Drucksache - 1351/XXI-01  

Sachverhalt:

Sehr geehrte Frau Bezirksverordnetenvorsteherin,

die in der 22. Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 12.07.2023 nicht besprochene Mündliche Anfrage – Drucksache Nr. 1351/XXI -:

Sachverhalt:

Die Max-Beckmann-Oberschule war mit 351 Bewerbungen auf 156 Plätze die begehrteste Oberschule in Reinickendorf. An zweiter Stelle folgte bei den Sekundarschulen die Bettina-von-Arnim-Oberschule mit 290 Bewerbungen auf 214 Plätze.

„Ich frage das Bezirksamt:

Welche Schlüsse zieht das Bezirksamt aus der Tatsache, dass zum wiederholten Mal die beiden ISS in Reinickendorf, die als einzige auch bis zum Abitur führen, deutlich übernachgefragt waren?

Nachfrage:

Welche Überlegungen gibt es im Bezirksamt die offensichtlich weiterhin bestehende hohe Nachfrage nach Plätzen an Sekundarschulen mit eigener Oberstufe zu befriedigen?“

wird wie folgt beantwortet:

Zur Frage:

Die hohe Nachfrage nach Schulplätzen an der Bettina-von-Arnim-Schule (BvA - 12K02) und der Max-Beckmann-Schule (MBO - 12K03) besteht schon seit mehreren Jahren.

Die große Beliebtheit lässt sich unter anderem durch das besonders vielfältige Angebot und die pädagogischen Profile der beiden Schulen erklären.

So hat die BvA eine musisch-künstlerische Prägung und bietet Kunstprojekte in enger Kooperation mit der ebenfalls beliebten und berlinweit bekannten Jugendkunstschule „Atrium“ an.

Die MBO verfügt über verschiedene Schulprofile, von denen vor allem das künstlerische und mathematisch-naturwissenschaftliche Profil sehr beliebt sind.

Hinzu kommen bilinguale Klassen (deutsch/englisch) und Deutsch-Plus-Klassen mit verstärktem Unterricht in Deutsch und Geschichte.

Darüber hinaus haben beide Schulen zahlreiche Kooperationen und Arbeitsgemeinschaften. Und nicht zuletzt wird die Möglichkeit des Abiturs nach 13 Jahren – im Gegensatz zu den Gymnasien nach 12 Jahren – voraussichtlich ebenso zu einer erhöhten Nachfrage beitragen.

Vorsorglich weisen wir darauf hin, dass diese Schulen Schülerinnen und Schüler (SuS) aus ganz Berlin aufnehmen müssen. Im Gegensatz zu den Grundschulen, findet das Wohnortprinzip bei der Schulplatzvergabe für die Oberschulen keine Anwendung.

Zur Nachfrage:

Um der hohen Nachfrage nach Integrierten Sekundarschulen (ISS) mit gymnasialer Oberstufe gerecht werden zu können, hat das Schulamt 2020 einen Modularen Ergänzungsbau (MEB) für die Max-Beckmann-Schule angemeldet, welcher nunmehr noch in 2023 fertiggestellt werden soll. Auch der damalige Schulleiter hatte die Erweiterung der Sekundarstufe 2 (SEK II) auf eine 6 Zügigkeit beantragt.

So sollen insbesondere Schülerinnen und Schüler aus anderen Reinickendorfer Schulen eine Perspektive für einen ISS-Schulplatz bis zum Abitur erhalten.

Mit Einführung der Integrierten Sekundarschulen im Jahr 2010 hatten die MBO und die BvA entsprechende Kooperationen mit Reinickendorfer ISSen ohne eigene Oberstufe geschlossen. Seit Beendigung der Kooperationen müssen die Schulplätze nach der Verordnung über die gymnasiale Oberstufe (VO-GO) berlinweit zur Verfügung gestellt werden.

Um den erhöhten Bedarf an Schulplätzen decken zu können, hat das Bezirksamt Reinickendorf als Schulträger bereits seit dem Schuljahr 2018/2019 die Zügigkeiten in ISSen erhöht. Die Albrecht-Haushofer-Schule und die Paul-Löbe-Schule wurden jeweils von 4 auf 6 Züge erhöht. Die Erweiterung der Zügigkeit in der Carl-Bosch-Schule befindet sich noch in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Damit beteiligt sich das Bezirksamt Reinickendorf seit Jahren – über den Bedarf im eigenen Bezirk hinaus - an der berlinweiten Schulplatzversorgung der Integrierten Sekundarschulen.

Emine Demirbüken-Wegner    Harald Muschner

Bezirksbürgermeisterin    Bezirksstadtrat