Auszug - Nachlese Weihnachtsmarkt 2016  

 
 
Gemeinsame öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur
TOP: Ö 1
Gremium: Wirtschaft Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 09.03.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

 

Herr Dettmann berichtet über den Spandauer Weihnachtsmarkt, für den sich Partner für Spandau seit 2001 verantwortlich zeigt. Der 43. Spandauer Weihnachtsmarkt fand in der Zeit vom 23.11. bis 23.12.2016, also an 31 Veranstaltungstagen, statt. Öffnungszeiten waren So. - Do. von 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr und Fr. - Sa. von 11:00 bis 22:00 Uhr. In der abgelaufenen Saison waren rund 200 Stände und an den Wochenenden zusätzliche Wochenendstände platziert.

 

Wichtiger Partner war u. a. die Tourismuszentrale Fichtelgebirge, die zum 5. Mal den Weihnachtsbaum für den Marktplatz gespendet hat. Ein sozialer Partner war die Berliner Tafel, die mit einem kostenlosen Stand auf dem Markt Spenden einsammelten und sich an dem Bühnenprogramm zum Thema Lebensmittel und Ernährung beteiligten. Medienpartner ist Radio Paradiso. Das Radiohaus Berlin wurde im letzten Jahr Gesellschafter der Partner für Spandau und damit ist auch die Medienpartnerschaft für die nächsten Jahre gesichert. Im Printbereich war man sehr froh, die Funkelgruppe mit dem Spandauer Volksblatt und der Berliner Woche als Medienpartner zu gewinnen.

 

Es gab ein täglich wechselndes Bühnenprogramm auf der Bühne am Markt und der kleinen Mittelalterbühne um St. Nikolai. Höhepunkte sind die Freitagskonzerte unter dem Motto Christmas meets Rock'n Roll. Sehr wichtig für Partner für Spandau ist die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sankt Nikolai und der Krippe mit den lebenden Tieren, die vom Weihnachtsmarkt nicht wegzudenken ist. Sollten die Probleme allerdings mit Tierhaltung auf solchen Veranstaltungen größer werden, muss man irgendwann dahinkommen, nur noch geschnitzte Tiere aufzustellen.

 

Mittwochs ist auf dem Spandauer Weihnachtsmarkt wie bei den Kollegen vor dem Rathaus Familientag. Die Händler sind gehalten, spezielle Produkte mit einer Preisreduzierung von 30 % anzubieten.

 

Mit der Illumination konnten erstmals auch Straßen außerhalb des Weihnachtsmarktgeländes über den Gebietsfonds die Marktstraße und die Charlottenstraße beleuchten, wodurch die Anbindung zwischen Einzelhandel und dem Weihnachtsmarkt gestärkt werden konnte. Dafür einen Dank an das Altstadtmanagement.

 

An der Nikolaikirche wurde echtes Spandauer Kunsthandwerk angeboten. Der kommerzielle Gedanke der Veranstalter wurde hier zurück gestellt und dem Künstlernetzwerk wurden 6 kostenlose Stände zur Verfügung gestellt. Insgesamt hatten sich 14 Kunsthandwerksstände nördlich der Nikolaikirche angesiedelt.

 

Geschäftlich war der Weihnachtsmarkt laut Aussage der Teilnehmer bis zum 18. Dezember erfolgreich. Es gab seit vielen Jahren endlich wieder Wochenenden, die nicht vom Regen geprägt waren. Alle Händler waren zufrieden. Dann kam leider der unsägliche Montagabend des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz.

 

Es war der erste Weihnachtsmarkt, für dessen Genehmigung ein gutachterlich geprüftes Sicherheitskonzept erforderlich war. Der Vorlauf für die Erstellung und Genehmigung des Sicherheitskonzeptes und die Genehmigung dafür wird von Herrn Dettmann erläutert. Es gibt bisher keine definitive Aussage, wie mit den Großveranstaltungen, wo Sicherheitskonzepte notwendig sind, in Berlin, aber auch in Spandau, umgegangen wird.

 

Herr Dettmann stellt die große Bitte an die Politik, hier an die BVV, es an den entsprechenden Stellen anzusprechen. Es muss schnell eine Lösung gefunden werden, denn das Havelfest Mitte Juni ist für Partner für Spandau das erste Fest in 2017, bei dem ein Sicherheitskonzept eingereicht werden soll. Bisher hat man den Eindruck, dass es weder von der Senatsverwaltung noch von den Bezirken richtiges Arbeitsmaterial gibt. Die Beamten sind damit ziemlich allein gelassen und wissen auch nicht, was sie genehmigen können oder nicht. Hier wird dringend Hilfe benötigt, damit die attraktiven Veranstaltungen für den Spandauer, den Berliner und für den Touristen weiterhin durchgeführt werden können.

 

Der Vorsitzende dankt für die Ausführungen und erklärt, dass die Sicherheit den Ausschuss noch beschäftigen wird.

 

In der anschließenden Diskussion werden u. a. folgende Punkte angesprochen:

 

-          Der Weihnachtsmarkt hatte an den Wochenenden ca. 25.000 - 30.000 Besucher und unter der Woche ca. 11.000 Besucher und donnerstags und freitags ca. 20.000 Besucher täglich, so dass von ca. 1 Mio. Besuchern des Spandauer Weihnachtsmarktes auszugehen ist.

-          Nach dem Terroranschlag an der Gedächtniskirche gab es große Rückgänge bei den Besuchern bzw. auch deren Kaufverhalten durch die allgemeine Stimmungslage zu verzeichnen, Spandau als Randbezirk war davon rein wirtschaftlich betrachtet nicht so betroffen.

-          Die größte Gefahr bei über 2000 Weihnachtsmärkten in Deutschland stellt weiterhin Feuer und Gas dar.

-          Eine wünschenswerte Öffnung der Stände in 2 Richtungen, ist aus feuertechnischen Gründen nicht möglich.

-          Zur Durchführung des Spandauer Weihnachtsmarktes gibt es seit 2001 einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen der Partner für Spandau GmbH und dem Bezirksamt mit einer Laufzeit von jeweils 5 Jahren mit Rechten und Pflichten, Beispiele werden erläutert.

-          Fragen zur musikalischen Gestaltung, durchgängiges Bühnenprogramm, Konkurrenz zu anderen Weihnachtsmärkten werden beantwortet. Auch in Polen gibt es jetzt die ersten großen Weihnachtsmärkte. Der Mittelaltermarkt findet auf Kirchengelände statt, daher sind keine Straßenlandgebühren für den Bereich zu entrichten, jedoch kostet der Markt mehr als er einbringt.

 

Herr Wollenschläger, Schausteller in der 5. Generation, berichtet über die Durchführung des aus seiner Sicht erfolgreich durchgeführten 46. Weihnachtstraum, die Stimmung aller Weihnachtmärkte wurde jedoch leider durch Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz am 19. Dezember erheblich beeinträchtigt. In der aktuellen weltpolitischen Lage muss man sich in Zukunft der Situation stellen und über ein Sicherheitskonzept nachdenken. In Spandau hat der Weihnachtsmarkt glücklicherweise ohne Zwischenfälle stattgefunden. In Berlin-Mitte hat es, sicherlich des zentralen Ortes wegen, einen Besuchereinbruch z. B. am Roten Rathaus und Potsdamer Platz gegeben.

 

Der Weihnachtsmarkt hatte u. a. folgende Aktionen zu bieten:

 

-          Zur Eröffnung wurde wieder ein riesiger Weihnachtsstollen von BzBm Kleebank angeschnitten. Der Verkauf des Stollens brachte 805,63 Euro ein. Aufgerundet auf 850 Euro wurde das Geld dem Bauspielplatz in der Pionierstraße gespendet.

 

-          Es gab die Prämierung der schönsten Weihnachtsmarktbude mit viel Presse.

 

-          Die Spandauer Schulen schmückten Weihnachtsbäume im Wettbewerb. Dies Veranstaltung wurde von Karstadt als Partner unterstützt und BzStR Hanke war Schirmherr. In diesem Jahr stand das Thema Nachhaltigkeit auf dem Programm. Anschließend durften die Kinder auf die Rutsche, das Karussell, in das Riesenrad, bekamen Würstchen und Kakao.

 

-          Der Spandauer Nachtwächter lief täglich durch die Altstadt und machte Fotos mit den Besuchern.

 

-          Die Stromkosten des Weihnachtstraumes wurden nach einigen Anfangsschwierigkeiten mit den LED-Lampen um 70 Prozent reduziert.

 

-          Am Nikolaustag wurde mit dem Schuhhaus Ega ein Schuhputzwettbewerb durchgeführt, der gut angenommen wurde.

 

-          In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftshof wurde der Adventskalender wieder organisiert. und 24 Preise im Wert von täglich 75 - 100 Euro von Spandauer Unternehmen als Spenden organisiert. Es gibt hier eine hervorragende Zusammenarbeit.

 

-          Zum Ende des Weihnachtsmarktes wurden die Weihnachtsbäume verkauft. Die eingenommenen 500 Euro kamen dem Haus Jonas zugute.

 

-          Der Spandauer Weihnachtsmarkt gehört berlinweit zu den Top 5 und man muss sich daran arbeiten, damit das auch in Zukunft so bleibt.

 

In einer Diskussion kommt zum Ausdruck, dass die Schausteller derzeit in Berlin aus finanziellen Gründen nicht investieren können. Für einen Weihnachtsmarkt ist es gut, wenn er ein Alleinstellungsmerkmal wie z. B. eine Eisbahn hat. Bezv. Haß erklärt den Wunsch der Erweiterung des Weihnachtsmarktes auf die Seite der Ellipse.

 

Der stellv. Vorsitzende dankt für die Ausführungen und schließt die Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur um 18:25 Uhr. Die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft wird nach einer kurzen Pause fortgeführt.


 
 

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