Auszug - Nachlese Weihnachtsmarkt 2014  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft
TOP: Ö 3
Gremium: Wirtschaft Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.02.2015 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 18:05 Anlass: ordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

 

Herr Wollenschlaeger berichtet den Mitgliedern des Ausschusses über die Durchführung des 44. Weihnachtsmarktes vor dem Rathaus Spandau. Der Weihnachtsmarkt 2014 war, schon aufgrund des bundesweit guten Wetters, sehr erfolgreich. Die gute wirtschaftliche Lage war schon im Herbst zu spüren.

 

Der Markt wurde mit dem Anschnitt des Riesenstollens eröffnet. Der Verkauf des Stollens für einen guten Zweck durch BzBm Kleebank und Frau Fliegel von der Wirtschaftsförderung hat einen Erlös von 750 Euro für die Herberge zur Heimat eingebracht. Ein großer Dank geht hierbei auch an die Bäckerei Rösler, die den Stollen gebacken hat.

 

Es wurden viele Aktionen während der Durchführung des Marktes gestartet. Es ging nicht nur darum, dass die Schausteller und Händler Geld verdienen. Es wurden viele Angebote bereitgestellt, die nichts kosteten. Ein Beispiel war der große Adventskalender, der neben der Rutsche aufgebaut wurde. Dort wurden täglich eine Stunde lang vom Weihnachtsmann und -engel Lose kostenlos verteilt. Dieser Kalender wurde vom Wirtschaftshof präsentiert und es wurden 24 Sponsoren gefunden. Die Preise der täglichen Gewinne beliefen sich zwischen 75 und 100 Euro. Hier gibt es immer eine große Resonanz und es spiegelt wider, dass die Menschen oftmals nicht viel Geld haben und in den Genuss kommen, etwas Kostenloses zu erhalten.

 

Das neue Beleuchtungskonzept wurde gut angenommen.

Der schönste Weihnachtsstand wurde mit BzStR Röding prämiert und es gab hier viel Presse mit einem langen Bericht bei TV Berlin. Das war eine gute Aktion, bei der die Mühe der Händler hervorgehoben wurde.

Am Ende des Weihnachtsmarktes wurden die Weihnachtsbäume von einem Mit¬arbeiter ehrenamtlich für einen guten Zweck verkauft. Dabei sind 700 Euro zusammengekommen, die an das Haus Jonas gehen.

 

Ein älterer Spandauer Schaustellerkollege hatte sein Kinderkarussell verkauft. Es ist aber gelungen, ein ähnlich schönes altes Karussell aufzubauen.

 

Die Lücke, die durch den altersbedingten Weggang der Händlerin mit den Christbaumkugeln entstanden ist, konnte leider nicht geschlossen werden.

 

Spandau liegt im bundesweiten Wettbewerb und daher bittet Herr Wollenschlaeger abschließend, den Spandauer Weihnachtsmarkt tatkräftig für die Zukunft zu unterstützen, indem die Bedingungen für die Händler positiv gestaltet werden, z. B. bei der Entscheidung von Gebührenverordnungen.

 

Herr Dettmann dankt Herrn Wollenschlaeger für die gute Zusammenarbeit und informiert die Ausschussmitglieder über den Weihnachtsmarkt in der Altstadt Spandau, der mit sehr guter positiver Presse startete. Die Händler sprachen über einen erfolgreichen Markt 2014 und es laufen bereits die Vorbereitungen für den 42. Weihnachtsmarkt.

 

Erfolgreich war der Markt sicher des Wetters wegen, jedoch wurde auch in das Bühnenprogramm nochmals investiert und zusammen mit der Bühne auf dem Mittelaltermarkt für die Kultur 40.000 Euro ausgegeben. Darüber hinaus wurde in die Dekoration in großen Teilen neu investiert, z. B. in der Mönchgasse mit der aufgebauten Burgmauer, mit der der Toilettenwagen verkleidet wurde.

 

Im Mittelalterbereich wurde in die Dekoration investiert. Die Beleuchtung war gleich geblieben und man war zufrieden. Hier gibt es einen langjährigen Vertrag und auch die Beleuchtung des Rathausturmes war sehr schön.

 

Bei den kleinen Kindern war die Weihnachtskrippe mit den lebenden Tieren wieder sehr beliebt. Erstmals gab es rund um den Weihnachtsbaum eine Kindereisenbahn, in der in den Vormittagsstunden kostenlose Fahrten für Kita¬gruppen, verbunden mit einem Malwettbewerb, angeboten wurden.

 

Ein Partner war wieder Radio Paradiso, die den Markt seit Jahren begleiten. Sie machten für Spandau im letzten Jahr wieder eine kostenlose Werbung mit einem Mediawert von ca. 120.000 Euro. Diese Kampagne wird in diesem Jahr fortgesetzt und ausgebaut.

 

Ein Dank gilt auch der Firma Alba, die die tägliche Säuberung vorgenommen sowie einen Sponsoring-Beitrag geleistet hat.

 

Es gab weitere Unterstützungen von vielen kleineren Partnern. Spendenaktionen wurden nicht durchgeführt. Partner für Spandau ist aufgrund seines Gesellschaftsvertrages verpflichtet, seine etwaigen Überschüsse im Folgejahr gewinnbringend für Spandau einzusetzen. Der größte Posten bei den jährlichen Kosten ist bereits seit 4 Jahren die Touristeninformation, die vom Wirtschaftshof betrieben und jährlich mit 25.000 Euro im Jahr finanziert wird.

 

Erstmals gab es 2014 eine Bratwurstmanufaktur, bei der man hinter Glas sehen konnte, wie Bratwürste in den Darm kommen. Danach konnten sie verspeist wer¬den.

 

Märchenhaftes und musikalisches gab es an verschiedensten Stellen, u. a. durch das Bühnenprogramm und freitags mit besonderen Konzerten.

 

Zum Abschluss macht Herr Dettmann eine kritische Bemerkung. Es war gelungen, aus dem osteuropäischen Raum den einen oder anderen Kunsthandwerker zu gewinnen. Es gab handgefertigten Schmuck aus Polen, es gab handbemalte tschechische Weihnachtskugeln sowie Weihnachtsschmuck aus der Ukraine. Dies waren die einzigen drei Händler, die massive Probleme hatten, obwohl sie schon stark subventionierte Stände hatten. Das sind die Händler, die keinen Umsatz machen, obwohl diese Händler immer wieder gefordert werden. Im nächsten Jahr wird man dazu übergehen müssen, diese Stände kostenlos zu vergeben und sich am besten noch eine Kaution zahlen zu lassen, damit die Händler auch tatsächlich anreisen.

 

Die Fragen der Bezv. Haß, Dietzschke,Gorski , Hänsgen und des Bgd. Peschel werden von BzStR Röding, Herrn Dettmann und Herrn Wollenschlaeger beantwortet. Es wird u.a. ausgeführt:

 

- Es wurde eine große Kampagne für den Spandauer Weihnachtsmarkt mit dem Programmheft gestartet, das mit einer Auflage von 500.000 Stück in der 48. Kalenderwoche in alle Haushalte in den westlichen Berliner Bezirken verteilt wurde. Eine Agentur hat vor einigen Jahren festgestellt, dass dies mit einem eher kleinen Werbeetat lohnenswerter ist.

 

- Weiterhin gab es eine Plakatkampagne, die auch in diesem Jahr wieder für alle Veranstaltungen gemacht werden soll, vorausgesetzt, es ist weiterhin zu dem Gesellschafterrabatt möglich.

 

- Auf die Internetseite Partner für Spandau sind 12 verschiedene Domains geschaltet. Im letzten Jahr gab es erstmals über 450.000 User auf der Seite.

 

- Es wird geschätzt, dass ca. 80 % der Besucher Berliner und Spandauer waren und 20 % Touristen. Von den 20 % sind maximal 3 % nicht deutsche Touristen.

 

- Der nördliche Teil der Breite Straße ist als Standort für einen Stand unverkäuflich. Dort möchte niemand einen Stand haben, nicht einmal kostenlos.

 

- Die Spandauer Altstadt hat das ganze Jahr über das Problem, dass der Zuspruch geringer wird, je nördlicher man kommt. Daran kann auch der Weihnachtsmarkt nichts ändern. Das Problem konnte durch den Mittelaltermarkt rund um die Kirche leicht verschoben werden, aber generell funktioniert es nicht.

 

- Es gibt aus dem Einzelhandel viele konstruktive Partner, die sich sehr positiv äußern und mit denen es eine enge Zusammenarbeit gibt. Die überdachten Durchgänge dienen als Unterstand, aber gewähren auch den Durchfluss des Publikums zum Einzelhandel. Seitdem es diese Durchgänge gibt, sind die Probleme mit dem Einzelhandel weniger geworden. Ein Weihnachtsmarkt funktioniert allerdings nur mit einer geschlossenen Händlerschaft. Einen Weih¬nachtsmarkt, der alle 10 Meter eine größere Lücke hat, möchte das Publikum nicht und damit wird man keinen Erfolg haben.

 

- Zur Beleuchtung will Partner für Spandau dem Einzelhandel in diesem Jahr ein Beleuchtungskonzept näher bringen, in dem jeder Einzelhändler eine Beleuchtung für seine Fassade wählen könnte, um die Altstadt schöner zu machen.

 

- Es wurde schon darüber nachgedacht, für den Mittelaltermarkt Eintritt zu nehmen, da dies woanders Tradition hat. Der Mittelaltermarkt ist ein Zuschussgeschäft im fünfstelligen Bereich, aber auch dies wird durch das Kirchengelände schwer durchsetzbar. Vor einigen Jahren wurde ausprobiert, einen Kinderweihnachtsmarkt mit Eintritt auf der Zitadelle durchzuführen und es wurde ein Misserfolg.

 

- Der Platz an der Ellipse hat Beschränkungen durch wartende Nutzer des ÖPNV. Der Bereich ist nicht leicht zu bespielen und es gab bei der Nutzung des Platzes bei der WM 2006 schon erhebliche Beschwerden der Anwohner der Galenstraße und des Kemmannweges. Die Messungen des bezirklichen Umweltamtes ergaben dann auch erhöhte Werte. Außerdem gab es für die beiden Veranstaltungen damals negative Stellungnahmen u. a. von der Polizei. Die zweite durchgeführte Veranstaltung rief nicht nur Begeisterung hervor. Der Bereich ist nicht unproblematisch, jedoch hängt auch in der Zukunft alles vom Konzept ab.

 

- Es muss in Zukunft sehr auf Preisstabilität geachtet werden, damit sich alle den Weihnachtsmarkt weiterhin leisten können.

 

 

- Die Staffelung der Standmieten findet nach dem Warenangebot statt. Es gibt einen Austausch mit anderen Märkten. Im Jahr 2014 gab es ca. 1,8 Mio. Besucher des Spandauer Weihnachtsmarktes.

 

- Herr Dettmann weist darauf hin, dass die Kosten der Straßenlandsondernutzung in Spandau genauso hoch sind wie in Mitte, hier müsste es als Randbezirk Unterschiede geben.

 

- Auf dem Rathausvorplatz  gab es 35 Teilnehmer des Weihnachtsmarktes, davon sind 95 % immer die gleichen. Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt hatte ca. 180 permanente Stände, hinzu kamen die Stände des Mittelaltermarktes und des Wochenendmarktes. Damit kam man dann auf ca. 270 Stände, wovon 30 % gastronomischer Art waren. Der Weihnachtsmarkt ist zwar noch immer der größte, aber wichtiger ist es für Spandau, dass es ein schöner Markt ist.

 

- Seit 2013 beteiligt sich der Spandauer Weihnachtsmarkt an der Initiative der Senatsverwaltung für barrierefreie Weihnachtsmärkte. Länger als es die Initiative gibt, arbeitet der Veranstalter mit dem Behindertenbeauftragten des Bezirks gut zusammen. Spandau ist in dieser Beziehung vorbildlich. Es gibt bei Großveranstaltungen immer einige Probleme.

 

- Die Händlerschaft des Weihnachtsmarktes kommt aus dem gesamten Bundes¬gebiet. Händler aus Spandau gibt es fast gar nicht.

 

Die Vorsitzende dankt Herrn Wollenschlaeger und Herrn Dettmann für den Besuch und die Ausführungen.


 
 

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