Drucksache - 0618/XXI  

1. Wie viele niedergelassene Hausärzte praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.
2. Wie viele niedergelassene Kinderärzte praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.
3. Wie viele niedergelassene Fachärzte (ohne Psychotherapeuten) praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.
4. Wie viele niedergelassene Psychotherapeuten praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.
5. Wie viele der unter 4. Genannten sind als Kinder- und Jugendpsychiater tätig? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.
6. Sieht das Bezirksamt in den einzelnen Ortsteilen tendenzielle Unterversorgungen bzw. sind dem Bezirksamt diesbezügliche Beschwerden bekannt?
7. Wird die aktuelle Anzahl niedergelassener Ärzte in den Ortsteilen auch bei wachsender Bevölkerung ausreichen bzw. welche Zuwächse müssen hier realisiert werden?

8. Wie stark ist die Zahl der Kinderärzte und Kinder- und Jugendpsychiater seit 2019 in Spandau angewachsen und reicht dies aus, um auch die Kinder und Jugendlichen mit Fluchthintergrund angemessen zu versorgen?
9. Wie viele Kinderärzte haben in dem Zeitraum aus welchen Gründen den Bezirk verlassen?

Wie viele Kinderärzte haben sich in dem Zeitraum neu im Bezirk niedergelassen?

10. Welche Planungen für die Gründung Medizinischer Versorgungszentren werden aktuell verfolgt?

Schriftliche Beantwortung der Großen Anfrage der Fraktion „Die Linke“ vom 12.01.2023

Drucksache 0618/XXI „Ärztliche Versorgung in Spandau“

Vorbemerkung:

Die von Ihnen angefragten und weitere Arztzahlen sind in der Ambulanten Bedarfsplanung und Versorgungssteuerung-Fortschreibung gemäß Protokollnotiz zum Letter of Intent auf berlin.de unter folgendem Link einsehbar: https://www.berlin.de/sen/gesundheit/themen/ambulante-versorgung/landesgremium/#Ambulante_Bedarfsplanung

Nachfolgend beantworte ich Ihre Große Anfrage wie folgt:

1.  Wie viele niedergelassene Hausärzte praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.

Antwort:

Laut Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) hat Spandau zum Stichtag 01.07.2022 (umgerechnet in Vollzeitstellen) 148,75 Arztstellen.

Der Versorgungsgrad liegt demnach bei 91,8%. Nähere Ausführungen entnehmen Sie der Beantwortung der Abgeordnetenhausanfrage Nr. 19/14420 vom 03.01.2023.

2.  Wie viele niedergelassene Kinderärzte praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.

Antwort:

Laut Angaben der KV hat Spandau zum Stichtag 01.07.2022 (umgerechnet in Vollzeitstellen) 20,75 Arztstellen. Der Versorgungsgrad liegt demnach bei 85,4%. Nähere Ausführungen entnehmen Sie der Beantwortung der Abgeordnetenhausanfrage Nr. 19/14420 vom 03.01.2023.

3.  Wie viele niedergelassene Fachärzte (ohne Psychotherapeuten) praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.

Antwort:

Laut Angaben der KV hat Spandau zum Stichtag 01.07.2022 (umgerechnet in Vollzeitstellen) 347,25 Arztstellen. Nähere Ausführungen entnehmen Sie der Beantwortung der Abgeordnetenhausanfrage Nr. 19/14420 vom 03.01.2023.

4. Wie viele niedergelassene Psychotherapeuten praktizieren aktuell in Spandau? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.

Antwort:

Laut Angaben der KV hat Spandau zum Stichtag 01.07.2022 (umgerechnet in Vollzeitstellen) 112,25 Arztstellen. Der Versorgungsgrad liegt demnach bei 140,0%. Nähere Ausführungen entnehmen Sie der Beantwortung der Abgeordnetenhausanfrage Nr. 19/14420 vom 03.01.2023.

5. Wie viele der unter 4. Genannten sind als Kinder- und Jugendpsychiater tätig? Bitte nach Ortsteilen aufschlüsseln.

Antwort:

Es handelt sich bei Psychotherapeuten und (Kinder- und Jugend-) Psychiatern um voneinander abweichende Berufsgruppen der Psychotherapie.

Laut Angaben der KV hat Spandau zum Stichtag 01.07.2022 (umgerechnet in Vollzeitstellen) 3,00 Arztstellen. Der Versorgungsgrad liegt demnach bei 99,5%. Nähere Ausführungen entnehmen Sie der Beantwortung der Abgeordnetenhausanfrage Nr. 19/14420 vom 03.01.2023.

6. Sieht das Bezirksamt in den einzelnen Ortsteilen tendenzielle Unterversorgungen bzw. sind dem Bezirksamt diesbezügliche Beschwerden bekannt?

Antwort:

Da gemäß KV erst eine Unterversorgung vorliegt, wenn die Versorgung unter einem Wert von 75% liegt, besteht laut KV keine ärztliche Unterversorgung im Bezirk. Das Bezirksamt Spandau sieht in einzelnen Ortsteilen und auch im Bezirk tendenzielle Unterversorgungen, da das Bezirksamt Bedarfe anders bewertet und einschätzt als die KV. Ja diesbezügliche Beschwerden sind dem Bezirksamt bekannt, diese werden jedoch in der Mehrzahl aus Ortsteilen gemeldet, die im Verhältnis gut ausgestattet sind.

7. Wird die aktuelle Anzahl niedergelassener Ärzte in den Ortsteilen auch bei wachsender Bevölkerung ausreichen bzw. welche Zuwächse müssen hier realisiert werden?

Antwort:

Im Rahmen der ambulanten Bedarfsplanung und Versorgungssteuerung berechnet die KV seit 2013 regelmäßig u. a. auf Basis des Sozialindex der Bezirke als auch der jeweils aktuellen Bevölkerungsanzahl den aktuellen Versorgungsgrad.

8.  Wie stark ist die Zahl der Kinderärzte und Kinder- und Jugendpsychiater seit 2019 in Spandau angewachsen und reicht dies aus, um auch die Kinder und Jugendlichen mit Fluchthintergrund angemessen zu versorgen?

Antwort:

Die Anzahl der Kinder- und Jugendärzte ist leicht gestiegen, Stichtag 01.01.2020: 20, Stichtag 01.07.2022: 20,7.

Der Versorgungsgrad ist jedoch von 89,9% auf 85,4% zu den jeweiligen Stichtagen gesunken.

Die Anzahl an Kinder- und Jugendpsychiatern wiederum ist zu beiden Stichtagen mit 3 gleichgeblieben. Der Versorgungsgrad ist analog zu den Pädiatern gesunken; Stichtag 01.01.2020: 117,4%, Stichtag 01.07.2022: 99,5%.

9.  Wie viele Kinderärzte haben in dem Zeitraum aus welchen Gründen den Bezirk verlassen?

 Wie viele Kinderärzte haben sich in dem Zeitraum neu im Bezirk niedergelassen?

Antwort:

Siehe Antwort 8. Die Gründe warum Arztpraxen in Spandau geschlossen werden oder in andere Standorte verziehen werden nicht erfasst.

10.  Welche Planungen für die Gründung Medizinischer Versorgungszentren werden aktuell verfolgt?

Antwort:

Die Planung von Medizinischen Versorgungszentren/ Ärztehäusern obliegt nicht dem Einfluss des Bezirkes, gleichwohl weisen wir im Rahmen von Neubauplanungen die Stadtplanung darauf hin, dass MVZ/ Ärztehäuser in bestimmten Bezirksregionen eine sinnvolle Maßnahme darstellen.

Dabei ist darauf hinzuweisen, dass MVZ/ Ärztehäuser meistens mehrere Kassensitze binden und somit ggf. Ärzte aus der Fläche nehmen.

Berlin, 31.01.2023

Oliver Gellert

Bezirksstadtrat