Drucksache - 0896/XXI  

 
 
Betreff: Haustierführerschein
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:TierschutzparteiBezirksamt
Verfasser:Spiegeler Castañeda 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
   Beteiligt:BzStR'in Franzke
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
27.09.2023 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Spandau von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
1. Version vom 14.09.2023
2. Version vom 10.10.2023

Schriftliche Antwort des Bezirksamtes vom 28.09.2023 zur Großen Anfrage 0863/XXI

Eingang im BVV-Büro: 28.09.2023

 

 

  1. Wie steht das Bezirksamt zu der Möglichkeit, auf Landesebene einen Haustierführerschein einzuführen, zumal § 2 Nr. 3 TierSchG vorschreibt, dass Tierhalter:innen (…) über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügenssen?

Antwort:

Angesichts überfüllter Tierheime ist die Frage nach einem Haustierführerschein verständlich. Gleichzeitig ist die Realisierung nicht einfach. Anbieter, die Tiere vermitteln bzw. verkaufen, wie Tierheime, Zoofachhandel und Züchter müssten die/den Neu-Tierhalter:in umfassend über die Haltung und die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres aufklären.

In dem Gespräch müsste geklärt werden, weshalb sich die/der Neu-Tierhalter:in für dieses Tier entschieden hat und ob das Tier seine Erwartungen erfüllt oder überhaupt in den Lebensalltag passt.

Vielfach setzen sich die Neu-Tierhalter:innen gar nicht mit der Thematik auseinander. Das Bedürfnis nach einem Tier muss sofort befriedigt werden. Dies haben wir in der Coronakrise gesehen. Viele werden inzwischen online bestellt - analog der online-Bestellung von Schuhen und Lieferung innerhalb von 24 Stunden. Dann werden die Tiere bei Überforderung weitergegeben bzw. abgegeben und schlimmstenfalls ausgesetzt.

Ein Haustierführerschein ist sicherlich ein überlegenswerter Ansatz, ist jedoch mit einem erheblichen Ressourceneinsatz verbunden, sodass wir eine Realisierung nicht sehen.

 

  1. Gibt es auf Bezirksebene Überlegungen und Diskussionen bezüglich der Einführung eines Haustierführerscheins?

2.1.      Falls ja, welche Argumente sprechen dafür? Welche dagegen?

Antwort:

Auf Bezirksebene fehlen für die Einführung eines Haustierführerscheins die finanziellen und personellen Kapazitäten.

 

  1. Welche Möglichkeiten hat das Bezirksamt, um die Folgen, die sich aus schlechte Haltung für die Haustiere ergeben (Krankheiten durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, mangelnde Sozialisation, Aggressivität etc.) zu minimieren?

Antwort:

Die Veterinär- und Lebensmittelsicherheit sieht keine Möglichkeit hier tätig zu werden. Für Kontrolle, Anordnung und Nachkontrollen wäre ein immenses Personalaufgebot notwendig.

 

 

Berlin-Spandau, 28.09.2023

 

Tanja Franzke

Bezirksstadträtin

 

 

Große Anfrage der Fraktion der Tierschutzpartei zur 020/XXI. (BVV) am 27.09.2023

 

 

  1. Wie steht das Bezirksamt zu der Möglichkeit, auf Landesebene einen Haustierführerschein einzuführen, zumal § 2 Nr. 3 TierSchG vorschreibt, dass Tierhalter:innen [… ] „über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen“ssen?

2. Gibt es auf Bezirksebene Überlegungen und Diskussionen bezüglich der Einführung eines Haustierführerscheins?

2.1 Falls ja, welche Argumente sprechen dafür? Welche dagegen?

3. Welche Möglichkeiten hat das Bezirksamt, um die Folgen, die sich aus schlechter Haltung für die Haustiere ergeben, (Krankheiten durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, mangelnde Sozialisation, Aggressivität etc.) zu minimieren?

 
 

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