Auszug - Stand Einbürgerungsprüfungen und Sprachkurse der VHS Steglitz-Zehlendorf Frau Marianne Laude-Kennert, Programmbereichsleiterin Sprachen der VHS Steglitz-Zehlendorf  

 
 
25. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Integration
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 24.02.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Die Programmbereichsleiterin Sprachen der VHS Steglitz-Zehlendorf, VHS 15 Frau Laude-Kennert, verweist auf ihre Ausführungen in der Ausschusssitzung vom 26

Die Programmbereichsleiterin Sprachen der VHS Steglitz-Zehlendorf, VHS 15  Frau Laude-Kennert, verweist auf ihre Ausführungen in der Ausschusssitzung vom 26.11.2008 und erklärt, sie wolle in der heutigen Sitzung einen Sachstandsbericht geben.

Die Einbürgerungsprüfung sei weiterhin zweiteilig und bestehe aus dem Sprachtest (seit 2001) und dem bundesweiten Einbürgerungstest (seit Oktober 2008). Beim Sprachtest sei neben dem Leseverstehen und dem Sprechen 2007 als dritte Komponente das Abfassen eines Briefes hinzugekommen. Obwohl die Prüfung hierdurch länger ist, fallen nur noch 10% statt wie zuvor 20% der Prüflinge durch, da die Prüfung offenbar einfacher geworden ist. Ohne erkennbaren Grund sei die Zahl der Prüflinge, die der VHS von der Einbürgerungsstelle geschickt werden, aber stetig zurückgegangen (2009: nur noch 86).

Am bundesweiten Einbürgerungstest haben seit seiner Einführung vor anderthalb Jahren 472 Personen teilgenommen. Dabei erhält der Prüfling aus 300 möglichen Fragen 33 Fragen, von denen er 17 richtig beantworten muss. Die Auswertung erfolgt nicht in der VHS, sondern zentral; dennoch schneiden die meisten Teilnehmer offenbar gut ab. So sei in den Medien berichtet worden, dass 98% der Prüflinge den Test bestehen. Insgesamt verlaufen diese Prüfungen problemlos.

Bei den Sprachkursen werden pro Jahr 17.000 Unterrichtseinheiten angeboten. Damit liegt Steglitz-Zehlendorf nicht nur landesweit im vorderen Bereich, sondern die meisten Teilnehmer (ca. 90%) kommen auch aus dem Bezirk. Der größte Teil dieser Kurse findet im Integrationsbereich statt, daneben gibt es z.B. aber auch Studien begleitende Kurse.

Ebenfalls seit 2008 gibt es die von ihr bereits beim letzten Mal vorgestellten Mütter- bzw. Elternkurse, für die von der zuständigen Senatsverwaltung 2008  18.000 Euro und 2010  44.000 Euro bereit gestellt wurden. Dieses Geld wird eingesetzt, um an den sieben Grundschulen des Bezirks, wo der Anteil der Kinder nicht deutscher Herkunft bei über 40% liegt, Eltern bzw. Mütter mit einer Vielzahl von Themen vertraut zu machen, bei denen sich der Schwerpunkt derzeit im Übrigen von sprach- zu schulrelevanten Inhalten verlagert. Hierzu gehören Themen wie: Welche Anerkennung braucht ein Kind von seinen Eltern? Was steht in einem Zeugnis? Was gehört in eine Federtasche? Was sind der Sinn und Zweck einer Klassenfahrt? Wie geht man mit Kulturunterschieden um? Frau Laude-Kennert verteilt hierzu ein von den Volkshochschulen entwickeltes 24-seitiges „Elternkurs-Curriculum“ an die Mitglieder des Ausschusses. Außerdem verteilt sie einige Exemplare des Artikels „Eine Erfolgsstory“, der anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Mütter-/Elternkurse im Magazin des Deutschen Volkshochschulverbandes „dis.kurs“ erschien (Anlage 1).

Eine entsprechende Bemerkung der Referentin aufgreifend, erkundigt sich die FDP-Fraktion, warum sich auch freie Träger für die Mütter-/Elternkurse interessieren. Frau Laude-Kennert erklärt, teilweise wollen die Träger – wie z.B. Moscheevereine in Friedrichshain-Kreuzberg – einen bestimmten Einfluss auf die Eltern nehmen. Finanzielle Gründe seien weniger Ausschlag gebend. Allerdings würden auch eine Reihe freier Träger – wie z.B. das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - diesen Bereich als Teil ihres Wirkungsbereichs mit abdecken wollen.

Auf Nachfragen der SPD-Fraktion nennt Frau Laude-Kennert nochmals die bereits bei ihrem ersten Besuch vorgestellten Schulen. Probleme gebe es bei der Freiherr-von Hünefeld- und der Ludwig-Bechstein-Grundschule; außerdem stehe in der Marcus-Grundschule aufgrund von Baumaßnahmen kein Raum mehr zur Verfügung. Die Kurse können insgesamt nur dann durchgeführt werden, wenn sie die Unterstützung der Schulleitung und des Lehrkörpers haben. Für zusätzliches Personal stehe lediglich eine halbe Stelle für eine Einsatzlehrerin in der Mercator-Grundschule für den Unterricht in den Mütterkursen sowie die Entwicklung von Kursmaterialien zur Verfügung.

Auf Nachfrage der CDU-Fraktion erklärt Frau Laude-Kennert, die 300 möglichen Fragen des Einbürgerungstests seien im Internet abrufbar, so dass die Einbürgerungskurse, die ursprünglich dazu dienen sollten, diese Fragen beantworten zu können, sich erübrigt hätten.

Auf Nachfrage der FDP-Fraktion erklärt Frau Laude-Kennert, die genannten 44.000 Euro würden z.T. für Sachmittel sowie für die Aufstockung von Kursen verwendet.

Abstimmungsergebnis:

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Anlagen:  
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Anlage 1 1 Anlage (522 KB)    
 
 

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