Auszug - Einwohnerfragestunde  

Herr Marohl vom BUND Südwest möchte vom Ausschuss wissen, welcher Teil der alten Klärteiche am Teltowkanal (ehem. Spinnstofffabrik) in Folge der Industrieerweiterung bebaut werden soll. In der Berliner Morgenpost habe er in einem Bericht von Frau Lange vom 20.11.2023 gelesen, dass die Wirtschaftsförderung des Bezirkes eine Bebauung des Areals plane.

Herr BzStR Aykal berichtet, dass in dem Zeitungsartikel von Frau Lange darüber informiert werde, dass es Pläne der Wirtschaftsförderung zur Nutzung des Grundstücks gebe. Das Grundstück befinde sich zum größten Teil im Fachvermögen des Straßen- und Grünflächenamtes. Um die Nutzungsmöglichkeiten zu ermitteln, wurde eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Da die Fläche vierzig Jahre sich selbst überlassen worden sei, habe sich eine hochwertige Fläche für den Natur-und Artenschutz entwickelt. Auf dem Gelände gebe es u.a. Biber, unterschiedliche Fledermausarten, Amphibien, Reptilien und Vögel. Die Fläche sei in den letzten Jahren immer wieder illegal genutzt worden, beispielsweise durch Müllentsorgung oder Lagerfeuer. Um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, wurde das Gebiet inzwischen eingezäunt.

Herr Marschall, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes, teilt mit, dass große Areale Waldeigenschaft haben. Dies bedeutet bei einer Entwicklung des Gebiets im Sinne der Wirtschaftsförderung, dass eine Waldumwandlung stattfinden müsste. Neben der Ausgleichszahlung für die Waldumwandlung, würde aufgrund der hohen Wertigkeit des Areals im Bereich des Natur- und Artenschutzes hierfür ebenfalls eine hohe Ausgleichssumme fällig werden. Aus Sicht des Umwelt-und Naturschutzamtes ist dieses Biotop erhaltenswert. Er weist darauf hin, dass es sich derzeit nur um Machbarkeitspläne der Wirtschaftsförderung handele und kein förmliches Verfahren.

Herr Marohl würde gerne wissen, welche Teile des Geländes privat sind und wozu die kontaminierten Flächen mit den Absatzbecken gehören. Herr Marschall antwortet, dass fast 90% der Fläche im Fachvermögen des Straßen- und Grünflächenamtes sind. Lediglich die angrenzende Fläche an den Teltower Damm sei privat. Die kontaminierte Fläche gehöre zum Straßen- und Grünflächenamt.

BV Herr Kronhagel fragt nach, ob sich die Kontamination der Flächen über die Jahre abbaut. Herr Marschall vermutet, dass die Fläche noch sehr lange Zeit schwerstbelastet sein wird. Für genauere Informationen müsste er allerdings seine Kollegin fragen. Derzeit müsse trotz Schwerstbelastung nichts unternommen werden, da das Areal nicht genutzt werde und somit keine Gefahr bestehe. Deshalb sei es wichtig gewesen, das Gebiet einzuzäunen. Falls eine Nutzung vorgesehen sei, müsse wahrscheinlich ein Aushub des Bodens erfolgen.

BV Herr Ziffels würde gern darüber informiert werden, ob die Klärteiche noch Wasser führen und wenn ja, ob es positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt wie beispielweise Amphibien habe. Herr Marschall bestätigt, dass die Klärteiche noch Wasser führen und mit den Gewerbetreibenden vereinbart wurde, dass dort Wasser zugeführt wird, damit sie nicht trockenfallen und so das Biotop erhalten bleibt.