Drucksache - 0907/XIX
Bezirksamt Reinickendorf von Berlin 23.06.2015 Abteilung Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste
An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr. 0907 von Berlin-Reinickendorf XIX. WP
Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung
Palliativversorgung in Reinickendorf
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In der Erledigung des Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung vom 11.03.2015 - Drucksache Nr. 0907/XIX - :
„Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich für die Einrichtung einer Palliativstation an einer der Reinickendorfer Kliniken einzusetzen sowie mit freien Trägern Gespräche zur Einrichtung eines Hospizes in Reinickendorf aufzunehmen.“
wird gemäß § 13 BezVG berichtet:
Das Bezirksamt hält sowohl die Einrichtung eines Hospizes in Reinickendorf als auch die Einrichtung einer Palliativstation an einer der Reinickendorfer Kliniken gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels für dringend notwendig.
Das Bezirksamt bedauert insbesondere, dass die Einrichtung eines Hospizes am S-Bahnhof Hermsdorf nicht gelungen ist und hat daher mit der Geschäftsführung beim Unionhilfswerk erörtert, ob die Chance der Verwirklichung an anderer Stelle besteht. Das Unionhilfswerk sieht eine Möglichkeit zur Verwirklichung nur in einem Kooperationsmodell mit weiteren Partnern.
Die Caritas-Krankenhilfe Berlin e.V. betreibt bereits in Pankow ein Hospiz mit 14 Plätzen, das im Januar 2010 ans Netz gegangen ist. Dafür waren Eigenmittelinvestitionen in Millionenhöhe notwendig, die sich aufgrund der besonderen Refinanzierung im Hospizbereich nicht refinanzieren lassen. Deshalb ist von der Caritas-Krankenhilfe Berlin e.V. in naher Zukunft die Errichtung eines weiteren Hospizes durch diese Gesellschaft nicht geplant.
Darüber hinaus hat das Bezirksamt den Vorstand des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerkes gebeten, die Einrichtung eines Hospizes in Reinickendorf voranzutreiben. Das Bezirksamt hat auch mit der Geschäftsführung der Diakonie-Pflege Reinickendorf gGmbH die dortigen Möglichkeiten erörtert, ob und inwieweit diese Gesellschaft in Reinickendorf ein Hospiz schaffen könnte.
Ferner ist ein Gespräch mit der Geschäftsleitung der Vitanas GmbH & Co. KGaA zu diesem wichtigen Anliegen geführt worden. Insgesamt ist festzustellen, dass in den bisher geführten Gesprächen durchaus eine Aufgeschlossenheit für das Anliegen besteht, aber ein konkretes Projekt in Reinickendorf noch nicht vereinbart werden konnte. Das Bezirksamt wird hier weitere Initiativen unternehmen, um das wichtige Anliegen der Schaffung eines Hospizes in Reinickendorf auf den Weg zu bringen, und den zuständigen Ausschuss der Bezirksverordnetenversammlung über aktuelle Entwicklungen informieren.
Das Bezirksamt ist auch der Auffassung, dass mit einer Palliativstation eine umfassende medizinische und interdisziplinäre Betreuung geschaffen werden könnte, die auf die speziellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und der Angehörigen zugeschnitten ist. Die Verbindung von intensiver medizinischer Pflege, persönlicher Betreuung und psychologischer Unterstützung kann in einer eigenen palliativmedizinischen Station in einem Krankenhaus am besten verwirklicht werden. Daher hat das Bezirksamt auch dieses Anliegen der Bezirksverordnetenversammlung gerne aufgegriffen und die dafür in Betracht kommenden Reinickendorfer Krankenhäuser gebeten, das Anliegen zu prüfen und eine Palliativstation einzurichten.
Die Vitanas Klinik für Geriatrie Märkisches Viertel hat dem Bezirksamt mitgeteilt, dass die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender als Aufgabe innerhalb der stationären Geriatrie angesehen und der Bedarf ebenfalls gesehen wird. Deswegen hat die Gesellschaft nun im zweiten Jahr je eine Arbeitsgruppe zum Thema „Palliative care“ sowohl in der Vitanas gesamt (Zentrales QM) als auch in der Klinik im Märkischen Viertel. Die ersten Schritte seien bereits getan, insbesondere die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Erarbeitung von standardisierten Abläufen schreitet voran. Ob die Einrichtung einer Palliativstation gelingt, muss nach Auskunft der Klinik in größerem Rahmen noch besprochen und vereinbart werden. Neben der Aufnahme in den Krankenhausplan, müssen noch Fragen der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit überprüft werden.
Das Dominikus-Krankenhaus hat das Bezirksamt darüber informiert, dass der Bereich der Palliativmedizin das bisher angebotene Leistungsspektrum in geeigneter Weise ergänzt. Die Chefärztin der Abteilung Geriatrie und Tagesklinik besitzt die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin, ebenso wie weitere Oberärzte und Fachärzte. Sowohl im Pflegebereich sowie in weiteren Berufsgruppen besitzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spezielle Fachkompetenz. Im Rahmen einer strukturierten Weiterentwicklung des Hauses lag der Focus zunächst auf der Einrichtung der Alterstraumatologie. Mit dem Start des Alterstraumatologischen Zentrums Berlin Nord im Dominikus-Krankenhaus Berlin im Mai 2015 ist die Einführungsphase nun abgeschlossen. Das Dominikus-Krankenhaus wird mit den Planungen für die Umsetzung eines Palliativbereiches noch in diesem Jahr beginnen.
Wir bitten, die Drucksache Nr. 0907/XIX damit als erledigt zu betrachten.
Frank Balzer Uwe Brockhausen Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat
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