Drucksache - 1176/XXI  

 
 
Betreff: Wir wollen mehr Tempo bei der Energiewende – Ist Spandau fit für die Zukunft?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:FDPBezirksamt
Verfasser:Unger 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
   Beteiligt:BzStR'in Dr. Brückner
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
28.02.2024 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin schriftlich beantwortet     

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 15.02.2024
2. Version vom 12.04.2024
Drs. 1176/XXI: Anlage (PDF, 63 Seiten, 2,85 MB)

Schriftliche Antwort des Bezirksamtes vom 11.04.2024 zur Großen Anfrage 1176/XXI

Eingang im BVV-Büro: 12.04.2024 (Frist: 11.03.2024)

 

1. Wie viele Photovoltaikanlagen wurden wann auf bezirkseigenen Flächen bisher installiert?

Antwort:

Um den Ausbau von Photovoltaik voranzubringen, arbeitet das Bezirksamt Spandau seit 2020 mit der Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH zusammen. Aus der Zeit davor existieren Photovoltaik-Anlagen auf zehn bezirkseigenen Flächen. 2021 sind zwei Photovoltaik-Anlagen und 2023 drei Photovoltaik-Anlagen in Betrieb genommen worden. Insgesamt befinden sich derzeit 17 neue Photovoltaik-Anlagen konkret in Planung.

 

2. Wie viele Solarthermieanlagen wurden wann auf bezirkseigenen Flächen bisher installiert?

Antwort:

2009 und 2010 wurde jeweils eine Solarthermieanlage installiert und in Betrieb genommen. Weitere Anlagen befinden sich in Planung.

 

3. Wie viele der allein in der BVV-Sitzung vom 31. Januar 2024 bewilligten knapp vier Millionen überplanmäßigen Ausgaben aufgrund erhöhter Energiekosten hätten vermieden werden können, wenn der Bezirk mehr Anlagen zur Nutzung regenerativer Energie frühzeitig installiert hätte und was hätten entsprechende Anlagen gekostet?

Antwort:

Hypothetische Energiekosteneinsparungen und die exakten Kosten für etwaige Anlagen lassen sich nicht pauschal benennen. Um hier eine annähernd realistische Schätzung vornehmen zu können, wäre eine liegenschaftsgenaue Analyse erforderlich, die erhebliche personelle Kapazitäten binden würde. Dieses Personal wiederum wird dringend für den Ausbau der regenerativen Energien selbst benötigt.

 

4. Gibt es Berechnungen zum Kosten-Nutzen-Vergleich in Bezug auf Solaranlagen (Solarthermie und Photovoltaik) für bezirkseigene Liegenschaften und werden etwaige Pläne zum Solarausbau aufgrund der gestiegenen Energiepreise angepasst (beschleunigt)?

Antwort:

Wir arbeiten, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, mit Hochdruck an einem beschleunigten Solarausbau. Für Solaranlagen wird in der Planung eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt. Den erzeugten Solarstrom nutzen die Liegenschaften selbst.

Überschüssiger Strom wird ins Stromnetz eingespeist.

 

5. Falls es solche Pläne für Spandau nicht gibt Wie wirken sich etwaige Pläne des Berliner Senats auf Spandau aus?

Antwort:

Mit der Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, mit der Zielnennung bis zum Jahr 2025 eine Photovoltaik-Leistung von insgesamt 3 MWp (Megawatpeak) installiert zu haben. Zudem arbeiten wir an einer eigenen Projektplanung, um den Photovoltaik-Ausbau zu beschleunigen. Hierzu sind jedoch finanzielle Mittel und Personal erforderlich.

 

6. Wie hoch ist der Anteil Spandaus an dem im Masterplan Solarcity Berlin genannten Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, indem 4.400 Megawatt Strom durch Solaranlagen in Berlin erwirtschaftet werden sollen?

Antwort:

Spandau wird seinen Anteil bei der Stromerzeugung durch Solaranlagen leisten. Der genaue Beitrag bis 2045 lässt sich derzeit nicht genau vorhersagen. Zu viele Variablen spielen hier eine Rolle.

Aktuell kommen einige Gebäude nicht für die Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen in Frage, die aber zu einem späteren Zeitpunkt durchaus berücksichtigt werden könnten.

Gründe hierfür sind beispielsweise, bevorstehende Dachsanierungen, Erneuerung der Elektroverteilung, erforderliche Ertüchtigung der Statik, Kabelüberführung von Brandwänden, Verschattung, Abrisse etc. Diese Faktoren machen die genaue Planung des Photovoltaik-Anteil Spandaus bis 2045 sehr schwierig bis unmöglich. Die Überprüfung der Traglastreserven aller bezirklicher Gebäude erfolgt aus Kapazitäts- und finanziellen Gründen schrittweise.

 

7. Welche der im Masterplan Solarcity beschriebenen 27 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern hat das Bezirksamt bereits begonnen?

Antwort:

Einige Maßnahmen der Handlungsfelder bearbeiten wir bereits und werden dies stätig erweitern, sofern wir personell dazu in der Lage sind. Derzeit liegt der Fokus auf der Errichtung und der Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlagen.

In Spandau sind wir im Handlungsfeld 1) + 2) aktiv über das Informieren und Beraten zu allen Photovoltaik-Themen (Nutzer + Anfragen), das Unterstützen beim Thema Solarenergie im Schulunterricht, Teilnahme an Schulungen und Arbeitsgruppen

Im Handlungsfeld 3) durch das Aufzeigen der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen

In Handlungsfeld 4) 9) ist das Bezirksamt beteiligt z.B. durch die Zusammenarbeit mit der Berliner Stadtwerke KommunalPartner GmbH, um Prozesse für den Photovoltaik-Ausbau zu beschleunigen, die Unterstützung in allen Planungsschritten für die Errichtung der Photovoltaik-Anlagen, zu unterstützen und notwendige Unterlagen zu beschaffen, die für die Errichtung erforderlich sind (Brandschutz, Statik, Feuerwehrpläne, Denkmalschutz, etc.)

 

 

Berlin-Spandau den, 11. April 2024

 

Dr. Carola Brückner

Bezirksstadträtin

 

 

Anlage: 63 Seiten (Maßnahmenkatalog Masterplan Solarcity Berlin)

 

 

 

Große Anfrage der Fraktion der FDP zur 025/XXI (BVV) am 28.02.2024:

 

1. Wie viele Photovoltaikanlagen wurden wann auf bezirkseigenen Flächen bisher installiert?

2. Wie viele Solarthermieanlagen wurden wann auf bezirkseigenen Flächen bisher installiert?

3. Wie viele der allein in der BVV-Sitzung vom 31. Januar 2024 bewilligten knapp vier Millionen überplanmäßigen Ausgaben aufgrund erhöhter Energiekosten hätten vermieden werden können, wenn der Bezirk mehr Anlagen zur Nutzung regenerativer Energie frühzeitig installiert hätte und was hätten entsprechende Anlagen gekostet?

4. Gibt es Berechnungen zum Kosten-Nutzen-Vergleich in Bezug auf Solaranlagen (Solarthermie und Photovoltaik) für bezirkseigene Liegenschaften und werden etwaige Pne zum Solarausbau aufgrund der gestiegenen Energiepreise angepasst (beschleunigt)?

5. Falls es solche Pläne für Spandau nicht gibt Wie wirken sich etwaige Pläne des Berliner Senats auf Spandau aus?

6. Wie hoch ist der Anteil Spandaus an dem im Masterplan Solarcity Berlin genannten Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, indem 4.400 Megawatt Strom durch Solaranlagen in Berlin erwirtschaftet werden sollen?

7. Welche der im Masterplan Solarcity beschriebenen 27 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern hat das Bezirksamt bereits begonnen?

 

Unger

Fraktionsvorsitzender

 
 

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