Auszug - Situation der Musikschule Reinickendorf  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Kulturausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Kulturausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 18.09.2002 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr BzStR Dr

Herr BzStR Dr. Gaudszun berichtet den Ausschuss über die aktuelle Situation der Musikschule. Hierzu geht er insbesondere auf die in der BVV genannten Zahlen ein. Von den insgesamt 135 lehrenden Kräften sind acht Kräfte hauptamtlich beschäftigt und 27 auf Honorarbasis. Von den 27 Lehrkräften haben 21 Kräfte kein Angebot auf Verlängerung erhalten. Diese haben ein sehr geringes Unterrichtsdeputat. Des Weiteren berichtet er, dass acht Lehrkräften ein unbefristeter Vertrag angeboten wurde. Davon haben sich sieben bereits gemeldet und nur drei das Angebot angenommen. Weiterhin berichtet er, dass bei nicht ausreichender Qualifikation ein Nachprüfungsbedarf besteht. Ein Teil der Lehrkräfte hat angenommen, ein Teil habe auch abgelehnt, da der Wohnort sich verändert habe oder das Alter eine Rolle spiele. Herr Dr. Gaudszun betont nochmals, dass keinem Lehrer oder einer Lehrerin sowie den Schülern und Schülerinnen gekündigt wurde. Weiterhin bittet er alle Anwesenden die Debatten der vergangenen Jahre, in Bezug auf die Musikschule, hinter sich zu lassen und in der neuen gegebenen Situation aufeinander zuzugehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei auch, betont Herr BzStR Dr. Gaudszun, die Arbeit in und um die Musikschule.

 

Frau Schultze-Berndt fragt das Bezirksamt, ob es wahr sei, dass den Lehrern, die Schüler privat unterrichten keine Räumlichkeiten zu den üblichen (entgeltlichen) Bedingungen zur Verfügung gestellt würden.

 

Hierzu berichtet Herr BzStR Dr. Gaudszun, dass die Räumlichkeiten staatlich sind und unentgeltlich genutzt würden. In der Übergangszeit, von drei Monaten, wäre dieses Angebot aber möglich. Des Weiteren weist er nochmals daraufhin, dass er in keiner Gesprächsrunde und auch nicht in der BVV sich so darüber geäußert habe, so wie es zurzeit geschildert wird. Herr Kopp schließt sich den Ausführungen von Herrn BzStR Dr. Gaudszun an und erklärt, dass der Unterricht Räumlichkeiten stattfindet, die nicht der Musikschule gehören sondern in Schulen. Er geht hier insbesondere auf den Unterschied zwischen kommerzieller Musikschule und kommunaler Musikschule ein. Kommerzielle Musikschulen mieten sich Räumlichkeiten in Schulen an. Die Reinickendorfer Musikschule sei eine kommunale Schule. Des Weiteren erklärt er, dass zur damaligen Zeit von Herrn BzStR Ewers erreicht wurde, dass an private Musikschulen keine Räume vermietet werden, zum Schutz der kommunalen Schulen. Würde man heute den ehemaligen Lehrern der Musikschule dieses einräumen, hätte das den gleichen Effekt. Dies lehne man hier in Reinickendorf ab.

 

Frau Sollfrank geht auf die Warteliste von 600 Schülern ein, die sich für den Unterricht an der Musikschule beworben haben. Ihre Frage bezieht sich auf die Unterbringung der Schüler sowie der 100 %igen Auslastung, z. B. bei Veranstaltungen ein.

 

Hierzu erklärt Herr BzStR Dr. Gaudszun, dass dieses Problem das Bezirksamt schon seit Jahren beschäftigt. 80 % der Abgänge werden aufgenommen. Zur Thematik der Auslastung erklärt Herr BzStR Dr. Gaudszun, dass Sparmaßnahmen nur bedingt eine Einsparung zur Folge hätten. Er geht hier auf die aktuellen Zahlen ein, ohne Berücksichtigung der Honorarmittel und Einnahmen.

 

Auf die Frage von Herrn Schmidt, was die Wunschaufteilung der 600 Schüler auf der Warteliste sei, antwortet Herr Kopp, dass die Hälfte der Schüler Klavierunterricht nehmen möchten, der Rest verteile sich auf die anderen Instrumente. Eine genauere Auflistung liege aber nicht vor. Vorrang wird den Schülern gewährt, die Orchesterinstrumente gewählt haben und geht hier auf die Bedeutung dessen ein. Auf die weitere Frage von Herrn Schmidt, ob bekannt ist, dass in der Vergangenheit versucht wurde, Schüler umzustimmen von Klavier auf Orchesterinstrumente umzusteigen, antwortet Herr Kopp, dass es vorgekommen sei. An der Reinickendorfer Musikschule gab es und wird es auch keine Umstimmungen geben, hier wird der Wunsch der Eltern nicht in Frage gestellt. Jeder Bürger der Lust hat Musik zu machen, kann dieses subventionelle Angebot sich nutzbar machen. Des Weiteren geht er auf spezielle Einzelheiten für Instrumentenwünsche von Schülern ein.

 

Herr Droske fragt das Bezirksamt, wie die Musikschule die Vergabe der Schüler zu einer gerechten Aufteilung regelt.

 

Dies, so Herr BzStR Dr. Gaudszun, sei ein Problem, welches seit Jahren bestünde. Das Bezirksamt hat das Ziel demnächst an der Musikschule eine Vollversammlung zu dieser Thematik stattfinden zu lassen, um Vorschläge, wie man hier vorgehen könne sowie die Umsetzbarkeit der Vorschläge zu erreichen. Herr Kopp ergänzt hierzu, dass die Schülervermittlung eine fachliche Zuweisung bedarf. Das Alter sowie der Wohnort spielen hier eine gewichtige Rolle. Man gehe hier auch auf die Wünsche der Eltern ein. Dies sei eine soziale Frage der Gerechtigkeit. Des Weiteren erklärt Herr Kopp, dass der Musikschule nicht bekannt sei, welche weitere Auslastung der Lehrer durch Mehrarbeiten habe, insbesondere derer, die von weiteren Musikschulen vermittelt werden. Diese Gesamtproblematik wurde schon des öfteren auf Lehrerkonferenzen besprochen.

 

Frau Schultze-Berndt bedankt sich beim Bezirksamt für die ausführliche Berichterstattung.

 


 


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