Auszug - Probleme der Organspende - dazu Prof. Dr. Pommer, Direktor der Klinik für Innere Medizin-Nephrologie im Humboldt-Klinikum der Vivantes GmbH -  

 
 
19. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 2
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Di, 09.12.2003 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raum 230, SPD-Fraktionszimmer Rathaus Reinickendorf (Altbau)
Ort: Eichborndamm 215, 13437 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Prof

Herr Prof. Dr. Pommer erklärt zu Anfang seines Vortrages, warum Organspende wichtig ist.

Anhand von Diagrammen (Anlage 1) belegt er, wie viele Menschen auf der aktiven Warteliste für eine Transplantation stehen und wie viele Organe zur verfügbar sind. Er berichtet, dass Patienten im Humboldt-Klinikum in Reinickendorf durchschnittlich fünf bis acht Jahre auf eine Transplantation warten.

Weiterhin berichtet Herr Prof. Dr. Pommer, dass durch eine Nierentransplantation die Sterblichkeitswarscheinlichkeit um ca. zwei Drittel fällt. Selbst bei Senioren, sofern sie gesund sind, würde sich eine Transplantation lohnen. Jedoch würde ab dem beginnenden 66. Lebensjahr seltener ein Organ verpflanzt, was in der Öffentlichkeit immer wieder eine ethische Diskussion zum Thema entfacht.

Herr Prof. Dr. Pommer berichtet, dass der Anteil von Lebendspenden in den letzten Jahren stark gestiegen sei. Die einzigen Probleme, die er dabei sieht, sind das Problem der Überalterung in Deutschland und die vielen Einzelhaushalte, denn man muss bei einer Lebendspende emotional oder genetisch miteinander verwandt sein.

Herr Prof. Dr. Pommer zeigt an weiteren Folien, was die Statistiken zur Organspende aussagen. Dabei geht er darauf ein, dass ca. ein Drittel der Organe verloren gehen, weil keine Angehörigen gefunden werden, deren Einwilligung man zum Spenden der Organe bei Verstorbenen benötigt.

 

Nachdem der Vortrag beendet wurde, beantwortet Herr Prof. Dr. Pommer alle ihm gestellten Fragen ausführlich.

Dabei wird unter anderem erklärt, dass eine verpflanzte Niere durchschnittlich 15 Jahre hält und dass es in Berlin ein Seniorenprogramm “Old for Old” gibt, bei dem Nieren von Senioren in andere Senioren verpflanzt werden. An diesem Programm nehmen bisher jedoch nur wenige teil. Auf die Frage, ob der Spender immer anonym bleibt antwortet Herr Prof. Dr. Pommer, dass der Name des Spenders, sein Alter, selbst sein Geschlecht anonym bleiben.

 

Abschließend formulieren die Mitglieder des Ausschusses folgende Beschlussempfehlung:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, das Thema Organspende in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (Organisationsbüro Nordost) in Reinickendorfer Oberschulen im Rahmen von Projektarbeiten vermehrt in das Bewusstsein zu bringen.

 

Das Ersuchen von Herrn Haberkorn wird einstimmig angenommen.


 


 

 
 

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