Auszug - Bauvorhaben Potsdamer Straße (AUDI)
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Der Ausschussvorsitzende begrüßt die Bürger Herrn Wolfgang Freitag und Herrn Matthias Lüdtke, die sich im Rahmen der Einwohnerfragestunde als Sprecher der Initiative Wohnschutz Fürsten-, Bülow- und Roonstraße zu dem Bauvorhaben der Fa. Audi in der Potsdamer Straße äußern wollen. Herr
Freitag übergibt dem Ausschussvorsitzenden eine Liste mit Unterschriften von
Bürgern, die gegen das von Fa. Audi geplante Projekt sind. Er erläutert, warum
sich die Anwohner, die zu einer Informations-Veranstaltung der CDU erschienenen
waren, in großer Mehrheit dagegen aussprachen. So sei die gegenüber liegende
Tankstelle für die Anwohner bereits unerträglich genug. Das neue Gebäude würde
durch Abgase, Schmutz, Feinstaub, Lärm, nachts strahlende Scheinwerfer usw. in
dem dicht besiedelten Wohngebiet zu einer unerträglichen Zunahme an
Umweltbelastungen führen und zudem durch die zu erwartenden Großlaster die
dortige Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Er erklärt, die Anwohner machten
ihr Recht auf Ruhe und Schutz geltend und bittet die BVV, sie hierbei zu
unterstützen. Herr
Lüdtke nennt eine Reihe weiterer städtebaulicher und Umweltgründe, aufgrund
derer das Projekt nicht ausgeführt werden dürfe. Hierzu gehören u.a. die
großflächige Versiegelung des Bodens, die Störung der Grundwasserneubildung,
die Fällung von Bäumen auf der jetzigen Grünfläche und die Errichtung eines
Industriebaus in einem Wohngebiet. Er appelliert, die Grünfläche nicht
preiszugeben und bittet das Bezirksamt um Auskunft, was es in Hinblick auf die
Pläne von Fa. Audi zu tun gedenkt. BzStR
Stäglin erklärt, sein Interesse sei es gewesen, die BVV, die ein
Bebauungsplanänderungsverfahren beschließen müsste, frühzeitig einzubeziehen
und sie über die Vorstellungen der Fa. Audi zu informieren. Für das Projekt
gebe es jedoch bisher noch nicht einmal einen Antrag; vielmehr habe die Firma
lediglich eine erste Präsentation ihrer Vorstellungen vorgelegt. Vieles von
dem, was die beiden Bürger angesprochen hatten, müsste ohnehin im Rahmen eines
Bebauungsplanverfahrens behandelt und geregelt werden, und viele Vorstellungen
der Firma seien nicht genehmigbar. Daher sei es auch sehr ärgerlich gewesen,
dass ein Bericht in der Lokalpresse den Eindruck erweckte, dass das Projekt in
dem von der Firma präsentierten Schema umgesetzt werden sollte. Da das Amt zunächst
die Meinung der BVV in Erfahrung bringen wollte, habe sie noch keinerlei Arbeit
auf eine mögliche Änderung des B-Plans verwandt. BzStR Stäglin bittet die
Fraktionen um ihre Meinung zu dem Projekt. Die
CDU-Fraktion erklärt, der bestehende B-Plan habe mit der Festlegung
„Gartenbaubetrieb“ für das Areal eine sinnvolle Abwägung zwischen der durch
Gewerbe und Lärm gekennzeichneten Potsdamer Chaussee und dem dahinter
befindlichen Wohngebiet gefunden. Aus Umwelt- und städtebaulichen Gründen komme
das Autohaus an dieser Stelle nicht Betracht. Daher solle das Amt keine
entsprechenden Planungen durchführen. Die
Fraktion GRÜNE schließt sich dieser Meinung an und erklärt, sie würde einer
Änderung des B-Plans zur Realisierung des Projekts nicht zustimmen. Sie äußert
sich erfreut, dass bereits in dieser frühen Planungsphase die Bürgermeinung zum
Ausdruck gekommen ist. Die
FDP-Fraktion äußert sich insgesamt skeptisch zu dem Projekt und erklärt,
angesichts der gegenüber liegenden monströsen Tankstelle sei hier ein zweiter
gewerblicher Großbau untragbar. Andererseits sei das Areal seit längerem eine
unschöne Brache. Vor einer endgültigen Entscheidung müssten noch einige Fragen
geklärt werden, z.B. welche Änderungen im B-Plan für das Projekt von Fa. Audi
notwendig wären und welche Kosten auf den Bezirk zukämen. Die
SPD-Fraktion erklärt, sie hätte zwar ebenfalls die genannten Aspekte, die gegen
das Projekt sprächen, in Betracht gezogen, sich dann aber für die Schaffung von
40 Arbeitsplätzen entschieden. Undenkbar erscheine ihr das Objekt zumindest
nicht. Auch könne sie nicht so eindeutig feststellen, wie dies eingangs von
einem Bürger befürchtet worden war, dass hier Leib und Leben der Anwohner so
sehr gefährdet seien, dass daraus Rechtspositionen entstünden. Insgesamt würde
sie daher ein B-Planverfahren befürworten, das dem Investor dann die
Gelegenheit zur Umplanung gebe. Auf
Bitten der CDU-Fraktion wird über die Frage abgestimmt, ob das Bezirksamt
Arbeiten zur Änderung des B-Plans für diesen Bereich der Potsdamer Chaussee aufnehmen
soll. Bei einer Enthaltung sind vier Ausschussmitglieder dafür und acht
dagegen. |
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