Auszug - Bericht über die Situation im Bürgeramt Berichterstattung durch BzStR'in Kleineidam
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Bericht über die letzten Wochen bezüglich des Streikes im
Bürgeramt. Der unbefristete Streik in den Bürgerämtern drei Wochen vor den
Sommerferien hat sich sowohl in Spandau als auch berlinweit negativ auf die
Arbeit in den Bürgerämtern ausgewirkt. Die Sommerferien begannen am 16.07.2008
und auch an diesem Tag wurde der Streik im öffentlichen Dienst unterbrochen.
Das bedeutete, dass das Bürgeramt aus einem unbefristeten dreiwöchigen Streik
dann getreten ist. In der Streikphase hatten wir nur vier Beamte im Einsatz,
die hier den Notdienst im Bürgeramt Rathaus wahrgenommen haben. Das bedeutete,
dass die Außenstellen in Kladow und in der Wasserstadt geschlossen waren. Die
Ausweisdokumente aus der Wasserstadt und aus Kladow wurden von Herrn Lenz in
Eigeninitiative in das Rathaus gebracht, damit die Ausgabe nach Fertigstellung
gesichert werden konnte. Im Rathaus wurden alle Termine abgearbeitet. Nach dem
Ermessen der Mitarbeiter wurden die dringenden Fälle bearbeitet. Hilfe und
Unterstützung in dringenden Fällen wurde somit gewährleistet. Dies betrifft
z.B. die Bereiche der Ausreisedokumente und der Sozialhilfeleistungen. Alle
Problemfälle konnten nicht gelöst werden, da diese von den anwesenden
Mitarbeitern nicht als Problemfälle eingestuft werden konnten. In diesen Fällen
wurden Termine vergeben bzw. um Geduld gebeten. Insgesamt erwies sich die
Arbeit der vier Beamten während des Streiks als sehr unangenehm, da sie oftmals
mit aufgebrachten Bürgern im Kontakt waren (Anfeindungen, Beschimpfungen,
etc.). In der letzten Woche sind zwei Angestellte aus dem Streik
zurück gekehrt und haben sich in die Abfertigung im Rathaus eingefunden. Mit
dem 16.07. wurde der Streik beendet. Viele Mitarbeiter/-innen haben kurz nach
dem Streik ihren Urlaub angetreten. Nach dem 16.07. gab es einen großen Andrang
von Antragsstellern, wodurch dann die Personalausstattung nicht zu 100 %
gewährleistet werden konnte. Folglich kam es zu langen Wartezeiten in den Bürgerämtern
aufgrund der Mitarbeiteranzahl und des relativ hohen Krankenstandes. Nach den Sommerferien hat sich die Lage in den Bürgerämtern
etwas entspannt. Dennoch wurde aufgrund des hohen Krankenstandes das Bürgeramt
in der Wasserstadt für die vergangenen drei Wochen geschlossen. Die derzeitige Wartezeit mit einem Termin liegt bei vier
Wochen. Für die nächste Zeit, für die sich das Bezirksamt eine Normalisierung
der Lage wünscht, können keine Prognosen gemacht werden, allerdings ist klar,
dass der Streik fortgesetzt wird. Die Situation kann sich deshalb vermutlich
nicht normalisieren. Der Bezv. Gunder fragt die Bezirksstadträtin, ob die Früh-
und Spätsprechstunde umgesetzt wurde und wie dieser Service von den Bürgern
angenommen wird. Ferner wird gefragt, warum im Internet kein Hinweis zu finden
sei. Die Bezirksstadträtin beantwortet die Frage des Bezv. Gunder
wie folgt: Es wurde eine Früh- bzw. Spätsprechstunde eingerichtet (am
Mittwoch ab 7:00 Uhr im Rathaus bei Terminen, am Dienstag in der Wasserstadt
und in Kladow bis 19:00 Uhr bei Terminen) Herr Lenz fügt hinzu, dass in Spandau relativ
unterschiedliche Öffnungszeiten bestehen. In Kladow ist am Mittwoch
geschlossen. Im Rathaus ist das Bürgeramt am Mittwoch ab 7:00 Uhr geöffnet.
Nach Rücksprache mit dem Personalrat wurde entschieden, dass im Rathaus jeden Mittwoch
ab 7:00 Uhr das Bürgeramt geöffnet ist. Die Terminvergabe wird gut bei den
Bürgern angenommen. Der Spättermin ist etwas problematisch, da um 18:00 Uhr
nicht alle Anfragen abgefertigt werden können. Eine Bewegungszeit muss stets
gewährleistet sein. Es ist sehr schwierig, mit Internethinweisen die
Informationen so zu transferieren, dass jeder sie versteht. Bei Bedarf werden
zusätzliche Termine per Telefon vereinbart. Die Hinweise zu den Öffnungszeiten
an den Türen werden deshalb erstmal nicht verändert. Herr Winkler (Seniorenvertretung) bestätigt die Worte der
Bezirksstadträtin, dass die Arbeit des mobilen Bürgeramtes für die
Mitarbeiter/-innen oftmals sehr unangenehm ist. Herr Winkler fragt, ob es
möglich sei, bei den mobilen Bürgerämtern einen Internetanschluss zu
ermöglichen. Herr Lenz beschreibt die Problematik bezüglich der
Übermittlung von Einwohnerdaten. Die Intensität des Funknetzes ist sehr
unterschiedlich. Die technischen Probleme der EDV erschweren die Arbeit (hier:
geschütztes WLAN). Der Bezv. Laubsch fragt die Bezirksstadträtin, ab wann das
Bürgeramt in der Wasserstadt wieder geöffnet ist, wie der Urlaubsschlüssel
aussieht und wie die Mindestbesetzung eines Bürgeramtes ist. Die Bezirksstadträtin führt aus, dass das Bürgeramt in der Wasserstadt
ab heute wieder geöffnet ist. Herr Lenz führt aus, dass die Urlaubsplanung in allen
Bereichen der Berliner Verwaltung für das nächste Jahr innerhalb der
Personalvertretung im Oktober gemacht wird. Es geht nicht darum, dass durch
eine zusätzliche Urlaubsgewährung das Chaos in den Bürgerämtern verschärft
worden sei. Es geht um einen ganz regulär geplanten Jahresurlaub. Was die
Mindestbesetzung anbelangt, kommt es immer auf den Standort an. Die einzelnen
Bereiche haben unterschiedliche Funktionen, die auch nach den Berliner
Haushaltsvorschriften aufgetrennt sein müssen. Kassenarbeit und Kassenkontrolle
dürfen z.B. nicht von der selben Person durchgeführt werden. Zwei Personen
reichen z.B. in der Wasserstadt nicht aus. Folglich wurde das Bürgeramt in der
Wasserstadt geschlossen. Der Bezv. Laubsch fragt, wie die Personalschlüssel für alle
drei Bürgerämter aussehen. Herr Lenz beschreibt den Ursprung der Personalschlüssel.
Personalschlüssel sind seid ca. 10 – 15 Jahren kein Bestandteil der Personalplanung
mehr. Der Bezirk bekommt eine Personalbudgetsumme, welche für den gesamten
Bezirk vorgegeben wird. Wenn Einsparvorgaben gegeben sind, entscheidet das
Bezirksamt, in welchem Bereich die einzelnen Bereiche ihren Anteil dazu
beitragen. Hinzu kommt, dass viele Mitarbeiter in den letzten Jahren
Altersteilzeit beantragt haben. Die Personalkostensituation bzw. Kostensituation der
Bezirksverwaltung erweist sich als problematisch, da es keine
Mindestausstattung gibt. Bezv. Laubsch fragt, wie die Personalzuweisung im Bezirk
Spandau für die Bürgerämter umgesetzt wird. Die BezStR'in erläutert, dass es im Bezirk Spandau für jeden
Standort eine festgelegte Personalstärke für das Jahr. Es gibt keine Regelung,
dass z.B. pro zehn Fälle eine bestimmte Stellenquote vorhanden ist. Im Jahr
werden ca. 10.000 Antragssteller abgefertigt, was aber keine Auswirkung auf die
Personalstärke hat, wenn sich die Zahl der Antragssteller erhöhe. Der Bezirk
bekommt eine Personalglobalsumme, was Auswirkungen auf die Haushaltsaufstellung
hat. Aktuell haben wir das Problem, dass vier Kollegen in Altersteilzeit
gegangen sind und diese vier Stellen nicht alle neu besetzt werden können, da
der Bezirk die Personalkostenerstattung vom Überhang nicht erhalten. Aus diesen
vier Stellen kann eine neue Stelle entwickelt werden, welche neu besetzt wird.
Aufgrund der ungünstigen Arbeitszeiten erweist es sich als äußerst schwierig,
diese neue Stelle zu besetzen. Es wurden allerdings Bedienplätze für jeden
Standort festgelegt, z.B. für das Rathaus zwölf Bedienplätze und eine
Leitungskraft, drei Kräfte am Infotresen. Für das Bürgeramt Kladow haben wir
fünf Bedienplätze, eine Leitungskraft und eine Zahlstelle. Für die Wasserstadt
haben wir sieben Bedienplätze, eine Leitungskraft und eine Zahlstelle. |
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