Auszug - Antrag der Fraktion der SPD vom 22.01.2007 betr. Zeitgeschichte in Spandau erlebbar machen - überwiesen in der 03. BVV am 31.01.2007 - Mitberatung durch den Ausschuss für Bildung und Kultur und den Jugendhilfeausschuss
Kassette
1 der 06. Sitzung, Seite 1, lfd. Nr. 341 - 364 Die
Mitglieder des Ausschusses kommen einstimmig überein, der Empfehlung des
Jugendhilfeausschusses zu folgen und der Bezirksverordnetenversammlung folgende
Beschlussempfehlung mit den Änderungen der Fraktion der CDU vorzulegen: Die
Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen: Der
Antrag wird in folgender Fassung angenommen: Das Bezirksamt wird beauftragt, in Erweiterung und Konkretisierung
des Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung vom 28. Juni 2006
"Niemals vergessen!" - Drks. Nr. 4183/XVII -, in ggf. mehreren
Phasen, Orte der Zeitgeschichte in Spandau für seine Einwohner und Besucher
erlebbar zu machen. Dazu soll 1.
die Jugendgeschichtswerkstatt Spandau beauftragt werden, unter
Hinzuziehung von Zeitzeugen, die Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen des
Bezirkes aufzurufen, in den drei Schuljahren 2006/2007 bis 2008/2009 am
Beispiel einzelner Orte im Bezirk deren ganz verschiedenartige
zeitgeschichtliche Relevanz zu erforschen. Beispiele sind a) die Teilungen der Orte bzw. Ortsteile Groß-Glienicke und
Staaken im Jahre 1945 entsprechend den Bedürfnissen der Besatzungsmächte
Groß-Britannien und Sowjetunion, b) das Fort Hahneberg als Militäreinrichtung, die
ursprünglich gegen befürchtete französische Angriffe auf die Zitadelle in
Spandau errichtet worden war, c) der Bereich Heerstraße/Bergstraße als ehemaliger Standort
eines großen, den jahrzehntelangen Alltag der deutsch-deutschen Teilung
symbolisierenden Grenzkontrollpunktes im Transitverkehr zwischen Berlin-West
und dem Bundesgebiet mit Einrichtungen sowohl auf DDR-Seite als auch auf
West-Berliner Gebiet, d) die Straßenzüge Bergstraße, Nennhauser Damm
(nördlicher Teil) und Finkenkruger Weg sowie die Kolonie Fichtewiese als
Gegenstand des letzten deutschen-deutschen Gebietsaustausches von 1988, e) die drei Orte, an denen nachweislich Maueropfer ums Leben kamen
und schließlich f)
das Ensemble von Denkmälern und Erinnerungstafeln an der Dorfkirche
Staaken, bei denen sowohl der überzogene Preußenkult des 19. und beginnenden
20. Jahrhunderts als auch die Geschichtspolitik der DDR mit der bereits mit
einer Schautafel kommentierten Umwidmung eines der Preußendenkmäler zu einem
Ehrenmal für die Rote Armee dargestellt werden kann; 2.
zum Abschluss der Schülerrecherchen ist im Jahre 2009, dem Jahr
des 20. Jahrestages des Mauerfalls, von BVV und Bezirksamt zu entscheiden, a) in welcher
Form an diesen Orten für Besucher das Ergebnis der Forschungen bereits zu
diesem Zeitpunkt gezeigt werden kann; b) ob eine weitere Phase bis 2011 ist, dem Jahr
des 50. Jahrestages des Mauerbaus und des 60. Jahrestages der Besetzung
West-Staakens durch die Volkspolizei, anzuschließen , in der von
professionellen Historikern ehrenamtlich weitere Recherchen durchgeführt
werden, um das Ergebnis zu korrigieren bzw. zu vervollständigen und c)
weitere Schautafeln/Stelen spätestens danach aufzustellen und auch in
der Tourismuswerbung für den Bezirk ausdrücklich aufzunehmen sind, 3.
die Jugendgeschichtswerkstatt die Koordinierung der Themen
übernehmen und die Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen bei der Vorbereitung
und Durchführung der Projekte zu unterstützen. |
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