Drucksache - 1914/XXI  

 
 
Betreff: Vision für die BVV, Zuständigkeit In der Angelegenheit der Gestaltung des Geländes der ehemaligen KaBoN
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BVV-Büro 
Verfasser:Claudia Schasiepen 
Drucksache-Art: Einwohneranfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf Beantwortung
12.06.2024 
32. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf beantwortet   

Sachverhalt

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Meine Vision für den Bericht über die BVV Sitzung am 12.Juni 2024:

„Wow, Pfingstwunder erreicht BVV Reinickendorf! Am 12.Juni 2024 wurden die Bezirksverordneten samt der Vertretung des Bezirksamtes von einem Geistesfeuer beseelt, das ihnen eingab, die wieder ergrünende Natur mit anderen Augen, ja mit einem anderen Verstand zu betrachten: sie begriffen, wie wertvoll jedes Blättchen, jeder Grashalm ist, der uns im Besonderen in seiner Ausprägung auf dem Gelände der ehemaligen Ka-Bo-N vor glutheissem Wetter oder auch vor Wasserfluten schützt. Daher stimmten sie für eine Neugestaltung des Geländes in Absprache mit den Anwohnenden und der Bedürfnisse des Krankenhauses des Maßregelvollzuges(KMV).

Hundeauslauf für Anwohnende/Nachbarschftscafe/Gemeinschaftshaus u.v.m.

Für die Anwohnenden wurde eine Fläche als Hundeauslaufgebiet ausgewiesen, der ehemalige Kantinentrakt wieder belebt und als Nachbarschaftscafe mit multiplen Funktionen genutzt, das ehemalige Handwerkerhaus als größere Stätte für Zusammenkünfte und sowohl Café mit Restaurantbetrieb als auch das Handwerkerhaus als Begegnungsstätte zwischen Anwohnenden, gelockerten Patient*innen des KMV samt Pflegekräften, dem medizinischen, therapeutischen und weiterem Personal und anderen sozialen Funktionen, wie auch ökologisch vertretbarem Gewerbe umgestaltet, die Sternhäuser nach ihrer Sanierung, dem Krankenhaus des Maßregelvollzuges überlassen, mit einer Bettenbelegung für Patient*innen, die sich an den Bäumen rundum die Sternhäuser erfreuen, ohne in diesen gute Fluchtmöglichkeiten zu sehen, damit die 113 Bäume möglichst unangetastet bleiben die es lt. BIM dort gibt.

Wald bleibt/Zweigleisige S-Bahn geht/Bürger*innenforen

Der innerstädtisch einzigartige Wald mit seiner Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet bleibt erhalten und zwar in seiner Gänze, auch als Therapeutikum für alle! Das betrifft auch jedes andere Grün auf dem Gelände!

Für den Wald wird auf eine zweigleisige S-Bahnverbindung verzichtet und das in großen Anzeigen, wie auch Foren mit den Bürger*innen besprochen.(Ungefähr 60 Bäume dieses Waldes sind dadurch gerettet).

Wohnungsbebauung Makulatur/Menschenschicksale im KMV: Vorrang/Wende in der Haltung der SPD u.a.

Die Planung einer Wohnungsbebauung ist nunmehr Makulatur! Auf Nachfrage gab eine Verordnete von der SPD an: sie habe jetzt begriffen, es gehe um wesentlich mehr als um die 620 Patient*innen, die zurzeit im KMV untergebracht sind: wenn wir uns ehrlich machen wollen, dann müssen wir anerkennen, mit der Überbelegung von jetzt 71 Patient*innen, wird einer fortgesetzten Verletzung der Menschenrechte Vorschub geleistet. Der scheidende Chefarzt, Sven Reiners, habe darauf hingewiesen, wie eine Beruhigung der Patient*innen unter den jetzigen Umständen alleine mit einer höheren Dosis der Medikation gesichert werden kann. Was wiederum gesundheitsgefährdend sein kann. Da sich nichts rühre bei den entscheidenden Stellen, könne er nur kündigen, um mit seinem Gewissen im Einklang leben zu können.

Aufgerüttelt hätte die Verordnete als sie neue Studien zur Traumaforschung hinsichtlich der Folgen von Traumata gelesen habe: in ihnen würde beschrieben, wie sich psychische Krankheiten und Traumata weiter vermittelten. So würde durch die Zustände im KMV ein großer Kreis von Menschen weiterleiden, die mit therapietauglichem Umfeld Genesung erfahren könnten (hier handelt es sich um die Menschen, zu deren Nachteil die Patient*innen aufgrund ihrer Krankheit handelten, Opfer wolle sie hier als Begriff vermeiden, weil herkömmlich für etwas geopfert wurde, daher ein Sinn in dem Tun stecken würde, was bei den Taten der Patient*innen für die von ihnen Betroffenen einer Verhöhnung gleich käme. Setze sie ein Verbrechen pro Patient*in an, das wiederum in einer Kleinfamilie statt gefunden hätte, wären das drei Personen, somit 1860 Menschenschicksale. Dazu kommt die Kleinfamilie, der die Patient*in selbst angehören mit wiederum drei Personen, also ebenfalls 1860 Menschenschicksalen). Sie sei sich der Ungenauigkeit dieser Zahlenakrobatie bewußt. Es ginge hier alleine zu verdeutlichen, warum sie sich jetzt anders entschieden habe, wie sie für die Problematik der Traumatafolgen sensibilisiert wurde. Es würde ja weitergehen mit den Mitarbeitenden des KMV am Standort der ehemaligen Ka-Bo-N, die ebenfalls samt ihren Familien von den Zuständen dort belastet seien. Für niedrige Gehälter würden derzeit 570 Mitarbeitende buchstäblich ihre Gesundheit gefährden. Das würde sich auf deren Familien ebenfalls auswirken. Dazu käme der Sicherheitsdienst mit ungefähr 50 Menschen, die Reinigungsfirma geschätzt 20, das Catering, die Haustechnik, die Seelsorgenden und auch die Patientenfürsprecherin. Keine dieser Menschen gibt am Tor auf dem Weg in den Feierabend die Erlebnisse der Schicht oder Stunden ab. Es handele sich um das Wohl und Wehe von rund 5800 Menschen. Dabei lasse sie außen vor, inwieweit sich das nunmehrige Wehe bei den nächsten Generationen fortpflanze. Sie hoffe dadurch den Chefarzt Reiners zur Umkehr zu bewegen, indem dem KMV mittelfristig das gesamte Gelände der ehemaligen Ka-Bo-N überlassen würde, bis auf die Gebäude und die Bereiche, die für die Öffentlichkeit nutzbar sein sollen.

Therapietaugliches Umfeld

Damit läßt es sich erklären, warum die Verordneten samt dem Bezirksamt sich dafür einsetzen, den Patient*innen und den Mitarbeitenden des Krankenhauses des Maßregelvollzuges ein therapietaugliches Umfeld zu ermöglichen und damit dem menschenunwürdigen Zuständen, wie sie von der Ärztekammer bezeichnet wurden, in dem Krankenhaus ein Ende zu setzen. (Der Chefarzt vom KMV, Sven Reiners könnte so u.U. gehalten werden). Eine Wohnungsbebauung würde den Patient*innen den dringend benötigten Freilauf in einem geschützten Gebiet verwehren, in dem sie vor auslösenden Muster ihrer Krankheit sicher seien. Außerhalb des Geländes wären genügend Möglichkeiten, um den Alltag in einer Stadt zu üben. Auch innerhalb des Geländes würden sie hin und wieder diesen auslösenden Mustern begegnen. Doch wäre das eine kurze Zeit, von der sie wüßten, sie geht vorüber. Anders ist das, wenn sie dauerhaft dem ausgesetzt sein würden, wie es bei einer Wohnanlage der Fall sein würde. Zudem erhöht ein vielbelaufenes Gebiet den Stresspegel, was jetzt leider zurzeit in Kauf genommen werden müßte, einer Therapie aber abträglich sei. Daher wäre es zunächst erforderlich durch entsprechende Umbaumaßnahmen mehr Raum für die Geflüchteten und die Patient*innen des KMVs zu schaffen. (Wobei auch unter den Patient*innen des KMV Geflüchtete seien, da lebensbedrohliche Verhältnisse zu großen psychischen Störungen führen können). Eine weitere Menschengruppe auf dem Gelände zu zulassen, zumal mit aufwendigen Baumaßnahmen und zuvorigen Erdbewegungen, schädigt den Genesungsverlauf der Patient*innen des KMVs. Ebenso würde das Grün, der Wald geschädigt, die naturgemäß von den neuen Bewohner*innen genutzt und damit abgenutzt werden würden. Damit würde der Wald auch als Therapeutikum für die Patient*innen wegfallen. Aus diesen Gründen hat sich das Bezirksamt im Einklang mit der BVV von den Wohnungsbauplänen verabschiedet.

Umgestalten der Blankensteingebäude durch barrierefreie Zugänge u.a./ Kirche als spirituellen Ort für Alle

Die Geflüchteten sollen vorübergehend in den leerstehenden Blankensteingebäuden untergebracht werden. Zum Teil wird weiter in Zelten gewohnt, bis die vom Denkmalschutz befreiten Blankensteingebäude ökologisch saniert, mit Aufzügen versehen und rundherum begrünt sind. Schließlich wird die Kirche ökologisch saniert und in einen spirituellen Ort umgewandelt, in der alle Glaubensrichtungen einen Platz haben, ohne die Kirche an sich umzugestalten und zwar ganzjährig nutzbar.

Stabstelle für Entwicklung wird gegründet bei Uwe Brockhausen

Für diese obige Entwicklung wird eine eigene Stabsstelle im Bezirksamt beim Sozialstadtrat, Uwe Brockhausen, gegründet, die nach den Regeln der gewaltfreien Kommunikation (GfK) (Marshall Rosenberg u.a.) ständig für die Anliegen der verschiedenen Betroffenen, also auch für die Anwohnenden, zuständig ist und darüberhinaus regelmäßig Foren nach GfK abhält, zunächst im Rathaus, später im umgestalteten ehemaligen Handwerkerhaus und zwar zunächst als dichtes Angebot wöchentlich, später weniger werdend.

Neue Bürger*inneninitiativen erwünscht unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Aus diesen Foren sollen neue Bürger*inneninitiativen entstehen, die Verantwortung für das neue Leben innerhalb der Entwicklung dieser Gestaltung des Geländes übernehmen unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, z.B. für Brückenangebote zwischen KMV und Anwohnenden, wie auch Geflüchteten, solange diese auf dem Gelände beherbergt sind. Damit es eine Zuständigkeit von seitens der Zivilgesellschaft für das Bezirksamt gibt. Mit der Stabsstelle hat auch die Zivilgesellschaft eine Zuständigkeit, die das gesamte Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik angeht.

Schluß mit dem Zuständigkeitsqiuz im Hinblick auf die Angelegenheiten des Geländes der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklink

Damit ist endlich dem Mißstand Einhalt geboten, die Anwohnenden und andere Interessierte durch ein Zuständigkeitsquiz in die Irre laufen zu lassen (No Joker) und zu zermürben.Wie uns eine Zuhörerin in einer kurzen Pause vor dem Sitzungssaal der BVV erklärte, sei das angebotene Bürgerschaftsbüro nach ihrer Erfahrung im Hintertreffen, wenn aus den verschiedenen Ämtern gemauert würde. „Da bin ich wesentlich schneller, aber das geht zu Lasten meiner Gesundheit!“

Kreis zur Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik von den Anfängen bis ins Heute

Weiter beschloss die Bezirksverordnetenversammlung einen Geschichtskreis zu bilden, in dem die Geschichte der Dalldorfer Heil-und Irrenanstalt (jetzt: ehemalige Karl- Bonhoeffer-Nervenklinik) für die Bürger*innen aufgearbeitet und in gut nachvollziehbaren, von dramatisch bis komödienhaften Szenen dargeboten und auf freiwilliger Grundlage auch mitgespielt wird. Von den Anfängen mit Rudolf Virchow über die vorbildhafte Familienpflege vor dem Weltkrieg I, die verfeinerte sogenannte Staffelfürsorge, die Greul der Ermordung unter den Nationalsozialist*innen von Kindern und erwachsenen Schutzbefohlenen.

Vergessene Heldinnen/ Vergessene Ideen

Ab 1945 die Nothilfe durch die vergessene Margarete Betke, die bis zu ihrem Tod mit 83 Jahren für ihre Lieblinge (und das waren alle) in den Heilstätten später Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik eingetreten ist. Deren Lage erheblich verbessert hat durch die Gründung von Vereinen, darüberhinaus für sie täglich da war, mehr viel mehr tat als einfach ihren Sohn dort zu besuchen: sie brachte z.B. eine Frisierstube und eine Fasanerie dorthin, stritt und schrieb für ihre Idee einer Dorfgemeinschaft von Menschen mit psychischen Schwierigkeiten („Dorf der Menschlichkeit“) und solange diese Idee flüchtig blieb, bastelte, gärtnerte, verfasste Gedichte, sang und spielte sie Fußball mit diesen Menschen. Ein Spezialspiel mit zwei Bällen und mit ihr als Torwartin bis sie siebzig geworden war, weil dieser Posten von den anderen abgelehnt wurde. Ebenso vergessen das begonnene Werk der Chefärztin der Rehabilitationsabteilung Dr. Erika Rintelen, die mit einer an die Staffelfürsorge der 1920iger Zeit erinnernden Therapie und Reha samt Nachsorge engmaschig psychisch Kranke wieder gesellschaftsbefähigte, darunter auch Menschen aus der Forensik.Sie brachte die Pferde zu therapeutischen Zwecken auf das Gelände, gründete einen Chor, eine Mal -,Tanz- und Musikgruppe und vieles mehr unterstützt durch den „Förderkreis für Behinderte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik“. Nachfolger des Vereins „Mutterdienst an Geisteskranken“ von Margarete Betke jetzt bekannt als „Förderkreis für seelische Gesundheit e. V.“. Die Wirkungsstätte von Dr. Rintelen lag in den Sternhäusern. Trotz bestehender Finanzierung durch die EG und Erfolgen wurde dieser Ansatz 1988 abgebrochen. Frau Dr. Rintelen wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Diese Ehrung wurde erst ab den 80iger Jahren vermehrt Frauen zu Teil. Zuvor lag der Anteil von Frauen bei 14%. Das erklärt auch warum Margarete Betke leer ausging, während sie in den USA für den Preis nominiert wurde, der für ausländische Ehrenamtsverdienste vergeben wird ( den Lane Bryant International Volunteer Award nomminiert für 1961/1962. Dieser Preis zeichnet Menschen aus, die außerhalb der USA bemerkenswerte Dienste für die Gemeinschaft vollbringen. („Lane Bryant International Volunteer Award For notable community service in a nation other than the United States 465 Fith Avenue New York, 17, N.Y.“ Die Benachrichtigung ist abgedruckt in: 50 Jahre Förderkreis für seelische Gesundheit e.V., Silvana Künze, Berlin 2004, S.38).

Schließlich seien die weiteren Neuerungen und Veränderungen der nunmehr ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik bis in die Gegenwart sicher Wert, ans Licht gebracht zu werden.“

Was für ein ermutigender Bericht, finde ich. Es liegt auch in Ihren Händen, diesen Bericht meiner Vision Wirklichkeit werden zu lassen!

 

 

Frage an das Bezirksamt:

 

Wer ist für was auf dem ehemaligen Gelände der Ka-Bo-N zuständig?

 

Nachfrage:

 

Seit geraumer Zeit werden/wurden die Sternhäuser asbestsaniert. Wann sind die

Sternhäuser vollständig asbestsaniert?

 
 

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