Auszug - Stand Einbürgerungsprüfungen und Sprachkurse der VHS Steglitz-Zehlendorf Frau Marianne Laude-Kennert, Programmbereichsleiterin Sprachen der VHS Steglitz-Zehlendorf
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Die
Programmbereichsleiterin Sprachen der VHS Steglitz-Zehlendorf, VHS 15 Frau Laude-Kennert, verweist auf ihre
Ausführungen in der Ausschusssitzung vom 26.11.2008 und erklärt, sie wolle in
der heutigen Sitzung einen Sachstandsbericht geben. Die
Einbürgerungsprüfung sei weiterhin zweiteilig und bestehe aus dem Sprachtest
(seit 2001) und dem bundesweiten Einbürgerungstest (seit Oktober 2008). Beim Sprachtest
sei neben dem Leseverstehen und dem Sprechen 2007 als dritte Komponente das
Abfassen eines Briefes hinzugekommen. Obwohl die Prüfung hierdurch länger ist,
fallen nur noch 10% statt wie zuvor 20% der Prüflinge durch, da die Prüfung
offenbar einfacher geworden ist. Ohne erkennbaren Grund sei die Zahl der
Prüflinge, die der VHS von der Einbürgerungsstelle geschickt werden, aber
stetig zurückgegangen (2009: nur noch 86). Am
bundesweiten Einbürgerungstest haben seit seiner Einführung vor
anderthalb Jahren 472 Personen teilgenommen. Dabei erhält der Prüfling aus 300
möglichen Fragen 33 Fragen, von denen er 17 richtig beantworten muss. Die
Auswertung erfolgt nicht in der VHS, sondern zentral; dennoch schneiden die
meisten Teilnehmer offenbar gut ab. So sei in den Medien berichtet worden, dass
98% der Prüflinge den Test bestehen. Insgesamt verlaufen diese Prüfungen
problemlos. Bei
den Sprachkursen werden pro Jahr 17.000 Unterrichtseinheiten angeboten.
Damit liegt Steglitz-Zehlendorf nicht nur landesweit im vorderen Bereich,
sondern die meisten Teilnehmer (ca. 90%) kommen auch aus dem Bezirk. Der größte
Teil dieser Kurse findet im Integrationsbereich statt, daneben gibt es z.B.
aber auch Studien begleitende Kurse. Ebenfalls
seit 2008 gibt es die von ihr bereits beim letzten Mal vorgestellten Mütter-
bzw. Elternkurse, für die von der zuständigen Senatsverwaltung 2008 18.000 Euro und 2010 44.000 Euro bereit gestellt wurden.
Dieses Geld wird eingesetzt, um an den sieben Grundschulen des Bezirks, wo der
Anteil der Kinder nicht deutscher Herkunft bei über 40% liegt, Eltern bzw.
Mütter mit einer Vielzahl von Themen vertraut zu machen, bei denen sich der
Schwerpunkt derzeit im Übrigen von sprach- zu schulrelevanten Inhalten
verlagert. Hierzu gehören Themen wie: Welche Anerkennung braucht ein Kind von
seinen Eltern? Was steht in einem Zeugnis? Was gehört in eine Federtasche? Was
sind der Sinn und Zweck einer Klassenfahrt? Wie geht man mit
Kulturunterschieden um? Frau Laude-Kennert verteilt hierzu ein von den
Volkshochschulen entwickeltes 24-seitiges „Elternkurs-Curriculum“ an die
Mitglieder des Ausschusses. Außerdem verteilt sie einige Exemplare des Artikels
„Eine Erfolgsstory“, der anlässlich des 10-jährigen Bestehens der
Mütter-/Elternkurse im Magazin des Deutschen Volkshochschulverbandes „dis.kurs“
erschien (Anlage 1). Eine
entsprechende Bemerkung der Referentin aufgreifend, erkundigt sich die
FDP-Fraktion, warum sich auch freie Träger für die Mütter-/Elternkurse
interessieren. Frau Laude-Kennert erklärt, teilweise wollen die Träger – wie
z.B. Moscheevereine in Friedrichshain-Kreuzberg – einen bestimmten Einfluss auf
die Eltern nehmen. Finanzielle Gründe seien weniger Ausschlag gebend.
Allerdings würden auch eine Reihe freier Träger – wie z.B. das Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge - diesen Bereich als Teil ihres Wirkungsbereichs mit
abdecken wollen. Auf
Nachfragen der SPD-Fraktion nennt Frau Laude-Kennert nochmals die bereits bei
ihrem ersten Besuch vorgestellten Schulen. Probleme gebe es bei der
Freiherr-von Hünefeld- und der Ludwig-Bechstein-Grundschule; außerdem stehe in
der Marcus-Grundschule aufgrund von Baumaßnahmen kein Raum mehr zur Verfügung.
Die Kurse können insgesamt nur dann durchgeführt werden, wenn sie die
Unterstützung der Schulleitung und des Lehrkörpers haben. Für zusätzliches
Personal stehe lediglich eine halbe Stelle für eine Einsatzlehrerin in der
Mercator-Grundschule für den Unterricht in den Mütterkursen sowie die
Entwicklung von Kursmaterialien zur Verfügung. Auf
Nachfrage der CDU-Fraktion erklärt Frau Laude-Kennert, die 300 möglichen Fragen
des Einbürgerungstests seien im Internet abrufbar, so dass die
Einbürgerungskurse, die ursprünglich dazu dienen sollten, diese Fragen
beantworten zu können, sich erübrigt hätten. Auf
Nachfrage der FDP-Fraktion erklärt Frau Laude-Kennert, die genannten 44.000
Euro würden z.T. für Sachmittel sowie für die Aufstockung von Kursen verwendet. Abstimmungsergebnis:
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