Auszug - Gender Mainstreaming / Gender Budgeting in den Bezirksdezernaten Referentin: Frau Richter Kotowski, Stadträtin für Bildung, Kultur und Bürgerdienste berichtet aus ihrem Bereich  

 
 
3. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Integration
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.02.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

BzStRin Richter-Kotowski stellt die Abteilungen ihres Bereichs vor und stellt fest, dass das Problem der Gleichstellung in ihr

BzStRin Richter-Kotowski stellt die Abteilungen ihres Bereichs vor und teilt mit, dass das Problem der Gleichstellung in ihrem Bereich ausgeglichen sei. Des Weiteren berichtet sie, dass sich bestimmte Dienstleistungen in ihrem Bereich nicht für Gender Mainstreaming eignen, wie z. B. Heirat und Einbürgerungen. Bei der Einbürgerung sei der Anteil der Frauen und Männer ausgeglichen; 2005 seien es Berlinweit 51 % Männer und 49% Frauen, 2006 seien es 52% Männer und 47% Frauen und für Steglitz-Zehlendorf seien es 2005 50% Männer, 50% Frauen und 2006 47% Männer und 53% Frauen. Ob sich die Zahlen auf die tatsächlichen Einbürgerungen oder die Zahl der Antragsteller beziehe, könne sie auf Nachfrage der Fraktion GRÜNE nicht genau beantworten und sagt zu, diese Information dem Protokoll nachzureichen. Sie erläutert, dass das Produkt Einbürgerung kein Produkt sei, dass ernsthaft gesteuert werden könne.

 

Anmerkung: BzStRin Richter-Kotowski teilt dem BVV-Büro mit, dass sich die Zahl auf die tatsächlichen Einbürgerungen beziehe.

 

Sie berichtet, dass es im Bereich der Musik- und Volkshochschulen 2006 76% Frauen und 22% Männer gegeben habe. Hier sei zu überlegen, ob es mehr Kursangebote geben solle, die Männer ansprechen. Auch müsse geprüft werden, ob Gender Mainstreaming zu Gender Budgeting passe, da die Frage geklärt werden müsse, ob es sinnvoller sei, dass möglichst viele Kurse ausgebucht seien oder sich möglichst viele Männer anmelden. Da in der Regel mehr Frauen an den Volkshochschulen Kurse belegen, sei hier der Zusammenhang zwischen Gender Mainstreaming und Gender Budgeting schwierig. Auch im Bereich der Musikschulen gebe es mehr Mädchen als Jungen. In beiden Bereichen sei zu klären, ob die jeweiligen Angebote unter Gender Gesichtspunkten so fortzusetzen seien.

 

Des Weiteren berichtet sie über die Datenerhebung und Kundenmonitorring im Bereich Kultur und Bibliothek. Die Ergebnisse seien noch nicht ausgewertet, so dass sie diese dem Ausschuss noch nicht mitteilen könne. Die Daten sollen voraussichtlich ab März 2007 vorliegen. BzStRin Richter-Kotowski wird diese Daten dann im Ausschuss vorstellen und regt an, den Bereich der Bibliothek später noch einmal zu behandeln. Auf Nachfrage der Ausschussvorsitzenden erklärt sie, dass es schwierig sein dürfe aus älteren Daten alle Fragen miteinander zu vergleichen.

 

Auf Anmerkung der Fraktion GRÜNE, dass eine Datenerhebung wichtig sei um zu überprüfen, in welchen Bereichen etwas geändert werden müsse, entgegnet BzStRin Richter-Kotowski, dass Gender Mainstreaming nicht isoliert zu betrachten sei. Es handelt sich hierbei nicht um separate Abfragen. Wichtig sei, dass die Bereiche aufeinander aufbauen und ggf. Schwerpunkte bilden. Der Qualitätsprozess der Volkshochschule sei in Steglitz-Zehlendorf bereits weiter als in anderen Bezirken. BzStRin Richter-Kotowski verneint die Frage der Ausschussvorsitzenden, ob die Geschlechter der einzelnen Dozenten erfasst worden seien, da nur Produktbezogene Daten erhoben werden. Sie gehe aber davon aus, dass sich dies wahrscheinlich nicht unterscheiden würde. Auf die Kritik der CDU-Fraktion, dass Gender Budgeting nur die Basis für Gender Mainstreaming sei, um somit alle Bereiche „gleichzumachen“, erklärt BzStRin Richter-Kotowski, dass die reine Erhebung der Daten unrelevant sei. Wichtig sei vielmehr woran es liege, dass z. B. mehr Frauen in Bibliotheken gehen als Männer. Dies könne zum einen daran liegen, dass Frauen im allgemeinen vielmehr lesen, zum anderen aber daran, dass es sich Frauen nicht leisten können, Bücher zu kaufen. Wichtig sei, dass man beim Gender Budgeting nicht zu Schlüssen komme, die Gender Budgeting nicht aussagt, sondern weiter darüber hinaus gehende Fragen stelle, bevor man zum Gender Mainstreaming kommen kann. Diese Statistiken machen nur Sinn, wenn weitere darüber hinaus gehende Fragen gestellt werden. Auf Nachfrage der Ausschussvorsitzenden teilt BzStRin Richter-Kotowski mit, dass vier gegenderte Produkte ihres Bereiches betroffen seien.

 
 

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