ergänzend, dass die Randbedingungen (Preissteigerung, Zinsen, Nutzungsdauer) nicht auf einheitlichen Eckdaten auf Landesebene basieren würden, da diese nicht vorlägen. Es seien auch keine Berechungen nach DIN 18599 erfolgt, da dieses deutlich teurer gekommen wäre. Ziel war es, Maßnahmen zu erfassen, die in einer einmaligen Begehung des Objektes erfasst werden konnten. Eine detalliertere Untersuchung war nicht vorgesehen. Für Detailfragen zu einzelnen Liegenschaften könne der Kontakt über das Umweltamt mit den Ingenieurbüros hergestellt werden.

Die Fraktion der GRÜNE fragt nach der Definition des Gesamtkosteneffekts. Auch sein von Interesse, ob bei der Dachdämmung die Quadratmeterkosten ermittelt wurden. Weiterhin möchte sie wissen, ob bei der Betrachtung auch Kosten berücksichtigt wurden, die aufgrund des baulichen Zustandes sowieso aufgelaufen wären. Sie hinterfragt weiterhin die definierten Fensterkategorien.

Herr Rodriguez erklärt, dass Kosten, die aufgrund des baulichen Zustandes sowieso aufgelaufen wären, nicht betrachtet wurden, sondern lediglich die Kosten für die Energiesparmaßnahmen ermittelt wurden. Die Systematik hinsichtlich der Fensterkategorien wurde von der SE Immo und dem Umweltamt vorgegeben, da es auf Senatsebene dafür keine Empfehlungen gibt. Generell gilt die individuelle Lebensdauer als Maßstab. Auch Instandsetzungskosten sowie Modernisierungseffekte sind bei der Kostenermittlung nicht berücksichtigt.

BZStR´in Otto erläutert, dass die Untersuchung hilfreich sei, da diese ggf. auch kurzfristige Maßnahmen möglich mache, wenn unerwartet Mittel zur Verfügung stünden.

Auf Nachfrage der Stadträtin teilt Herr Rodriguez mit, dass weitere ergänzende Daten maßnahmegenau vorhanden seien und auf Abruf zur Verfügung gestellt werden könnten.

Die SPD-Fraktion fragt nach einer Szenarioanalyse, die verschiedene preisliche oder technische Entwicklungen berücksichtige.

Herr Rodriguez erklärt, dass die zu Grunde liegenden Randbedingungen schon die konservative Variante darstellen. Weitere Varianten zu rechnen, war nicht Untersuchungsauftrag.

Auf Nachfrage des BzStR Stäglin zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Analyse erläutert Herr Rodriguez, dass es einheitliche Vorgaben seitens der Projektsteuerung für die untersuchenden Büros gegeben habe. Die Ergebnisse wurden stichprobenartig auf Plausibilität überprüft.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 (4024 KB)    
 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen