Auszug - Schutz vor Wohnungseinbrüchen verbessern  

 
 
42. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf
TOP: Ö 7.26
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf Beschlussart: mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 10.06.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:05 - 20:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Ernst-Reuter-Saal
Ort: Eichborndamm 215, 13437 Berlin
Zusatz: Ältestenrat am Montag, dem 08.06.2020, Raum 337 (BVV-Saal), 17 Uhr Achtung!!! Bitte beachten Sie die beigefügten Hinweise zur Durchführung der BVV-Sitzung.
1571/XX-02 Schutz vor Wohnungseinbrüchen verbessern
   
 
Status:öffentlichBezüglich:
1571/XX
 Ursprungaktuell
Initiator:Bezirksamt - Abt. Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten 
Verfasser:Bezirksamt - Abt. Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten 
Drucksache-Art: Vorlage zur Kenntnisnahme
 
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beschluss

Sachverhalt:

 

Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:

 

In der Erledigung  des  Beschlusses  der  Bezirksverordnetenversammlung  vom 10.04.2019 zur Drucksache Nr. 1571/XX:

 

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass an den Orten Reinickendorfs mit erhöhten Haus- und Wohnungseinbruchszahlen ein verstärkter Streifendienst der Polizei eingesetzt und über Präventionsangebote stärker informiert wird.

 

wird gemäß § 13 BezVG berichtet:

 

Es wurde ein Schreiben an den Innensenator verfasst. Auf dieses wurde von der zuständigen Senatsverwaltung mit einem Schreiben und einer Tabelle geantwortet, die die Entwicklung der Wohnraumeinbruchszahlen (Haus- und Wohnungseinbrüche) für die Ortsteile des Bezirks Reinickendorf in den drei zurückliegenden Jahren einzeln auflistet:

 

[…] Die Auswertung der Zeiträume 2017 bis einschließlich März 2020 ergab die nachfolgend dargestellte Belastung der einzelnen Ortsteile des Bezirks. Die Auswertung erfolgte auf Basis der Daten der Verlaufsstatistik Datawarehouse Führungsinformation (DWH-FI) mit dem Abfragedatum 20.04.2020. Da im DWH-FI immer der tagesaktuelle Stand eines Teils der im Polizeilichen Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung (POLIKS) enthaltenen Daten abgebildet wird, unterliegt der Datenbestand einer fortlaufenden Änderung.

 

 

Wohnraumeinbruch in Reinickendorf (Bezirk) 

Ortsteil

Jahr

1. Quartal

2017

2018

2019

Summe

2017

2018

2019

2020

Summe

Borsigwalde

19

16

12

47

3

5

4

3

15

Frohnau

96

65

45

206

32

23

17

9

81

Heiligensee

39

74

25

138

12

21

9

10

52

Hermsdorf

88

70

25

183

31

22

9

12

74

Konradshöhe

10

8

8

26

4

1

0

1

6

bars

22

2

15

39

7

1

2

2

12

rkisches Viertel

50

29

40

119

16

5

7

7

35

Reinickendorf

182

189

230

601

38

45

60

57

200

Tegel

103

103

86

292

29

29

36

19

113

Waidmannslust

34

25

29

88

10

6

5

5

26

Wittenau

94

77

71

242

26

24

31

22

103

Summe

737

658

586

1981

208

182

180

147

717

Quelle: DWH Fl, Stand.: 20.04.2020

 

Ausschließlich im Ortsteil Reinickendorf ist im Jahr 2019 ein Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Mit 230 Fällen weist dieser Ortsteil auch die höchste Belastung mit Wohnraumeinbrüchen im Bezirk Reinickendorf auf.

In allen anderen Ortsteilen sind, insbesondere im Jahr 2019, nur zweistellige Fallzahlen und - mit Ausnahme des Ortsteils Reinickendorf durchweg rückläufige Fallzahlen gegenüber den beiden Vorjahren zu verzeichnen.

 

Mit Blick auf die Gesamtsumme der Fallzahlen des Wohnraumeinbruchs ist zwischen 2017 und 2019 ein Rückgang der Fallzahlen um 151 Taten festzustellen. Dies spiegelt auch den berlinweiten Trend im Deliktsbereich Wohnungseinbruchsdiebstahl wieder, wo die registrierten Straftaten ebenfalls rückläufig sind.

 

Die besonders hohen Fallzahlen im Ortsteil Reinickendorf lassen sich am ehesten mit der dort bestehenden Sozial- und Tatgelegenheitsstruktur erklären. Mehrfamilienhäuser mit zum Teil unzureichend gesicherten Haus- und Wohnungseingangstüren, reger Betrieb in den Straßenzügen, so dass ortsfremde Personen unauffällig agieren können, wenig Sozialkontrolle innerhalb der Wohnhäuser und Anonymität in der Nachbarschaft begünstigen eine unerkannte Tatbegehung.

 

Hinsichtlich der Empfehlung der BVV Reinickendorf, über einschlägige Präventionsangebote besser zu informieren, kann ich Ihnen mitteilen, dass es zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung in den letzten drei Jahren im Verwaltungsbezirk Reinickendorf über 100 Präventionseinsätze durch Dienstkräfte der zuständigen Polizeiabschnitte gegeben hat. Vorzugsweise an neuralgischen Punkten im Bezirk gab es Informationsstände zu technischen Präventionsmaßnahmen gegen Wohnraumeinbruch, an denen auch persönliche Beratungsgespräche angeboten und Informationsmaterialien verteilt wurden. In verschiedenen Wohngegenden hat die Polizei auch das direkte Gespräch mit den Anwohnenden gesucht. Auch wurden Flyer als Briefwurfsendungen verteilt oder ausgehändigt. Nach der Erkenntnis steigender Fallzahlen in den Villenvierteln im Norden des Bezirks wurden an den Ortszufahrten große Banner mit dem Hinweis „Einbrecher aktiv" aufgehängt. Gleichzeitig fuhr ein sogenanntes Bannerfahrzeug der Polizei Berlin durch die betroffenen Wohngegenden, veranlasste Lautsprecherdurchsagen und diente als „mobile Informationswache". Flankiert wurden diese Maßnahmen mit deutlich verstärkten Streifengängen, bei denen gezielt auf Schwachpunkte der Einbruchsicherung bei Grundstücken und Häusern hingewiesen wurde.

 

Als weiteres Beispiel für lageangepasstes präventives polizeiliches Vorgehen ist das Netzwerk rund um den Kiez der Auguste-Viktoria-Allee zu nennen. Seit über einem Jahr besteht eine Kooperation mit verschiedenen Netzwerkpartnern, Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften. Diese Kooperation wurde unter anderem von zuständigen Kräften des Polizeiabschnitts 12 dazu genutzt, zum Thema Wohnraumeinbruch zu informieren und Präventionsangebote weitreichend zu streuen.

Diese Präventionseinsätze wurden im Vorfeld grundsätzlich über die Webseiten der Polizei Berlin, aber auch über bezirkliche Printmedien beworben.

 

Allgemein werden die Themen Einbruch und Einbruchsschutz auch in den polizeieigenen Social-Media-Kanälen thematisiert. Darüber hinaus berät die Beratungsstelle Einbruchschutz des Landeskriminalamtes Berlin, auf die in den einschlägigen Informationsmaterialien hingewiesen wird, kostenfrei - auf Wunsch auch vor Ort - zu möglichen Sicherungen von Gebäuden und/oder Wohnungen.

 

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass Präventionsaktionen immer zielgerichtet erfolgen. Mit ihnen wurde und wird bei erkennbaren Fallzahlensteigerungen regelmäßig und zeitnah lage- angemessen reagiert.

 

Die Beratungsstelle Einbruchsschutz der Polizei Berlin ist erreichbar unter:

Platz der Luftbrücke 5, 12101 Berlin, 030/4664-979999, einbruchschutz@polizei.berlin.de.

 

Umfangreiche Informationen zum Einbruchsschutz sind im Internet unter dem Link

https://www.berlin.de/polizei/aufgaben/praevention/diebstahl-und-einbruch/artikel.125014.php abrufbar. […]“

 

 

Wir bitten, die Drucksache Nr. 1571/XX damit als erledigt zu betrachten.

 

 

Frank Balzer      Sebastian Maack

Bezirksbürgermeister      Bezirksstadtrat

 

Gemäß Konsensliste Kenntnisnahme

 

Abstimmungsergebnis

 

 
 

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