Auszug - "Mütter lernen" Vorstellung der Bildungseinrichtung für junge Mütter der EJF-Lazarus gemeinnützige AG in der Goethestraße 4-6, 12207 Berlin Frau Klaudia Jacobs - Leiterin der Einrichtung  

 
 
22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Integration
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 30.09.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

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Die Leiterin der Einrichtung „Mütter lernen“, Frau Klaudia Jacobs, berichtet, ihr Haus betreue junge Mütter im Alter von etwa 17 bis 25 Jahren. Die Zuweisung erfolge über das Job-Center, das – abhängig von den vorhandenen Mitteln – entsprechende Plätze in ihrer Einrichtung kaufe. Dabei habe sich die Entwicklung ihres Hauses, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern konnte, über drei Stationen vollzogen. Ausgehend von der intuitiven Einsicht, dass etwas getan werden müsse, das über die reine Unterbringung junger Mütter hinaus geht, habe man ihnen zunächst die Möglichkeit geboten, den Schulabschluss nachzuholen. Diese von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen finanzierte Möglichkeit hätten inzwischen 270 junge Frauen erfolgreich genutzt.

Später sei eine dreijährige außerbetriebliche Ausbildung zur Einzelhandelskauf­frau und Kauffrau für Bürokommunikation hinzugekommen. Diese duale Ausbildung findet drei Tage in der Woche im Haus von „Mütter lernen“ und zwei Tage im Oberstufenzentrum Lichterfelde Süd statt. Von 43 Müttern hätten 42 die Prüfung – teilweise sogar vorzeitig – bestanden. Hierdurch sei bewiesen worden, dass die jungen Mütter gleichzeitig ihre Ausbildung betreuen und sich um ihre Kinder kümmern können.

Als neuer wichtiger Schwerpunkt werde ab November auch eine betriebliche Ausbildung angeboten. Gemeinsam mit Kooperationspartnern solle eine Infrastruktur angeboten werden, damit diese auch in Teilzeit durchgeführt werden kann.

Auf Nachfrage der SPD-Fraktion erklärt Frau Jacobs, im vergangenen Jahr seien die von ihr angestrebten vier betrieblichen Ausbildungsplätze von den Betrieben in Teilzeit noch abgelehnt worden; in diesem Jahr sollen es schon 20 sein. Dennoch bleibe auch hier noch viel zu tun, um die Firmen zu bewegen, noch mehr Plätze bereit zu stellen.

Ebenfalls auf Nachfrage der SPD-Fraktion berichtet Frau Jacobs, das Job-Center Tempelhof-Schöneberg habe alle in Frage kommenden jungen Frauen angeschrieben und auf das Angebot ihrer Einrichtung hingewiesen. In diesem Jahr hätten sich 70 Frauen gemeldet und auch einen Ausbildungsplatz erhalten. Gleichzeitig gebe sie die Namen aller Interessentinnen, die sich bei ihr melden, an das Job-Center weiter.

Auf Nachfrage der CDU-Fraktion berichtet Frau Jacobs, es gebe in ihrer Einrichtung auch eine Kindergruppe, in der die Kinder der jungen Frauen betreut werden können. Sie berichtet weiterhin, dass ihre Einrichtung zwar ausschließlich junge Mütter betreut; es gebe aber als Kooperationsvater eine weitere Einrichtung, den Werkhof Zehlendorf, der sich um junge Väter kümmere.

Dennoch müsste insgesamt noch mehr für diese Frauen getan werden. In Berlin sei ca. jede zehnte Frau bis zum Alter von 21 Jahren Mutter; bis zum Alter von 25 Jahren gebe es 25.000 junge Mütter. Die Frauenbeauftragte Frau Josten gibt in diesem Zusammenhang eine von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen erstellte Übersicht über „Alleinerziehende in Berlin“ zu Protokoll, der auch die entsprechenden Zahlen für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf zu entnehmen sind (siehe Anlage 1).

 

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Anlagen:  
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Anlage 1 1 Anlage (366 KB)    
 
 

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