Auszug - Situation der Kitaplätze in Spandau  

 
 
öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5.1
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 22.03.2011 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 19:15 Anlass: außerordentlichen
Raum: Sitzungszimmer 202
Ort: Rathaus Spandau, 2. Etage
 
Wortprotokoll

Herr Sareika berichtet dem Ausschuss, dass das Jugendamt im vergangenen Jahr gemerkt hat, dass sich Eltern vermehrt melden, weil sie keinen Kita-Platz finden und das hört man in ganz Berlin

Herr Sareika berichtet dem Ausschuss, dass das Jugendamt im vergangenen Jahr gemerkt hat, dass sich Eltern vermehrt melden, weil sie keinen Kita-Platz finden. Das hört man in insgesamt in Berlin. Daraufhin hat das Jugendamt Spandau im Bezirk die Situation genauer betrachtet, da die Datenlage bisher etwas ganz anderes aussagte und danach waren große Kapazitäten frei. Das Jugendamt hat sich die Mühe gemacht, repräsentativ bei den Trägern abzufragen, was nicht aus dem System hervorgeht, nämlich wie die tatsächliche Lage vor Ort aussieht.

 

Diese Abfrage ergab ein überraschendes Ergebnis, nämlich dass die freien Kapazitäten doch deutlich enger sind als im System ausgewiesen. Bei den näheren Nachforschungen lag als Datum die Betriebserlaubnis zugrunde, die die einzelnen Kitas haben. Danach gibt es in Spandau insgesamt 8271 Plätze, was nun aber nicht heißt, dass alle Träger diese Plätze tatsächlich zur Verfügung stellen. In der AG 78 ist man mit den Trägern zu einem guten Austausch gekommen, was es für Gründe gibt und wie es tatsächlich aussieht. Man hat sich darauf verständigt, dass ein neues Abfragesystem eingeführt werden muss, und zwar ist auszuweisen, wie viele Plätze tatsächlich zur Verfügung stehen. Dies kann aus unterschiedlichsten Gründen von der vorliegenden Betriebserlaubnis abweichen wegen mangelndem Personal, Baulichkeiten, langfristigen oder kurzfristigen Veränderungen.

 

Im Februar konnte man sich in der AG 78 darauf verständigen, dass quartalsweise berichtet wird. Weiterhin hat sich das Jugendamt gewünscht, dass sich die Träger darüber verständigen können, einen Grund anzugeben, wenn es massive Einschränkungen gibt, weil im Jugendamt dann qualitativ bessere Aussagen getroffen werden könnten. Eine Begründung war leider nicht konsensfähig. In einem ersten Schritt ist man jetzt aber so weit, dass erstmalig eine besser qualifizierte Aussage darüber getroffen werden kann, wie es zurzeit in Spandau aussieht. Demnach hat Spandau aktuell zum Stichtag 18.02.2011 lediglich 57 freie Plätze in Spandau, davon sind über die Hälfte Halbtagsplätze, die nicht so nachgefragt sind und Vermittlungsschwierigkeiten bereiten. Es gibt 11 Plätze, die bis 16 Uhr zu belegen sind und 21 tatsächliche Vollzeitplätze, die im Bezirk frei sind.

 

Auffällig ist aber, dass es zwar 8271 Plätze im Bezirk gibt, jedoch fast 1000 Plätze weniger tatsächlich zur Verfügung gestellt werden. Das ist eine Größenordnung, die das Jugendamt so nicht erwartet hätte. Es gab schon Auseinandersetzungen in der AG 78 darüber, was der Grund allseits in Berlin dafür ist. Hauptsächlich berufen ist der Fachkräftemangel, aber es gibt auch inhaltliche Gründe, die Gebäude anders zu nutzen, die Übergabe von Hort an Kitas, dass bauliche Ausstattungen nicht entsprechend ausreichend sind und weitere vielfältige Gründe. Insgesamt gibt es natürlich auch Wanderungsbewegungen zwischen den Bezirken. Das Berliner Gutscheinsystem berechtigt Eltern, berlinweit Plätze in Anspruch zu nehmen und nicht nur innerhalb des Ausstellungsbezirks. Damit ist eine bezirkliche Planung sehr schwer, weil es keine Daten gibt, ob alle im Bezirk bleiben, wie viel aus anderen Bezirken kommen.

 

Das Jugendamt wird nun weiter in die Auseinandersetzung gehen, welche Konsequenzen zu ziehen sind. Demnächst wird eine Einrichtung der Havel-Kids mit 70 Plätzen eröffnen und es gibt das Interessenbekundungsverfahren zur Lasiuszeile, das bisher vom Hort der Lynargrundschule genutzt wurde. Dieses Gebäude ist jetzt frei und als Kita genutzt werden soll.

 

Insgesamt gibt es in diesem Bereich viel zu tun, allerdings ist das Jugendamt der Auffassung, dass dies nicht nur ein bezirkliches Problem sein kann, sondern berlinweit angegangen werden muss. Es gibt mittlerweile eine Berliner Arbeitsgruppe dazu, die sich mit Thema befasst, überhaupt Daten zusammenzuführen, Gründe zu suchen, wie es überall aussieht. Die Träger berichten, der Hauptgrund ist der Fachkräftemangel und von den Erziehern von der Schule zu wenig in den Einrichtungen ankommen.

 

BzStR'in Meys teilt den Mitgliedern mit, dass dieses Thema bei der letzten Jugendstadträtesitzung auf der Tagesordnung war und derzeit ist es in der Öffentlichkeit so, dass die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung aussagt, dass die Bezirke hätten anders planen müssen und der Bezirke sagen, dass der Senat es hätte anders machen müssen. Sie hat in der Sitzung deutlich gemacht, dass es im Moment im Land Berlin überhaupt nicht Ziel führend ist, wenn man jetzt versucht, sich gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben. Es muss jetzt gemeinsam geschaut werden, wie das neue Jahr, wenn der Kitabesuch grundsätzlich für die Eltern kostenfrei ist, organisiert wird, damit den Kindern dann auch ein Kitaplatz angeboten werden kann.

 

Eine Besonderheit ist Spandau ist noch bezüglich des Fachkräftemangels, dass es sich um einen Randbezirk handelt und im Land Brandenburg die Bezahlung besser ist. Somit ist es für eine Erzieherin aus dem Bezirk Spandau sehr attraktiv, im Umland einen Arbeitsplatz anzunehmen.

 

BzStR'in Meys, Herr Sareika und Frau Loh beantworten die Fragen der Bezv. Schneider, Kuckla, Höhne, Bgd. Schatz, Ruhland und Frau Goldschmidt-Ahlgrimm nach Einzelheiten.


 
 

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