Auszug - Besichtigung Jagdschloss Glienicke
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Die
Ausschussvorsitzende begrüßt Frau Dr. Christina Petersen vom Architektenbüro
Petersen, die mit der Planung und Durchführung der Rekonstruktion des
Jagdschlosses Glienicke nach dem Brand im Jahre 2003 beauftragt ist. Frau Dr.
Petersen erläutert die Baugeschichte des Jagdschlosses Glienicke, das seit
seiner Errichtung im Jahre 1680 immer wieder von sehr bekannten Baumeistern (um
1865: von Arnim, 1890: Geyer) und Architekten (1963/64: Max Taut) umgebaut und
erweitert wurde. Sie
erklärt, bei der Rekonstruktion ergebe sich das Problem, welcher frühere
Zustand wieder hergestellt werden soll. Ein Konflikt ergibt sich insbesondere
zwischen dem von Geyer geschaffenen Umbau, der alle bis dahin entstandenen
Gebäude so überformte, dass sie wie aus einem Guss aussahen, und den Umbauten
und teilweise äußerst brutalen Eingriffen in die Bausubstanz von Max Taut, der
die Aufgabe hatte, die Gebäude zu einer Jugendbildungseinrichtung
umzugestalten. Da diese letzten Umbauten für die Funktion des Gebäudes
notwendig sind, aber auch einen baugeschichtlichen Zustand der 60-er Jahre
dokumentieren, müsse in Abstimmung mit der Landesdenkmalpflege immer wieder
darum gerungen werden, ob bei der Rekonstruktion der von Geyer oder der von
Taut geschaffene Zustand wiederhergestellt werden soll. Bindend seien in jedem
Falle die Nutzungsanforderungen, die für die sozialpädagogische Fortbildungsstätte
(mit einer Beherbergungskapazität von 102 Betten) gelten, die das Jagdschloss
heute ist. Bei einem ca. einstündigen Rundgang durch das Innere und die
Umgebung des Schlosses erläutert Frau Dr. Petersen ausführlich diese
verschiedenen Bauzustände und die Problematik der Rekonstruktion, die häufig zu
Mischlösungen führt. Von der Maßnahme, dessen Baukosten ca. 6,2 Mio Euro
betragen, seien derzeit etwa 40 Prozent realisiert. In zwei Jahren soll der
Wiederaufbau abgeschlossen sein. Allerdings müsse mit erheblich steigenden
Baukosten gerechnet werden, die durch das derzeit anlaufende Konjunkturprogramm
II verursacht werden. Auf
Nachfrage aus dem Ausschuss erläutert Frau Dr. Petersen die Möglichkeiten der
energetischen Erneuerung des Schlosses. Problematisch sei auch hier, dass man
mit Bestand umgehen müsse, so dass z.B. die Fenster lediglich ertüchtigt, aber
aus finanziellen wie denkmalpflegerischen Gründen nicht ausgetauscht werden
können. Auf die weitere Nachfrage, ob und wie die Bezirksverordnetenversammlung
in diesem Zusammenhang helfen könnte, weist sie darauf hin, dass die
Beschaffung zusätzlicher Mittel weitere sinnvolle und wünschenswerte Maßnahmen
ermöglichen würde. Die Ausschussvorsitzende weist auf die Fördermöglichkeiten
durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie hin. Frau
Dr. Petersen weist den Ausschuss besonders auf die große Hebeanlage hin, die
den schönsten Platz des Schlossareals einnimmt und die die Abwässer der beiden
Glienicker Schlösser zu dem einige Kilometer entfernten Hahn-Meitner-Institut
pumpt. Sie würde entbehrlich, wenn die Abwässer in das Abwassersystem des
Landes Brandesburg eingeleitet werden könnten, das weniger als 100 m entfernt
ist. Von Brandenburg habe man bereits erste positive Signale erhalten. Derzeit
werde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt. Allerdings wäre die
Maßnahme nicht Teil der Rekonstruktion, sondern eine Bauunterhaltungsmaßnahme. |
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